Was tun, wenn die Augen tränen?
Die Augen tränen, brennen und jucken – was können diese unangenehmen Symptome verursachen? Hier erfahren Sie Wissenswertes zu tränenden Augen – von allgemeinen Informationen bis zu spezifischen Ursachen und effektiven Mitteln zur Linderung.
Inhaltsverzeichnis
Das Auge tränt: Was tun? Allgemeine Informationen
Tränen dienen als natürlicher Schutzschild für die Augen: Wenn die Augen tränen, was fachsprachlich als Epiphora bezeichnet wird, ist dies oft ein Symptom beziehungsweise eine Reaktion des Körpers. Wenn das Auge tränt, läuft den Betroffenen die Tränenflüssigkeit über die Lidränder hinaus. Dies zeigt ein Missverhältnis zwischen der Tränenproduktion in den Tränendrüsen und deren Abfluss über die Tränenwege.
Begleitsymptome beim Augentränen
Da die natürliche Schutzfunktion der Tränenflüssigkeit gemindert ist, kommt es zu einer gesteigerten Anfälligkeit der Augen – neben anhaltenden Reizzuständen und Rötungen werden die folgenden Symptome häufig beobachtet:
- Juckreiz
- Fremdkörpergefühl
- Brennen
- Wunde, müde Augen
Sollten Sie die genannten Symptome über längere Zeit feststellen, ist es unerlässlich, einen Augenarzt aufzusuchen, der ihnen auf den Grund geht.
Das sind mögliche Ursachen, wenn die Augen tränen
Wenn das Auge tränt, hat das meist harmlose Ursachen: Zu den häufigsten Auslösern gehört eine Überanstrengung der Augen – zum Beispiel durch das tägliche Arbeiten am Bildschirm. Im Normalfall blinzelt ein Mensch zwischen 10 und 15 Mal pro Minute, um das Auge angenehm feucht zu halten. Durch das lange, angestrengte Starren auf einen Monitor vermindert sich die Blinzelrate enorm auf durchschnittlich nur noch 4 bis 5 Mal pro Minute – das Auge trocknet folglich aus und reagiert mit einer verstärkten Produktion von Tränenflüssigkeit.
Fremdkörper im Auge können ebenfalls zu einem vermehrten Tränenfluss führen: Bei jedem Fremdkörper, der ins Auge gelangt – sei es eine Wimper, ein Staubkorn oder ähnliches –, wird eine Alarmbotschaft an die Tränendrüsen übermittelt. Um den Fremdkörper schnell auszuspülen, wird die Tränenproduktion angeregt. Ähnlich ist es bei Allergien, zum Beispiel auf Pollen, Tierhaare oder Hausstaub. Denn indem die Augen tränen, versucht der Körper, sich gegen die von den Allergenen verursachten Reizungen zu wehren. Bei Heuschnupfen können sich die Reaktionen, etwa Schwellungen, von der Nase bis hin zu den Augen erstrecken. Solch eine Schwellung der Schleimhäute hindert dann den Tränenkanal daran, die Tränenflüssigkeit abzutransportieren. Ähnlich verhält es sich mit dem Augentränen im Zusammenhang mit einer Erkältung.
Besonders Infektionen, Bakterien, Viren und Allergien können schnell zu einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führen, die ebenfalls eine mögliche Ursache für vermehrten Tränenfluss ist. Auch äußere Einflüsse wie Qualm oder Staub sind als Auslöser für eine Bindehautentzündung bekannt. Neben tränenden Augen sind Rötungen ein charakteristisches Symptom.
Erkrankungen, die zu tränenden Augen führen können
Manchmal stecken jedoch auch Erkrankungen hinter Augen, die tränen. Als häufige Ursache gilt eine altersbedingte Veränderung der Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit: Der Aufbau des Tränenfilms ist komplex und vielschichtig. So kommt es, dass selbst kleinste Veränderungen der Zusammensetzung negative Symptome wie tränende Augen nach sich ziehen können. Denn wenn der Tränenfilm nicht mehr auf der empfindlichen Augenoberfläche haften kann, läuft die Flüssigkeit hinunter – das Auge tränt. Das führt zu einem Feuchtigkeitsdefizit der Augenoberfläche, den trockenen Augen. Trockene Augen können auch durch Umwelteinflüsse wie Kälte, Rauch, Sonne und Heizungsluft hervorgerufen werden.
Zu den krankhaften Ursachen von Augen, die tränen, zählt außerdem eine Verengung der Tränenwege (Stenose). Die Tränen können dabei nicht problemlos entweichen, da zum Beispiel die Eingänge der Tränenkanäle angeschwollen oder verstopft sind. Eine solche Verengung kann angeboren oder nachträglich eingetreten sein – vorübergehend tritt sie aber auch bei Schnupfen auf. Eine angeborene Stenose kommt bei etwa 5 bis 7 Prozent aller Neugeborenen vor. Ursachen für eine erworbene Stenose sind unter anderem Verletzungen und Infektionen.
