Auge-Augenkrankheiten-geschwür-Header-Bild

Hornhautgeschwür: Wenn die Hornhaut verletzt ist

Die Hornhaut gilt als Fenster des Auges – sie ist eine Art klare Kuppel, hinter der sich die Iris und die Pupille befinden. Kommt es auf der Hornhaut zu einem Geschwür, muss äußerst schnell gehandelt werden, denn binnen weniger Stunden kann sich der Zustand dramatisch verschlechtern; im schlimmsten Falle kann ein Hornhautgeschwür zur Erblindung führen. Hier lesen Sie alles zu Symptomen, Ursachen und Heilungschancen.

Inhaltsverzeichnis

Definition: Was ist ein Hornhautgeschwür?

Ein Hornhautgeschwür, in der Medizin als Ulcus corneae bezeichnet, ist als eine grau-weiße Trübung in der Hornhaut zu erkennen. Es führt folglich bei den Betroffenen zu einem milchigen Seh-Erleben. Für das Sehen ist die Hornhaut unerlässlich – wird sie beschädigt, ist eine starke Beeinträchtigung der Sehleistung die Folge. Meist beginnen Hornhautgeschwüre mit einer Verletzung der Hornhaut, welche es Keimen und anderen Krankheitserregern ermöglicht, sich auszubreiten.

Die typischen Symptome eines Hornhautgeschwürs

Kommt es in der Hornhaut zu einem Geschwür, sind die Symptome ähnlich wie bei anderen Augenproblemen auch – das Gefährliche ist, dass bei einem Hornhautgeschwür eine unverzügliche Behandlung notwendig ist, um Schlimmeres zu verhindern. Klassisch sind die folgenden Symptome:

Darüber hinaus berichten viele Patienten über auftretende Sehstörungen und eine beachtliche Beeinträchtigung der Sehschärfe. Wenn Sie diese Symptome bei sich wahrnehmen, suchen Sie unverzüglich einen Augenarzt auf. Wird das Hornhautgeschwür nicht sofort behandelt, kann es passieren, dass Narben auf der Hornhaut zurückbleiben.

Für eine klare Diagnose beginnt der Augenarzt zunächst mit einer gründlichen Anamnese – auf Basis Ihrer Schilderungen kann er schon recht sicher sein, ob es sich um ein Hornhautgeschwür handelt oder nicht. Mithilfe einer Spaltlampe wird Ihr Auge im Anschluss genau untersucht. In den meisten Fällen wird darüber hinaus noch ein Abstrich des Hornhautgeschwürs sowie der Bindehaut gemacht. So wird sichergestellt, dass Sie die geeignete Behandlung bekommen.

Welche Ursachen kommen in Betracht?

Ein Hornhautgeschwür entsteht meist infolge einer Entzündung der Hornhaut, auch Keratitis genannt. Diese wiederum wird durch Erreger hervorgerufen, die zum Beispiel bei einer Verletzung ins Auge gelangen. Weitere Ursachen für ein Hornhautgeschwür können trockene Augen oder das Tragen von Kontaktlinsen sein – besonders weiche Linsen sind ein Risikofaktor.

Auch Grunderkrankungen wie Diabetes, Rheuma und Tränensackentzündungen begünstigen die Entstehung eines Hornhautgeschwürs.

Schnelle Hilfe: Wie erfolgt die Behandlung eines Hornhautgeschwürs?

Hat sich an der Hornhaut ein Geschwür gebildet, so erfolgt die Therapie meist lokal: In erster Instanz spült der Arzt die Tränenwege aus, um diese zu reinigen. Wichtig ist, dass alle Erreger beseitigt werden, denn sie richten große Schäden an – antibiotische Augentropfen schaffen Abhilfe. In manchen Fällen ist jedoch auch schon die Augenhaut von den Erregern befallen: Dann reichen antibiotische Tropfen nicht mehr aus. Der Patient muss stattdessen ein Antibiotikum in Tablettenform zu sich nehmen.

Ist das Hornhautgeschwür schon weit entwickelt, sind meist Schäden wie Löcher auf der Hornhaut zu erkennen. In diesem Stadium bleibt meist nur die Option eines operativen Eingriffs: Eine Transplantation der Hornhaut.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ein Hornhautgeschwür ist als grau-weiße Trübung in der Hornhaut selbst zu erkennen.
  • Typische Symptome dieser Augenkrankheit sind Lichtempfindlichkeit, rote und stark tränende Augen, ein Fremdkörpergefühl sowie Augenschmerzen. Auch Sehstörungen und eine Verminderung der Sehleistung sind nicht selten.
  • Bildet sich an der Hornhaut ein Geschwür, sind meist Erreger die Ursache, welche durch eine Verletzung in die Hornhaut gelangt sind. Kontaktlinsenträger sind besonders gefährdet. Auch Erkrankungen wie Rheuma oder Diabetes können ein Hornhautgeschwür begünstigen.
  • Die Behandlung erfolgt meist durch Antibiotika – entweder in Form von Tropfen oder Tabletten. Ist das Hornhautgeschwür schon zu weit fortgeschritten, bleibt nur noch das Mittel einer Transplantation der Hornhaut übrig.

