Schadet es den Augen, keine Brille zu tragen?
Es kursieren viele Mythen rund um die Themen Augengesundheit und Sehhilfen: Kann man sich durch schlechtes Licht die Augen verderben? Können Kontaktlinsen hinter die Augen rutschen? Auch die Frage, ob es den Augen schadet, wenn man trotz einer Sehschwäche keine Brille tragen mag, beschäftigt viele. Hier erfahren Sie die Antwort auf letztere Frage.
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Keine Brille tragen trotz Sehschwäche: Schade ich damit meinen Augen?
Es ist keine Seltenheit: Viele Menschen, die unter einer Fehlsichtigkeit leiden, haben zwar eine Brille, tragen diese jedoch entweder gar nicht oder nur sporadisch. Dafür kann es verschiedene Gründe geben: Vielleicht stört die Brille im Alltag oder man mag sie an sich einfach nicht leiden. Die Konsequenz: Die Brille wird ganz weggelassen oder nur ab und zu aufgesetzt. Doch welche Auswirkungen hat das auf die Augen? Die Befürchtungen gehen oft dahin, dass das Weglassen der Brille bei einer Sehschwäche die Augen nur noch schlechter werden ließe.
Bei erwachsenen Menschen besteht diese Gefahr nicht: Die Brille ist dazu da, die vorhandene Fehlsichtigkeit zu korrigieren, nicht sie zu heilen. Die Fehlsichtigkeit – sei es eine Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit – nimmt also nicht zu, nur weil Sie Ihre Brille nicht regelmäßig tragen. Gleiches gilt übrigens auch für Kontaktlinsen.
Bei Kindern sieht es jedoch anders aus: Hat ein Kind eine Fehlsichtigkeit oder schielt, ist frühzeitige und permanente Korrektur entscheidend. Denn erst eine Sehhilfe sorgt dafür, dass sich die Sehleistung der Kinderaugen richtig ausprägen kann. Also: Nur wenn die Augen ausgewachsen sind, hat das Weglassen der Brille trotz Fehlsichtigkeit keine bleibenden negativen Folgen.
Keine Brille zu tragen ist nicht schädlich, aber anstrengend
Im Lauf der Jahre wird die Fehlsichtigkeit immer stärker – das ist ein ganz normaler Vorgang, der mit dem Alterungsprozess zu erklären ist. Sehhilfen können dies ausgleichen, aber nicht heilen. Lassen Sie die Sehhilfe nun weg, bedeutet das mehr Anstrengung für die Augen, denn diese versuchen, ein möglichst konstantes scharfes Sehen zu erreichen. Die erste Konsequenz, die sich aus dem Weglassen der Brille ergibt, ist die Verminderung der Sehschärfe. Besonders beim Autofahren oder Lesen ist dies ein schwerwiegendes Problem.
Durch die ständige Anstrengung kann es jedoch noch zu vielen weiteren Symptomen kommen, die im ersten Moment vielleicht gar nicht mit den Augen in Verbindung gebracht werden. Klassisch sind zum Beispiel Kopf- und Nackenschmerzen. Auch ein unwohles Gefühl, milder bis starker Schwindel und das Wahrnehmen von Doppelbildern können durch eine Überanstrengung der Augen hervorgerufen werden. Häufig kommt es auch zu einem unangenehmen Augenbrennen, tränenden Augen oder einem Jucken.
Fazit zum Thema „Keine Brille tragen trotz Sehschwäche“
- Viele Brillenträger machen sich Sorgen, dass die Sehleistung noch schlechter wird, wenn sie keine Brille tragen, obwohl sie eine bräuchten.
- Sofern die Augen fertig ausgebildet sind, also bei Erwachsenen, ist dies jedoch nicht zu befürchten. Anders bei Kindern: Braucht ein Kind eine Brille, muss es diese auch tragen, denn sonst kann sich die Sehleistung nicht richtig ausprägen.
- Zwar ist das Weglassen der Brille für Erwachsenenaugen nicht schädlich, aber bisweilen durchaus anstrengend: Die Folge können unangenehme Symptome wie Kopf- und Nackenschmerzen, Augenbrennen, das Sehen von Doppelbildern oder tränende Augen sein.