Im Grunde ist das, was für gewöhnlich als „Auge“ bezeichnet wird, der Augapfel. Das kugelförmige Sehorgan gliedert sich in drei Schichten und lässt sich zudem in einen vorderen und hinteren Bereich unterteilen. Wichtige Informationen zu Aufbau und Funktion des Augapfels erhalten Sie im folgenden Artikel.
Was ist der Augapfel?
Der Augapfel ist ein kugelförmiges Organ mit einem Durchmesser von etwa 24 Millimetern. Es liegt gut geschützt in der mit Fettgewebe ausgekleideten knöchernen Augenhöhle (Orbita). Am Augapfel befinden sich 6 Augenmuskeln. Diese bewegen ihn nach oben, unten, rechts oder links. Zudem lassen die Muskeln den Augapfel mit dem oder gegen den Uhrzeigersinn rollen. Die Nerven der Augenmuskeln und der Sehnerv sind die Verbindung zum Gehirn. Der Fachausdruck für den Augapfel lautet Bulbus oculi. „Bulbus“ ist die lateinische Bezeichnung für „rundliches Organ“, „oculi“ bedeutet „Augen“.
Wie sieht der Aufbau des Augapfels aus?
Die „Wand“ des Augapfels gliedert sich in drei Schichten, die als äußere, mittlere und innere Augenhaut bezeichnet werden:
- Die äußere Schicht bilden Lederhaut (Sklera) und Hornhaut (Cornea)
- Die mittlere Schicht bilden Aderhaut (Choroidea) mit Strahlenkörper (Ziliarkörper) und Regenbogenhaut (Iris)
- Die innere Schicht bildet die Netzhaut (Retina) mit dem Pigmentepithel
Zusätzlich kann der Augapfel in einen hinteren und vorderen Bereich geordnet werden. Zum kleineren vorderen Bereich gehören die Augenlinse sowie die mit Kammerwasser gefüllte hintere und vordere Augenkammer. Der größere hintere Bereich ist gleichbedeutend mit dem Glaskörper (Corpus vitreum). Etwa zwei Drittel des Augapfels sind vom Glaskörper ausgefüllt. Er befindet sich zwischen der Linse und der Netzhaut. Der Glaskörper besteht aus einer klaren, gallertartigen Masse, die sich zum größten Teil aus Wasser zusammensetzt. Durch den Druck dieser Masse behält der Augapfel seine Form.
Der Augapfel und seine Funktion
Die Bestandteile des Augapfels erfüllen wichtige Funktionen, die in den folgenden Absätzen behandelt werden:
Funktionen der äußeren Augenhaut
Die äußere Schicht des Augapfels schützt den Augapfel und gibt ihm seine Form. Die Schicht besteht hauptsächlich aus der Lederhaut. Sie umschließt fast den gesamten Augapfel. Im vorderen Bereich geht die Lederhaut in die transparente Hornhaut des Auges über. Die Hornhaut ist gewölbt und in hohem Maße an der Lichtbrechung beteiligt.
Funktionen der mittleren Schicht
Die mittlere Schicht besteht zum größten Teil aus der Aderhaut. Durch ihre zahlreichen Blutgefäße versorgt sie den Augapfel mit Nährstoffen. Außerdem stellt die dunkel pigmentierte Aderhaut sicher, dass Lichtstrahlen nur durch die Regenbogenhaut in das Auge einfallen können und Lichtreflexionen im Inneren des Auges verhindert werden. Im vorderen Bereich des Augapfels geht die Aderhaut in den Ziliarkörper über. An dessen Bindegewebsfasern ist die Augenlinse aufgehängt. Zudem geht aus der Aderhaut die Regenbogenhaut hervor. Die kreisrunde Scheibe, deren Loch in der Mitte als Pupille bezeichnet wird, reguliert die Menge des einfallenden Lichts.
Funktionen der inneren Schicht
Die innere Schicht ist die Netzhaut. Sie bildet den größten Teil der Innenfläche des Augapfels. Die Netzhaut ist für das Sehen zuständig. Sie besteht aus zahlreichen Photorezeptoren und Nervenzellen.
Von welchen Erkrankungen kann der Augapfel betroffen sein?
Die verschiedenen Schichten und Bereiche des Augapfels können von diversen Störungen und Erkrankungen betroffen sein. Eine Übersicht hierüber erhalten Sie im Bereich Augenkrankheiten und Sehstörungen.
Quellen
Andreas Berke: Biologie des Auges. Mainz: WVAO, 1999 (2. Auflage).