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Mit Fernrohr Distanzen überbrücken

Mit einem Fernrohr können Sie den Blick weit in die Ferne schweifen lassen. Wer in seiner Freizeit gerne Vögel beobachtet, benötigt beispielsweise dieses optische Hilfsmittel. Große Unterschiede gibt es hinsichtlich der Vergrößerungsmöglichkeit und Bildqualität. Erfahren Sie mehr über das optische Prinzip eines Fernrohrs und worauf es bei einem guten Gerät ankommt.

Inhaltsverzeichnis

Wozu sind Fernrohre gut?

Fernrohre ermöglichen die Beobachtung entfernter Objekte. Ob Vogelbeobachtung in der Freizeit, während der Arbeit in der Forstwirtschaft oder bei einem Überwachungsdienst: Mit einem Fernrohr erscheinen kilometerweit entfernte Objekte näher und größer. Sie machen auch Details deutlich sichtbar.

Im Unterschied zu Ferngläsern sind Fernrohre monokular aufgebaut. Die Rohre erlauben daher nur das Betrachten mit einem Auge. Dafür sind sie leistungsfähiger: Ein Fernrohr vergrößert im Durchschnitt um das 20- bis 60-fache, während die meisten Ferngläser nur eine 7 bis 10-fache Vergrößerung bieten.

Wie funktioniert ein Fernrohr?

Je weiter entfernt sich ein Objekt vom Betrachter befindet, desto kleiner ist der Sehwinkel. Das Objekt erscheint um ein Vielfaches seiner eigentlichen Größe kleiner. Ein Fernrohr vergrößert den Sehwinkel, wodurch der entfernte Gegenstand auch bei großem Abstand größer wirkt.

Die Winkelvergrößerung erreicht das optische Hilfsmittel durch eine Brechung der Lichtstrahlen. Für die Lichtbrechung verantwortlich sind die beiden Hauptbestandteile eines Fernrohrs: Objektiv und Okular.

Das Objektiv bricht die eintreffenden Strahlen und erzeugt im Inneren des Rohrs ein Zwischenbild. Das Okular, durch das das Auge den Gegenstand betrachtet, vergrößert das Zwischenbild wie eine Lupe. Eine große Rolle spielt dabei das Verhältnis der Brennweite von Objektiv und Okular. Ein Fernrohr mit einer Objektivbrennweite von 50 Millimetern und einer Okular-Brennweite von 5 Millimetern bewirkt beispielsweise eine 10-fache Vergrößerung. Das Brennweiteverhältnis entscheidet auch über die Länge des Fernrohrs. Sie ist für die Erzeugung eines scharfen Bildes wichtig.

Verschiedene Arten von Fernrohren

Es gibt zwei Arten von Fernrohren, denen jeweils eine unterschiedliche Funktionsweise zugrunde liegt. Der Unterschied besteht in dem Verlauf der gebrochenen Lichtstrahlen. Das Objektiv des sogenannten Galileo-Fernrohres besteht aus einer konvexen Sammellinse, als Okular besitzt es hingegen eine Zerstreuungslinse. Beide Linsen erzeugen ein seitenrichtiges Bild. Bei dieser Art ist eine geringere Baulänge realisierbar.

Das Kepler-Fernrohr besteht aus zwei Sammellinsen, sodass sich die gebrochenen Strahlen kreuzen und ein seitenverkehrtes Bild entsteht. Um ein seitenrichtiges Bild des betrachteten Gegenstandes zu erzeugen, muss dieses mittels Prismen oder Spiegeln gedreht werden. Der Vorteil des Kepler-Fernrohrs besteht in einem größeren Sichtfeld.

Das richtige Fernrohr kaufen: Wichtige Kenngrößen

Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit eines Fernrohrs gibt es erhebliche Unterschiede. Bedenken Sie jedoch, dass viele leistungsstarke Modelle nicht nur mehr kosten, sondern in der Regel auch groß und schwer sind. Ausschlaggebend für den Kauf ist daher der Einsatzbereich. So eignet sich ein kompakteres Gerät zur Tierbeobachtung während einer Wandertour besser als ein massives Gerät.

