Oculus Rift – eine neue Möglichkeit, virtuelle Realität zu erleben
Es gibt mittlerweile viele unterschiedliche Technologien und Möglichkeiten, virtuelle Umgebungen sichtbar zu machen – und zwar so, dass der Nutzer das Gefühl bekommt, in einer realen Umgebung zu agieren. Diese Erfahrung der virtuellen Realität soll natürlich möglichst wirklichkeitsnah sein, um die Illusion perfekt zu machen. Eine dieser Technologien nennt sich Oculus Rift.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Oculus Rift?
Viele Menschen wünschen sich, das Erlebnis möglichst realistisch genießen zu können, wenn sie ein Computerspiel spielen oder einen Film ansehen. Eine Möglichkeit dazu ist die 3-D-Technologie. Hier wird dem Spieler oder Zuschauer durch den dreidimensionalen optischen Eindruck das Gefühl vermittelt, dass er sich mitten im Geschehen befindet. Auf diesem Prinzip baut die Oculus-Rift-Technologie auf. Mithilfe der Oculus-Rift-Brille erhält der Nutzer das Gefühl, selbst in einer künstlichen Umgebung zu agieren. Im Gegensatz zum 3-D-Fernsehen kann er sich jedoch aktiv in seiner Umgebung umsehen und mit ihr interagieren, indem er etwa Gegenstände aufhebt. So wird das Gefühl von Realität sehr viel intensiver erlebt. Es war der Amerikaner Palmer Luckey, der 2012 den Oculus-Rift-Prototyp entwickelte. Seine anfangs durch Crowdfunding finanzierte Technologie stieß rasch auf reges Interesse und konnte diverse Spieleentwickler überzeugen. Im Jahr 2014 kaufte dann Facebook das Unternehmen Oculus.
Was ist virtuelle Realität?
Virtuelle Realität ist eine künstlich geschaffene, computergenerierte Realität, die sich aber möglichst wirklichkeitsnah anfühlen soll. Das Ziel ist eine besonders überzeugende Illusion. Das Erlebnis, mitten in dieser künstlich erzeugten Realität zu stecken und diese als real zu empfinden, wird auch als Immersion bezeichnet. Der Begriff bezieht sich allerdings nicht nur auf die virtuelle Realität, sondern wird zudem für Rollenspiele und ähnliche Wirklichkeits-Simulationen verwendet. Diese Idee einer künstlich erzeugten Realität beschäftigt viele Menschen, unter anderem Autoren und Filmemacher. So leben etwa in dem Film „Matrix” die Menschen in einer künstlichen Realität, ohne dies überhaupt zu merken. Natürlich sind wir heute noch weit von einer derartigen technischen Perfektion entfernt. Doch durch Technologien wie Oculus Rift können inzwischen schon sehr beeindruckende Ergebnisse erzielt werden. Der Nutzer erlebt mithilfe der Oculus-Rift-Brille die Illusion, in einem Raumschiff oder einem Rennwagen zu sitzen, im Weltraum zu schweben oder durch eine Fantasielandschaft zu spazieren. Er kann sich umsehen und Dinge berühren und beeinflussen.
Wie ist eine Oculus-Rift-Brille aufgebaut?
Die Oculus-Rift-Brille besteht aus einem Kopfteil und einem Sensor. Das Kopfteil wird wie eine Kappe über den Kopf gezogen und bedeckt auch die Augen. Im Kopfteil ist ein Display untergebracht. Zwischen den Augen des Nutzers und dem Display befinden sich zwei Lupenlinsen. Für die Audioübertragung verfügt das Headset zusätzlich über einen Kopfhörer.
Wie funktioniert eine Oculus-Rift-Brille?
Bisher braucht der Nutzer neben der Oculus-Rift-Brille und dem dazugehörigen Sensor einen Computer. Dieser sollte über die nötigen technischen Voraussetzungen, eine sehr gute Grafikkarte und ein leistungsstarkes Betriebssystem verfügen. Für die Zukunft plant Facebook jedoch Oculus-Rift-Brillen, die ohne Smartphone oder Rechner funktionieren sollen. Das Anschließen der Brille an den Rechner funktioniert nach dem Plug-and-play-Prinzip, indem man die Kabel an den Rechner anschließt. Auch das Einrichten der Brille verläuft sehr unkompliziert.
