Die fetten Jahre sind vorbei: Moderne Brillengläser und ihre Stärke
Dank spezieller Brillenglasmaterialien gehört die Maulwurf-Brille der Vergangenheit an. Denn die Stärke der Brillengläser spiegelt sich nun nicht mehr zwangsläufig in der Dicke und Schwere der Gläser wider. Angegeben wird die Glasstärke einer Brille in der Einheit Dioptrien. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie im folgenden Artikel.
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Früher galt die Regel: Je stärker die diagnostizierte Fehlsichtigkeit des Brillenträgers, desto dicker – und umso schwerer! – die mineralischen Brillengläser. Man denke hier nur an die Maulwurf-Brille mit daumendicken Gläsern. Oder auch den sogenannten „Glubschaugen-Effekt“, bei dem die Augen visuell stark betont werden durch dicke und stark nach außen gewölbte Gläser. Zum Glück ist dieses dunkle Brillenzeitalter schon lange vorbei. Dank moderner Brillenglasmaterialien mit hohem Brechungsindex sind Brillengläser heute auch bei einer starken Fehlsichtigkeit ziemlich dünn und leicht. Sie korrigieren die Sehschwäche, ohne dass Ästhetik und Komfort auf der Strecke bleiben müssen.
In welcher Maßeinheit wird bei einer Brille die Glasstärke beziffert?
Wenn man von der Stärke der Brillengläser spricht, dann handelt es sich in der Fachsprache um deren sogenannte Sphäre (Abkürzung: sph). Die Sphäre ist die Zahl, die angibt, ob jemand kurz- oder weitsichtig ist. Der Wert wird in der Einheit Dioptrien (Abkürzung: dpt) angegeben. Die persönlichen dpt-Werte sind im Brillenpass vermerkt. Bei einer diagnostizierten Fehlsichtigkeit erhält man den Brillenpass vom Augenarzt oder Optiker. Negative dpt-Werte stehen für Kurzsichtigkeit, positive dpt-Werte für Weitsichtigkeit. Je größer der ermittelte dpt-Wert, desto stärker ist die Fehlsichtigkeit ausgeprägt, die durch eine Sehhilfe zu korrigieren ist.
Ein- und Mehrstärkengläser
Neben ihrer jeweiligen Dioptrienstärke unterscheiden sich Brillengläser auch hinsichtlich ihres „Stärke-Typs“. „Normale“ Brillen gleichen die Fehlsichtigkeit mit einem sogenannten Einstärkenglas aus. Diese Brillengläser besitzen eine Wölbung, die auf eine Sehstärke hin optimiert ist. Es gibt aber auch Brillengläser mit mehr als einer Stärke. Brillen mit diesen speziell geschliffenen Gläsern werden als Mehrstärkenbrillen bezeichnet. Im Unterschied zum Einstärkenglas sind die Gläser einer Mehrstärkenbrille in verschiedenen Zonen eines Glases auf eine bestimmte Sehdistanz optimiert.
Einstärkenbrillen kommen bei Kurz- und Weitsichtigkeit zum Einsatz und werden auch bei einer Hornhautverkrümmung getragen. Mehrstärkenbrillen wie die Gleitsichtbrille korrigieren mehrere Fehlsichtigkeiten in unterschiedlichen Sehdistanzen und sind daher für Brillenträger geeignet, deren Augen von verschiedenen Sehschwächen betroffen sind.
Brillengläser und ihre Stärke in der Übersicht
- Die Einheit Dioptrien gibt die Stärke der Brillengläser an
- Brillengläser mit einer hohen Dioptrienstärke sind dank moderner Brillenglasmaterialien mit hohem Brechungsindex nicht dick und schwer
- Bei Mehrstärkenbrillen differiert die Stärke der Brillengläser in unterschiedlichen Zonen