Den wichtigsten Anhaltspunkt zur Vergrößerungsfähigkeit eines Fernrohrs liefern Zahlenangaben. Üblich ist beispielsweise die Kennzeichnung 6 x 20 Millimeter für ein handliches Taschenfernrohr. Bei einem größeren Spektiv für den professionellen Einsatz sind Werte von 20 x 50 Millimeter typisch. Die erste Zahl bezieht sich auf die Vergrößerung, die zweite gibt den Objektivdurchmesser in Millimetern an. Die beiden Beispielgeräte erzielen daher eine 6- beziehungsweise 20-fache Vergrößerung.

Hierbei gilt allerdings keinesfalls: je größer der Vergrößerungswert, desto besser. Hohe Vergrößerungswerte sind nur ergiebig, wenn das Fernrohr zugleich über eine hinreichend große Objektivöffnung verfügt. Denn bei hohen Vergrößerungswerten verengt sich das Sehfeld stark. Dadurch ist es schwierig, mit dem Fernrohr einen größeren Bereich zu überblicken. Gerade bei sich bewegenden Objekten fällt es dann schwer, ihnen zu folgen. Als besonders leistungsfähig und zugleich noch gut handhabbar erweisen sich in der Regel Modelle mit Vergrößerungsangaben von 20 bis 30. Darüber hinaus reichen Bildauflösungsvermögen und -helligkeit nicht aus, um vom fokussierten Gegenstand ein klares und detailreiches Bild zu erhalten.

Je größer die Öffnung, desto mehr Licht gelangt durch das Objektiv. Wer beabsichtigt, eine Kamera am Fernrohr zu installieren, wählt daher am besten einen besonders großen Objektivdurchmesser. Ideal, jedoch von massiver Bauart, sind Geräte mit einem Durchmesser von 95 Millimetern.

Sonstige Ausstattungsmerkmale hochwertiger Spektive

Da bereits leichtes Wackeln beim Halten des Geräts die Bildqualität deutlich beeinträchtigt, ist bei hohen Vergrößerungswerten zudem ein standfestes und verstellbares Stativ notwendig.

Fernrohre mit unveränderbarer Vergrößerung gibt es immer seltener. Mehr und mehr werden sie durch flexibel verstellbare Modelle mit Zoom-Okularen ersetzt. Wer zwischen verschiedenen Vergrößerungseinstellungen wechseln will, achtet auf die Angabe eines breiten Vergrößerungsbereiches, zum Beispiel: 20 bis 40 x 50 Millimeter.

Wenn Sie beabsichtigen, ein Fernrohr zu kaufen, sollten Sie es zuvor möglichst in einem Fachgeschäft auszuprobieren. Neben den oben erwähnten Kenngrößen spielen während eines Fernrohr-Tests weitere Faktoren eine Rolle. Schließen Sie aus, dass schlechtes Kontrastverhalten, Streulicht, Farbsäume und Unschärfen an den Bildrändern die Bildqualität beeinträchtigen. Neben einer guten Objektivöffnung verbessern auch speziell beschichtete Gläser Farbwiedergabe und Helligkeit.

Träger einer Brille sollten zudem auf die Formung der Okulare achten. Besonders praktikabel sind Fernrohre mit großen und weiter nach hinten versetzten Austrittspupillen. Auf diese Weise ist es möglich, auch mit einer Brille als Sehhilfe und dem dadurch bedingten geringen Abstand durch das Fernrohr zu blicken und von einem großen Gesichtsfeld zu profitieren. Bei geringen Dioptrien ist eine Beobachtung ohne Brille problemlos möglich, sofern Sie zuvor die Schärfe entsprechend feinstellen.

Nicht jeder empfindet die Betrachtung mit einem Auge als komfortabel. In diesem Fall ist es möglich, sich mittels binokularer Aufsätze zu behelfen. Diese ermöglichen den Einblick mit beiden Augen, sind jedoch nicht bei allen Modellen installierbar und zudem mit höheren Kosten verbunden.

Auf einen Blick:

  • Ein Fernrohr dient zur Betrachtung weit entfernter Objekte.
  • Für die Bildqualität sind Vergrößerungsleistung und Objektivdurchmesser entscheidend.

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