Das Display zeigt zwei Bilder, eines für das rechte Auge und eines für das linke. Die beiden Bilder unterscheiden sich etwas voneinander, denn sie sind leicht verschoben, um so die unterschiedlichen Blickwinkel der Augen zu simulieren. Dieses doppeläugige oder stereoskopische Sehen ist die Grundlage für unsere Fähigkeit, räumliche Tiefe wahrzunehmen. Für die beiden Darstellungen auf dem Display simuliert der Computer beide unterschiedliche Blickwinkel, die dann im Gehirn zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt werden. Über die Brille wird also die natürliche stereoskopische Sehweise simuliert. Die beiden Lupenlinsen, die zwischen den Augen und dem Display angebracht sind, sorgen dafür, dass die Bilder auf dem Display scharf wahrgenommen werden. Der Sensor wiederum übersetzt die Kopfbewegungen für den Computer sofort in Bewegungen und Handlungen.
Alternativ können die Bewegungen und die Handlung über einen Controller gesteuert werden. Durch die hohe Bildwiederholungsrate mit einer Abtastfrequenz von 1000 Hz und einer Auflösung von 1080 x 1200 Pixeln pro Auge wirkt die dargestellte Umgebung besonders realistisch. Das Sichtfeld liegt bei etwa 110 Grad. Im Gegensatz zu vielen anderen VR-Brillen füllt bei der Oculus-Rift-Brille die Umgebung das ganze Sichtfeld aus. Viele Nutzer empfinden bei der Oculus-Rift-Brille ein sehr starkes Gefühl der Immersion. Das heißt, sie halten die Illusion der künstlichen Realität für besonders überzeugend.
Wie funktioniert Oculus Rift für Brillenträger?
Im Grunde ist die Oculus-Rift-Brille so gebaut, dass sie über einer Brille getragen werden kann. Manche Brillenträger, besonders wenn sie nicht über unterschiedliche Sehstärken verfügen, können die Oculus-Rift-Brille sogar ohne ihre eigene Brille benutzen. Auch Kontaktlinsen werden oft von Nutzern der Oculus-Rift-Brille anstelle der Brille getragen. In manchen Fällen kann die Oculus-Rift-Brille für Brillenträger jedoch unangenehm oder gar unmöglich zu tragen sein, etwa wenn
- das Headset auf die Brille drückt
- die Brille nicht unter das Headset passt
- eine Gefahr besteht, dass die Brillengläser beschädigt werden
- der Nutzer keine Kontaktlinsen verträgt oder tragen möchte
- der Brillenträger auf beiden Augen unterschiedlich stark fehlsichtig ist
Eine Lösung wären Vorsatzlinsen, die auf die integrierten Linsen des Oculus Rift gesteckt werden. Diese können sogar individuell an die Sehstärke des Nutzers angepasst werden.
Für wen ist eine Oculus-Rift-Brille interessant?
Viele Menschen halten die Oculus-Rift-Brillen für zukunftsweisend. Zu dieser Gruppe gehören nicht nur Menschen, die gerne Computerspiele spielen, sogenannte Gamer. Auch die Art, wie wir Filme sehen, könnte von dieser Technologie in Zukunft stark beeinflusst werden. Schon heute existieren kurze Filme, die mit Oculus-Rift-Brillen betrachtet werden können. Facebook plant, mittels Oculus Rift seine sozialen Netzwerke attraktiver zu machen. Die Industrie ist ebenfalls sehr an der Technologie interessiert. So können beispielsweise Umbaumaßnahmen zuvor virtuell erprobt werden. Nicht zuletzt in der Medizin kann die Technologie von Nutzen sein, etwa, um nach Amputationen mit Patienten den Umgang mit ihren Prothesen virtuell einzuüben. Und auch Naturspaziergänge, virtuelle Stadtbummel etwa in antiken Städten und Gebäuden oder Museumsbesuche wären mit der Oculus-Rift-Technologie ein spannendes Erlebnis.
Oculus Rift im Überblick
- Mit der Oculus-Rift-Brille lassen sich virtuelle Umgebungen wahrnehmen.
- Die Oculus-Rift-Technologie erlaubt Interaktionen mit der künstlichen Umgebung.
- Mit dieser Technologie fühlt sich das Erlebnis besonders echt an (Immersion).
- In Zukunft wird es Oculus-Rift-Brille geben, die ohne Smartphone und Computer arbeiten.
- Brillenträger können in aller Regel Oculus-Rift-Brille benutzen.
- Nicht nur Spiele und Filme, sondern auch soziale Netzwerke, Industrie und Medizin profitieren von dieser Technologie.