Die Retro-Sonnenbrille – wenn ein Modetrend zurückkommt
Sie sind kreisrund oder in Handarbeit aus echtem Horn gefertigt: Retro-Brillen. Genau wie bei Kleidung kehren Trends auch in der Brillenmode regelmäßig zurück – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Welche Brillentrends vergangener Zeiten aktuell wieder im Kommen sind, erfahren Sie im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Die Sonnenbrille im Retro-Design als Accessoire
Mode ist immer eingebettet in die Lebens- und Denkweise der Menschen einer bestimmten Zeit und wird von verschiedenen Dingen beeinflusst. Dazu gehören unter anderem Geschmack, Kultur oder Politik der jeweiligen Zeit. Die 1970er-Jahre gelten als ein besonders beliebtes Jahrzehnt für modische Comebacks, doch auch andere Dekaden kehren in Form von Retro-Brillen zurück.
Runde Sache: Die Retro-Sonnenbrille im John-Lennon-Stil
Derzeit sind Brillen mit runden oder fast runden, eher kleinen Gläsern wieder gefragt. In den 1970er-Jahren wurden ähnliche Brillen vor allem von der intellektuellen Elite getragen. Der legendäre Beatles-Sänger John Lennon machte sie zu seinem Markenzeichen und trug damit zur Verbreitung der sogenannten Nickelbrille bei. Ihre Bezeichnung geht auf das ursprünglich für das Gestell verwendete Metall zurück. Da viele Menschen empfindlich darauf reagieren, werden heute meist andere Materialien wie Kunststoff verwendet. Die Optik der Retro-Sonnenbrille leidet darunter jedoch nicht.
Erfolgreicher Vertreter unter den Neuauflagen der Nickelbrille ist die Round-Metal-Sonnenbrille von Ray-Ban. Sie gehört zu den Icon-Modellen der Marke und ist durch oben leicht abgeflachte Gläser gekennzeichnet. Die runden Formen der Nickelbrille eignen sich besonders für eckige Gesichtsformen mit markantem Kinn und hohen Wangenknochen. Aber auch ovalen und herzförmigen Gesichtern schmeicheln die Retro-Brillen mit runden Gläsern.
Retro-Brille im Browline-Stil
Sogenannte Browline-Brillen gehören zu den Brillentrends der 1950er- und 60er-Jahre. Charakteristisches Markenzeichen der Brillenform ist ein Gestell, dessen oberer Bereich breiter ist als der untere. Die Bezeichnung Browline bedeutet übersetzt Brauenbogen, denn der Schwung des breiteren oberen Gestells ähnelt dem der Augenbrauen. Zu den bekanntesten Trägern der Retro-Brille gehörte der US-amerikanische Bürgerrechtler Malcom X. Aufgrund der quadratischen Form der originalen Browline-Brillen eignen sie sich als Kontrastgeber für runde, ovale und herzförmige Gesichter. Durch die Kombination von markanten und feinen Elementen in einem Design eignet sich die Retro-Sonnenbrille für Damen und Herren gleichermaßen.
Retro-Sonnenbrille aus Horn
Nicht nur Brillenformen vergangener Zeiten werden wiederbelebt und zu neuen Trends erkoren. Gleiches gilt auch für Materialien. Der anhaltende Trend zu Naturmaterialien spiegelt sich auch in der Brillenmode wider. So fertigen Manufakturen heute wie in den 1920er-Jahren wieder Hornbrillen im Retro-Design. Das verarbeitete Horn stammt hauptsächlich von afrikanischen und asiatischen Wasserbüffeln, die nicht dem Artenschutzabkommen unterliegen. Jede Retro-Sonnenbrille aus natürlichem Horn ist ein Unikat. Dies ist auf die Handarbeit und auf die Beschaffenheit des Rohstoffes zurückzuführen. Jedes Horn hat eine individuelle Tönung und Maserung, die durch die Bearbeitung herausgearbeitet werden. Weitere Naturmaterialien, aus denen Brillen gefertigt werden, sind Holz, Leder und Stein.
Die Bezeichnung Hornbrille trifft aber nicht nur auf Brillen zu, die aus Naturhorn gefertigt sind. Sie steht auch für den massiven Rahmen, für den Hornbrillen ihrer Zeit bekannt waren. Markante Modelle in Hornoptik wurden durch den Nerd-Trend der Nullerjahre besonders als Retro-Sonnenbrillen für Herren wiederentdeckt. Dieser Brillentrend hält bis heute an.