Das könnte dich auch interessieren

Auge-Augenkrankheiten-Augenentzündungen-Header-Bild

Augenentzündung: Symptome erkennen und behandeln

Tränende, brennende, rote und schmerzende Augen – all diese Symptome können ein Anzeichen für eine Augenentzündung sein. Wird die Entzündung rechtzeitig behandelt, lässt sich eine Ausweitung auf andere Bereiche des Auges meist verhindern und die Beschwerden werden schnell gelindert. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über typische Symptome, mögliche Ursachen sowie Behandlungsmethoden.
Auge-Augenkrankheiten-Verbandlinse-Header-Bild

Verbandlinsen

Bei bestimmten Hornhauterkrankungen, Hornhautverletzungen oder nach Augenoperationen werden zur Förderung des Heilungsprozesses und zum Schutz der Hornhaut Verbandlinsen (auch Verbandslinsen genannt) eingesetzt. Mehr Informationen zu den medizinischen Kontaktlinsen erhalten Sie im folgenden Artikel.
Auge-Augenkrankheiten-Skotom-Header-Bild

Skotom

Ein Skotom ist ein Ausfall des Gesichtsfeldes, wofür es unterschiedliche Auslöser gibt. Dementsprechend gibt es sowohl vorübergehende als auch irreparable Formen des Gesichtsfeldausfalls. Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten.
Auge-Augenkrankheiten-Dermatomyositis-Header-Bild

Dermatomyositis

Die Dermatomyositis, im Volksmund Lilakrankheit genannt, ist eine äußerst seltene rheumatisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der die Immunabwehr die körpereigene Muskulatur und Haut angreift. Eines der auffälligsten Dermatomyositis-Symptome sind geschwollene, violett gefärbte Augenlider, die der Lilakrankheit ihren Namen gaben. Hier erfahren Sie mehr über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.
Auge-Augenkrankheiten-Augenschmerzen-Header-Bild

Augenschmerzen

Genau wie andere Körperteile sind auch die Augen nicht vor Schmerz gefeit. Schmerzen im Auge können sowohl stark als auch subtil sein – je nach ihrer Ursache. Meistens sind die Auslöser für Augenschmerzen harmlos. In manchen Fällen liegt jedoch eine ernste Erkrankung vor, die das Auge langfristig schädigen kann. Hier erfahren Sie, was hinter den Augenschmerzen stecken kann und wann Sie einen Augenarzt konsultieren sollten.
Auge-Augenkrankheiten-LasikOP-Header-Bild

Mit einer Laser-OP die Augen heilen und die Sehkraft verbessern

Ein Leben ohne Brille und Kontaktlinsen? Eine Laser-OP der Augen verspricht die Erfüllung dieses Traums. Auch bei zahlreichen Augenkrankheiten leisten Laserstrahlen große Dienste. Allzu voreilig sollte sich keiner für einen operativen Eingriff entscheiden. Denn der Erfolg hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor- und Nachteile sowie Risiken gilt es abzuwägen.
Auge-Augenkrankheiten-Netzhautchip-Header-Bild

Netzhautchip

Ein Mikrochip revolutioniert die Augenmedizin: Er verhilft Erblindeten zu Seheindrücken. Ärzte implantieren das winzige Wunderwerk der High-Tech-Medizin in die Netzhaut. Dort ersetzt der Netzhautchip abgestorbene Nervenzellen. Noch ist der Patientenkreis klein und das Sehvermögen bleibt beschränkt. Doch Weiterentwicklungen könnten dies in Zukunft ändern.
Auge-Augenkrankheiten-Stammzellen-Header-Bild

Stammzelltransplantation

Früher führten Verätzungen und Verbrennungen am Auge zu irreparablen Schäden und zum Verlust des Sehvermögens. Heute gibt es einen Weg, das verlorene Augenlicht wiederherzustellen: mit der Stammzelltransplantation am Auge. Diese setzt sich in der Augenheilkunde immer mehr durch und ermöglicht es, eine verletzte Hornhaut zu rekonstruieren.
Auge-Augenkrankheiten-Augenpflaster-Header-Bild

Augenpflaster

Viele Kinder tragen ein Augenpflaster. Dieses wird im Rahmen der Okklusionstherapie angewandt. Hier lesen Sie mehr über die Behandlungsmethode, bei welchen Krankheiten und Störungen sie helfen kann und welche Alternativen es zur Okklusionsbehandlung gibt.