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Augenflimmern – eine der häufigsten Sehstörungen

Wenn plötzlich Sehstörungen auftreten, ist das für den Betroffenen häufig eine extrem belastende Situation, die starke Ängste auslöst. Denn der Gedanke, das Augenlicht zu verlieren, ist erschreckend. Augenflimmern gehört zu den häufigsten Sehstörungen. Lesen Sie hier, warum es zu den Beschwerden kommt und wie Sie damit umgehen können.

Inhaltsverzeichnis

Augenflimmern: Was ist das?

Augenflimmern ist eine sehr verbreitete Sehstörung. Fachleute nennen das Phänomen Flimmerskotom. „Skotom“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Dunkelheit. Beim Augenflimmern fällt plötzlich ein Teil des Gesichtsfeldes aus. Ein zickzackförmig hell umrandeter, flimmernd erscheinender Teil des Sehfeldes kann plötzlich nicht mehr wahrgenommen werden. Das Phänomen kann sowohl an nur einem Auge als auch bei beiden Augen gleichzeitig auftreten. Meist beginnen die Beschwerden an einer kleinen Stelle des Gesichtsfeldes und breiten sich zunehmend aus. Das Augenflimmern kann von einzelnen Lichtblitzen begleitet werden. In der Regel ist der Spuk nach spätestens 30 bis 60 Minuten vorbei und die Sicht normalisiert sich wieder. Über das Flimmern in den Augen hinaus können noch weitere Symptome auftreten:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit

Woher kommt das Augenflimmern?

Warum es zu plötzlichen Sehstörungen kommt und flimmernde Zacken, Lichtblitze und Gesichtsfeldausfälle das normale Sehen behindern, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Fachleute vermuten, dass es zu kurzfristigen Verkrampfungen der Blutgefäße kommt, die das Auge versorgen. Ein ähnlicher Mechanismus zeigt sich bei Migräne. Die kurzzeitige Minderdurchblutung könnte die Sehfähigkeit stören und das Augenflimmern auslösen. In der Regel ist Augenflimmern harmlos und verschwindet von selbst wieder. Allerdings gibt es einige Erkrankungen, die mit Augenflimmern in Verbindung stehen. Dazu gehören unter anderem:

  • Migräne mit Aura: Als Aura bezeichnet man Sehstörungen und andere Empfindungsstörungen, die kurz vor einer Migräneattacke auftreten können. Augenflimmern ist für Betroffene, die unter Migräne mit Aura leiden, meist ein untrügliches Zeichen, dass bald der quälende, einseitige Kopfschmerz einsetzen wird.
  • Augenmigräne: Bei der sogenannten Augenmigräne kommt es zu beidseitigem, sehr heftigem Augenflimmern. Der Anfall dauert in den meisten Fällen nur 5 bis 10 Minuten. Selten dauern die Attacken 30 bis 60 Minuten. Während oder nach dem Augenflimmern können sich Kopfschmerzen zeigen. Auch hier vermuten Fachleute eine kurzzeitige Durchblutungsstörung der Sehrinde. Unter Augenmigräne leiden häufig junge Erwachsene. Die Beschwerden sind unangenehm, aber nicht bedrohlich.
  • Gestose: Die im Volksmund als Schwangerschaftsvergiftung bezeichnete Gestose kann ebenfalls zu Augenflimmern führen, häufig begleitet von Kopfschmerzen. Schwangere sollten alle Vorsorgetermine wahrnehmen, um eine Gestose rechtzeitig zu erkennen. Treten Beschwerden auf, konsultieren Sie bitte Ihren Gynäkologen.
  • Grüner Star: Augenflimmern und eine Verdunkelung des Gesichtsfeldes können insbesondere bei Vorliegen weiterer Augenerkrankungen wie einer Netzhautablösung oder Entzündung und halbseitigem Kopfschmerz ein Hinweis auf einen beginnenden Grünen Star (Glaukom) sein.

Augenflimmern: Wann zum Arzt?

Augenflimmern ist in der Regel harmlos und nicht behandlungsbedürftig. Trotzdem gibt es Situationen, in denen ein Arzt eine Untersuchung durchführen sollte. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn

  • Augenflimmern für Sie neu ist und das Flimmern wiederholt und in Abständen von nur wenigen Tagen auftritt.
  • Sie schwanger sind. Dann ist nicht der Augenarzt, sondern der Gynäkologe der richtige Ansprechpartner.
  • sich das bereits bekannte Augenflimmern verändert, das Sichtfeld dunkel erscheint oder sich neuerdings zusätzlich Kopfschmerzen zeigen

Augenflimmern: Was hilft?

Obwohl Augenflimmern in den meisten Fällen vollkommen harmlos ist und nach einer Weile von allein verschwindet, können die Beschwerden sehr belastend sein. Viele Betroffene lernen mit der Zeit die Auslöser für das lästige Flimmern kennen. Augenflimmern ist oft die Folge von langer Bildschirmarbeit oder von hellem Sonnenlicht. Sie können den Beschwerden vorbeugen, indem Sie die Auslöser für das Augenflimmern meiden. Regelmäßige Pausen bei der Bildschirmarbeit und das Tragen einer Sonnenbrille an hellen Tagen kann die Häufigkeit des Auftretens verringern. Steht das Augenflimmern im Zusammenhang mit einer Migräne, ist es ebenfalls hilfreich, die Auslöser für den Migräne-Kopfschmerz zu meiden. Stress, ein veränderter Schlafrhythmus, zyklusbedingte Hormonschwankungen, bestimmte Lebensmittel können eine Migräne mit Aura und damit Augenflimmern verursachen. Auch Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich können zu Augenflimmern führen.

Augenflimmern: Was tun?

Sollten Sie Maschinen bedienen oder mit einem Fahrzeug unterwegs sein, wenn das Augenflimmern auftritt, müssen Sie sofort eine Pause einlegen. Da Sie nur eingeschränkt sehen können, ist das Bedienen von Maschinen oder das Führen von Fahrzeugen eine Gefahr für Sie und andere. Sind die Beschwerden abgeklungen, dürfen Sie Ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Auch bei der Büroarbeit empfiehlt sich für die Dauer des Augenflimmerns eine Pause. Viele Betroffene empfinden einen ruhigen und dunklen Raum als sehr angenehm und lindernd.

Augenflimmern – die Fakten im Überblick

  • Augenflimmern gehört zu den häufigen Sehstörungen.
  • Die Ursache ist ungeklärt, Fachleute vermuten eine zeitweise Mangeldurchblutung.
  • In der Regel ist Augenflimmern lästig, aber harmlos.
  • Augenflimmern tritt häufig bei einer Migräne mit Aura oder als Augenmigräne auf.
  • In der Schwangerschaft kann Augenflimmern auf eine Gestose hinweisen, konsultieren Sie Ihren Gynäkologen.
  • Auch Grüner Star kann hinter dem Flimmern stecken, der Augenarzt ist dann der richtige Ansprechpartner.
  • Suchen Sie Ihren Augenarzt auf, wenn Augenflimmern für Sie neu ist und wiederholt auftritt oder sich das bekannte Flimmern verändert.

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