Die Augen tränen, was tun? Hausmittel zur Linderung
Sofern die Symptomatik nicht auf eine ernsthafte Erkrankung hinweist, können Sie Mittel gegen tränende Augen zu Hause anwenden. Halten Sie vorher jedoch in jedem Fall Rücksprache mit Ihrem Augenarzt, um ernste Ursachen auszuschließen.
Wenn Ihre Augen tränen, etwa nach einem anstrengenden Tag im Büro, können schon kleine Erholungsmaßnahmen helfen: Schließen Sie Ihre Augen für eine Weile oder blicken Sie in die Ferne, um einen Ausgleich zur Bildschirmarbeit zu schaffen. Auch Augenspülungen können Linderung bieten. Nehmen Sie dazu am besten klares, kühles Wasser und spülen Sie Ihre Augen behutsam mit wenig Wasserdruck aus. Zudem sollten Sie warme und staubige Luft meiden, denn diese begünstigt tränende Augen. Lüften Sie Ihre Räumlichkeiten regelmäßig und schaffen Sie sich gegebenenfalls einen Luftbefeuchter an, um auch im Winter trockene Luft zu verhindern. Weiterhin ist es wichtig, für eine angemessene Flüssigkeitszufuhr zu sorgen: Während und nach einem vermehrten Tränenfluss fehlt es den Augen an wichtigen Komponenten für die Produktion der Tränenflüssigkeit – viel Trinken hilft dabei, Störungen der Tränenproduktion zu vermeiden und die Schleimhäute feucht zu halten. Am besten eignen sich Wasser, ungesüßter Tee und Fruchtsäfte.
Für eine schnelle Hilfe bieten sich Augentropfen gegen tränende Augen an, denn Sie ersetzen den wichtigen Tränenfilm des Auges. Besonders Augentropfen mit Augentrost als Inhaltsstoff haben sich bewährt: Der Wirkstoff wirkt beruhigend, ausgleichend und entzündungshemmend.
Bei tränenden Augen kann auch die Homöopathie Abhilfe schaffen: Vor allem die Schüssler-Salze Nr. 8 und 11 haben sich als nützlich erwiesen. Das Schüssler-Salz Nr. 8 (Natrium chloratum) gilt als das Salz des Flüssigkeitshaushalts, denn es wirkt regulierend auf den Wasserhaushalt des Körpers. Das Schüssler-Salz Nr. 11 (Silicea) ist das Salz der Haare, der Haut und des Bindegewebes und spielt eine wichtige Rolle beim Abtransport der Tränen. Bei folgenden Beschwerden können die genannten homöopathischen Mittel helfen:
- Wenn die Augen tränen
- Bei trockenen Augen
- Gerstenkörner
- Bindehautentzündung
- Verstopfung der Tränenkanäle
Bevor Sie die Mittel gegen tränende Augen anwenden, sollten Sie mit Ihrem Augenarzt Rücksprache halten, da er einschätzen kann, ob diese für Sie infrage kommen.
Bei chronischem Tränenfluss und Rötungen ist es unbedingt erforderlich, einen Augenarzt aufzusuchen – denn diesem stehen die notwendigen Diagnose- und Behandlungsoptionen zur Verfügung, um zugrundeliegende Krankheiten zu erkennen und zu behandeln.
Wenn die Augen tränen: Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
- Beim Augentränen (Epiphora) läuft den Betroffenen die Tränenflüssigkeit über die Lidränder hinaus. Der Grund ist ein Missverhältnis zwischen der Tränenproduktion und dem Abfluss über die Tränenwege.
- Tränende Augen werden oft begleitet von Symptomen wie Juckreiz, Rötungen, Brennen und einem Fremdkörpergefühl.
- In den meisten Fällen sind die Ursachen harmlos: Eine Überanstrengung der Augen, Fremdkörper im Auge, Allergien und Erkältungen gehören zu den möglichen Ursachen. Manchmal beruht das Augentränen jedoch auch auf ernsteren Erkrankungen wie einer Bindehautentzündung oder Stenose.
- Mittel gegen tränende Augen sind zum Beispiel Erholungsmaßnahmen, frische Luft, eine angemessene Flüssigkeitszufuhr und Augentropfen. Aber auch die Homöopathie in Form der Schüssler-Salze 8 und 11 kann helfen, das Augentränen in den Griff zu bekommen. Bei ernsten Ursachen hilft nur der Weg zum Augenarzt.
Quellen
Tränendes Auge, Praxis für Augenheilkunde Dr. Sebastian Ober
Tränende Augen: Ursachen und Gegenmittel, gesundheits-fakten.de