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Das Fernglas – ein Klassiker mit vielen Gesichtern

Ob privat für Freizeit und Hobby oder beruflich: Das Fernglas ist in vielen Einsatzbereichen unverzichtbar. In seiner langen Entwicklungsgeschichte haben sich viele unterschiedliche Konstruktionsarten herausgebildet, die ganz eigene Vorzüge besitzen. Dank moderner Fertigungsmethoden sind heute auch hochwertige Ferngläser erschwinglich geworden. Hier erfahren Sie mehr darüber.

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert ein Fernglas?

Im Fernglas werden einfallende Lichtstrahlen so durch optische Linsen gelenkt, dass ein vergrößertes Bild des betrachteten Objekts entsteht. Um Objekte in unterschiedlichen Entfernungen scharf darzustellen, muss der Abstand zwischen den Linsen verändert werden können. Die wohl einfachste Form und der Urahn moderner Ferngläser ist das Teleskopfernrohr, das durch seinen Auszug eine Nah- oder Ferneinstellung ermöglicht. Inzwischen wurde dieses Prinzip vielfach variiert und der Strahlengang zum Beispiel durch Dachkant- oder Porroprismen gelenkt, um ein seitenrichtiges, nicht auf dem Kopf stehendes Bild zu ermöglichen.

Welche Fernglastypen gibt es?

Der einfachste Typ ist das prismenlose Theaterglas, das sich mit seiner 1,5- bis 5-fachen Vergrößerung für Kultur-, Musik- oder Sportveranstaltungen eignet. Für Natur- und Tierbeobachtungen werden meist Standard-Prismenferngläser mit 7- bis 10-facher Vergrößerung verwendet. Wanderer schätzen auch leicht gebaute Kompaktferngläser mit kleinem Objektivdurchmesser von 20 bis 25 Millimetern. Für Spezialzwecke wie Astronomie, marinen Einsatz oder Jagd stehen eigene Fernglastypen zur Verfügung. Zoomferngläser ermöglichen eine variable Vergrößerung. Sonderfälle sind das Nachtsichtgerät und das Spektiv, ein einäugiges Fernglas, das vor allem in der Vogelbeobachtung, aber auch zu militärischen oder Überwachungszwecken eingesetzt wird.

Wie ist ein Fernglas aufgebaut?

Ferngläser können als monokulare (einäugige) oder binokulare (zweiäugige) Variante gebaut werden. Die dem Objekt zugewendete Frontlinse wird als Objektiv bezeichnet, das Augenstück als Okular. Dazwischen liegt eine lichtdicht abgeschlossene Röhre, der Tubus. Beim Binokular-Fernglas sind zwei Tuben durch eine Brücke miteinander verbunden. Hier sitzt ein Einstellrad, über das Linsengruppen in beiden Tuben gleichzeitig verschoben werden können, um eine Scharfstellung zu ermöglichen. Hinzu kommt an einem oder beiden Okularen eine Dioptrieneinstellung, die es gestattet, die Scharfstellung auf die meist unterschiedliche Sehleistung der beiden Augen des Betrachters zu optimieren. Beim Prismenfernglas wird der Strahlengang des Lichts durch ein Glasprisma gelenkt, damit das Bild seitenrichtig dargestellt und eine kürzere, kompaktere Bauweise möglich wird.

Was bedeuten die Zahlen beim Fernglas?

Angaben wie 8×20 oder 10×42 bezeichnen den Vergrößerungsfaktor und den Durchmesser des Objektivs in Millimetern. Ein Vergrößerungsfaktor von 10 würde etwa bedeuten, dass ein hundert Meter entferntes Objekt dem Betrachter so erscheint, als würde die Entfernung zehn Meter betragen. Der Durchmesser des Objektivs bestimmt, wie viel Licht in den Tubus fallen kann und wie hell das Bild erscheint. Dies ist besonders für die Naturbeobachtung oder die Jagd in der Dämmerung ein entscheidendes Detail.

Was ist wichtig beim Fernglas-Kauf?

Wichtig ist vor allem, wie Sie Ihr Fernglas einsetzen möchten. Hierfür relevant sind:

  • Gewicht,
  • Größe,
  • Ausstattung (zum Beispiel Brillenträger-Augenmuscheln, Entfernungsmesser) und
  • optische Leistung.

Wer sein Fernglas auch bei Dämmerung oder schlechten Lichtverhältnissen einsetzen möchte, sollte auf einen großen Objektivdurchmesser Wert legen. Da das Fernglas dadurch auch schwerer wird, kann ein Stativ eine gute Ergänzung darstellen, um ein zitterfreies Beobachten zu ermöglichen. Dazu muss das Fernglas über ein Stativgewinde verfügen.

Ferngläser mit einem geringeren Vergrößerungsfaktor von 7x oder 8x bieten ein breiteres Sehfeld als solche mit höherem Vergrößerungsfaktor. Sie sind für Sportveranstaltungen, Wanderungen und Spaziergänge gut geeignet, da sie einen größeren Bildwinkel besitzen und so weniger geschwenkt werden müssen.

Auch bei der Ausstattung lohnt sich der Blick aufs Detail: So schnitten im Test Ferngläser besonders gut ab, die über adaptierbare Augenmuscheln, drehbare Brillenträgerokulare und Stickstofffüllung verfügten, die wiederum ein Beschlagen der Linsen von innen verhindert. Ein Fernglas mit Entfernungsmesser ist vor allem für die Jagd oder für Wanderer ein nützlicher Begleiter.

Fazit: Ferngläser auf einen Blick

Beim Kauf eines Fernglases sollten Sie berücksichtigen, wofür Sie es einsetzen möchten und welche Ausstattungsmerkmale es aufweisen soll. Bei Angaben wie 8×40 bezeichnet die erste Zahl den Vergrößerungsfaktor, die zweite den Objektivdurchmesser (Lichtstärke). Ferngläser mit niedrigerem Vergrößerungsfaktor sind besser geeignet, bewegliche Objekte zu beobachten, da sie einen größeren Bildwinkel bieten.

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