Die Sehnerventzündung: Erkrankung des Sehnervs

Schmerzen Ihre Augen, wenn Sie diese bewegen und bemerken Sie dazu noch eine Verschlechterung Ihrer Sehkraft? Dann suchen Sie einen Augenarzt auf, denn diese Symptome können auf eine Entzündung des Sehnervs hindeuten. Dies ist eine Erkrankung, die recht häufig diagnostiziert wird. Wie bei den meisten Augenkrankheiten ist eine schnelle Behandlung wichtig. Hier lesen Sie alles, was Sie über die Sehnerventzündung wissen müssen.

Was ist eine Sehnerventzündung?

Bei einer Sehnerventzündung kann es sich sowohl um eine eigenständige Erkrankung handeln als auch um ein Begleitsymptom einer anderen Erkrankung wie multipler Sklerose. In diesem Zusammenhang ist Optikusneuritis ein wichtiges Schlagwort: Darunter werden starke und akute Sehstörungen verstanden, die sich nicht mit einem Augenbefund erklären lassen. Die Optikusneuritis gilt auch oft als der erste Schub bei der multiplen Sklerose.

Der Sehnerv spielt beim Vorgang des Sehens die zentrale Rolle: Denn er übermittelt die optischen Eindrücke, die auf der Netzhaut (Retina) entstehen, an das Gehirn, das diese dann wiederum in Bilder umwandelt. Kommt es nun zu einer krankhaften Veränderung des Sehnervs, können die Eindrücke nicht mehr richtig weitergeleitet werden – Ursache: Sehstörungen. Unbehandelt kann eine Entzündung des Sehnervs sogar zur Erblindung führen.

Symptome bei einer Sehnerventzündung

Der Sehnerv ist ein komplexes Gebilde und besteht aus circa 1 Million Nervenfasern, die sich entzünden können. Solange die Entzündung sich an der Stelle befindet, an der Sehnerv und Retina sich treffen, kann der Augenarzt recht leicht die Diagnose stellen, denn Instrumente ermöglichen dem Experten einen Blick ins Auge. Doch der Nerv führt hinter dem Auge weiter bis ins Gehirn: Ist dieser Bereich betroffen, ist die Diagnose der Sehnerventzündung deutlich schwieriger zu stellen.

Befindet sich die Entzündung noch im Anfangsstadium, nehmen Betroffene meist ein dumpfes, leicht schmerzendes Gefühl in den und hinter den Augen wahr. Hinzu kommt, dass selbst kleine Augenbewegungen schmerzhaft sind. Auch allgemeine Kopfschmerzen und das Sehen von Lichtblitzen sind häufige Symptome einer Sehnerventzündung. Im fortgeschrittenen Stadium kommen dann Sehstörungen wie eine allgemeine Verschlechterung der Sehkraft, das Sehen von Doppelbildern und eine Verminderung der Farbwahrnehmung hinzu. Des Weiteren kann sich ein sogenanntes Zentralskotom entwickeln – eine blinde Stelle mittig im Auge.

Trotzdem lässt sich der Verlauf dieser Augenkrankheit nicht verallgemeinern: Manchmal beobachten Ärzte Fälle von schnellen Erblindungen und manchmal lassen die Symptome plötzlich nach. Sollten Sie eine Sehnerventzündung vermuten oder Symptome bei sich feststellen, suchen Sie bitte umgehend einen Augenarzt auf, der eine Diagnose stellen kann. Denn bei einer Sehnerventzündung ist schnelles Handeln äußerst wichtig.

Sehnerventzündung: Welche Ursachen stecken dahinter?

Die Ursachen für eine Sehnerventzündung sind vielfältig: Es kommt oft vor, dass gar keine eindeutige Ursache ausfindig gemacht werden kann. Häufig tritt eine Entzündung des Sehnervs in Folge von multipler Sklerose oder anderen Autoimmunerkrankungen auf. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass das Immunsystem die Nervenzellen angreift – unter anderem kann auch der Sehnerv betroffen sein.

Darüber hinaus spielen auch generelle Infektionskrankheiten eine Rolle, die durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden. Meningitis und Hirnabszesse sowie andere Infektionen, die das zentrale Nervensystem betreffen, können für eine Sehnerventzündung verantwortlich sein. Ferner sind auch die folgenden Ursachen denkbar:

  • Alkoholvergiftungen
  • Vergiftungen durch Chinin und Schwermetalle
  • Erblich bedingte Dispositionen

Die Behandlung einer Entzündung des Sehnervs

Die Behandlung einer Sehnerventzündung richtet sich stets nach der Ursache. Es ist jedoch auch nicht ausgeschlossen, dass die Entzündung ganz von alleine wieder ausheilt. Zunächst muss abgeklärt werden, ob die Entzündung des Sehnervs durch eine Autoimmunerkrankung hervorgerufen wurde. Ist dies der Fall, liegt der Fokus der Behandlung auf der Linderung der entzündlichen Schübe. Dazu werden meist Kortison oder Kortikosteroide verwendet. Zwar kann Kortison die Krankheit nicht stoppen, doch es bringt kurzfristige Erfolge.

Handelt es sich bei der Ursache der Entzündung des Sehnervs dagegen um eine Infektionskrankheit, kommen Virostatika und Antibiotika zum Einsatz, die die Infektion stoppen und zurückgehen lassen.

Solange eine Autoimmunerkrankung nicht die Ursache ist, sind die Chancen auf eine schnelle und vollständige Heilung gut: Bereits nach wenigen Tagen werden die Schmerzen schwächer und schon nach wenigen Wochen kehrt die normale Sehleistung zurück.

In Kürze: Alle Infos zur Sehnerventzündung

  • Bei der Sehnerventzündung handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Sehnervs.
  • Im Falle einer Sehnerventzündung treten Symptome wie ein Druckgefühl hinter den Augen, Augenschmerzen und Sehstörungen auf.
  • Als Ursachen kommen Autoimmunerkrankungen wie multiple Sklerose, aber auch Infektionskrankheiten infrage. Bei der Sehnerventzündung spielt möglicherweise auch Vererbung oder Vergiftung eine Rolle.
  • Die Behandlung erfolgt je nach Ursache: Sind Autoimmunerkrankungen der Grund, wird vorläufig Kortison verabreicht, um den Grad der Entzündung zu mindern. Bei infektiösen Ursachen helfen dagegen Antibiotika und Virostatika dabei, die Sehnerventzündung zu heilen.

Quellen

aerzteblatt.de – Diagnostik und Therapie der Optikusneuritis

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