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Blepharitis: Symptome, Ursachen und Behandlung

Bei einer Blepharitis handelt es sich um eine Entzündung des Augenlids. Betroffene klagen über vielfältige Symptome, darunter Augenbrennen, Rötungen und harte Verkrustungen. Viele beschreiben auch das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben, der sich bei jeder Augenbewegung bemerkbar macht. Hier lesen Sie Wissenswertes zur Lidrandentzündung und ihrer Behandlung.

Inhaltsverzeichnis

Wenn das Augenlid entzündet ist: Allgemeine Infos

Das menschliche Auge ist eines der sensibelsten Organe – ist es doch stellenweise fast unbedeckt. Das Augenlid (Blepharon) schützt es vor Austrocknung, Keimen und Verletzungen: Im Lid selbst befinden sich die Meibom- und Zeis-Drüsen: Sie produzieren ein Sekret, das verhindert, dass die Tränenflüssigkeit über den Lidrand hinausfließt. Umgangssprachlich wird dieses Sekret als Augenbutter bezeichnet. Die meisten werden es jedoch unter dem Namen „Schlafsand“, „Traumsand“ oder schlicht „Schlaf“ kennen. Damit ist die getrocknete Augenbutter gemeint, die sich morgens in den Augenwinkeln befindet. Sind die produzierenden Drüsen allerdings verstopft, kann es leicht zu einer Augenlidentzündung kommen. Man unterscheidet folgende Formen der Blepharitis:

  • Einfache Blepharitis (betroffen sind nur die Lider)
  • Blepharitis angularis (betroffen ist der Lidwinkel)
  • Blepharokonjunktivitis (betroffen sind die Lider und die Bindehaut)
  • Blepharitis squamosa (das gesamte Augenlid ist betroffen)
  • Hordeolum (auch bekannt als Gerstenkorn)
  • Orbitalphlegmone (die Augenhöhle ist betroffen)

Welche Symptome treten bei einer Lidentzündung auf?

Laien erkennen eine Blepharitis nicht immer gleich. Meistens sind die Symptome morgens am schlimmsten und werden über den Tag hinweg erträglicher – der Beschwerdeverlauf kann jedoch je nach Form und Intensität der Entzündung variieren. Wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bei sich feststellen, ist es möglich, dass Sie unter einer Lidrandentzündung leiden:

Wichtig ist, dass Sie schon bei den ersten Symptomen einen Augenarzt aufsuchen, der die richtige Diagnose stellt. Denn mit einer Entzündung am Auge ist nicht zu spaßen: Im schlimmsten Fall breitet sich die Entzündung so weit aus, dass bleibende Schäden am Auge entstehen.

Ursachen: Wie kommt es zu einer Blepharitis?

Für eine Entzündung am Augenlid kommen viele Ursachen infrage – die häufigsten lesen Sie hier:

Oft ist eine Blepharitis durch äußere Reize verursacht –zum Beispiel können Wind, Rauch, Staub oder Hitze zu einer Verstopfung der Meibom-Drüsen führen. Auch Kontaktlinsen und Make-up kommen als Verursacher infrage. Beide begünstigen eine vermehrte Talgproduktion und die Einlagerung von Fremdkörpern in den Drüseneingängen: Die Ableitung des Talges ist gestört, was oft den Beginn einer Entzündung markiert.

Sei es durch Augenreiben, eine Verletzung oder mangelnde Hygiene: Infektionserreger gelangen schnell ins Auge. Sie können zum Beispiel ein Gerstenkorn zur Folge haben. Studien belegen, dass Gerstenkörner in bis zu 95 von 100 Fällen durch Staphylokokken ausgelöst werden.

Liegen Stoffwechsel- oder Autoimmunerkrankungen vor, breiten sich die Erreger noch leichter aus. Zwar versucht das Auge, sich durch eine gesteigerte Tränenproduktion zu schützen, doch sind die Erreger einmal im Auge, lassen sie sich schwer wieder entfernen.

Hautprobleme wie Akne entstehen bekanntlich durch eine gestörte Sekretbildung: Die Poren der Haut verstopfen erst und entzünden sich dann. Dies ist oft auch bei der Lidrandentzündung der Fall. Eine erhöhte Talgproduktion führt dazu, dass die Drüseneingänge der Meibom- und Zeis-Drüsen verstopfen. Hinzu kommt meist eine vermehrte Kalk- und Schweißproduktion, die die Entzündung am Augenlid verstärkt.

Auch eine allergische Reaktion kann die Ursache für eine Augenlidentzündung sein: Besteht eine Unverträglichkeit – zum Beispiel gegen Pollen, Hausstaub oder bestimmte Lebensmittel – kann die Lidentzündung eine Abwehrreaktion des Körpers sein.

Lidrandentzündung: Die Behandlung

Der Besuch bei einem Augenarzt ist unerlässlich. Er wird Ihr Augenlid zunächst genau untersuchen, um den Schweregrad der Entzündung einzuschätzen. Es folgt eine ausführliche Anamnese, bei der Sie Allergien, Vorerkrankungen oder Hautprobleme angeben. Lassen Sie nichts aus, denn die Informationen helfen, eine korrekte Diagnose zu stellen, auf der wiederum die effektive Behandlung beruht. Bei einer Blepharitis kommen diese Therapien infrage:

An erster Stelle steht die Lidhygiene: Da die Talgdrüsen verstopft sind, müssen sie wieder freigemacht werden. Dafür wird das betroffene Augenlid zunächst angewärmt. Anschließend wird es sanft mit einem Wattestäbchen massiert, bis sich die Verstopfung löst. Verzichten Sie unbedingt auf alle Kosmetikprodukte, solange Sie an einer Lidrandentzündung leiden, denn diese wirken sich kontraproduktiv für die Heilung aus.

Ist die Blepharitis durch Infektionserreger hervorgerufen, kommen Sie um eine medikamentöse Behandlung nicht herum. Der Augenarzt verschreibt meist Antibiotika oder Virustatika in Form von Augentropfen oder Augensalben.

Bei einer Lidrandentzündung sind auch Hausmittel wirksam: Dazu gehören trockene Wärme – Rotlicht eignet sich sehr gut – sowie Pflanzenauszüge aus Augentrost, Spitzwegerich, Dill oder Eibisch. Sie mildern die Entzündung am Auge ab.

Das Wichtigste zur Augenlidentzündung auf einen Blick

  • Das Augenlid schützt das Auge vor Austrocknung, Keimen und Verletzungen. Es enthält Talgdrüsen, die ein schützendes Sekret produzieren. Diese können aus unterschiedlichen Gründen verstopfen, was schließlich zu einer Lidrandentzündung führt.
  • Eine Blepharitis geht mit vielen Symptomen einher – unter anderem mit brennenden Augen, Rötungen, einem Fremdkörpergefühl und Abszessen.
  • Sowohl äußere Einwirkungen als auch Infektionserreger, Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankungen, Allergien und eine gestörte Sekretbildung können eine Entzündung des Augenlids verursachen.
  • Die Behandlung besteht aus Lidhygiene, Augentropfen sowie Hausmitteln wie trockener Wärme und Kräutern.

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