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Proteinentfernungs­tabletten geben Ablagerungen keine Chance

Die Kontaktlinsen brennen im Auge, man sieht wie durch einen Schleier – viele Nutzer von Monats- oder Jahreslinsen haben mit Eiweißablagerungen auf ihren Linsen zu kämpfen. Mit Proteinentfernungstabletten bekommt man diese in den Griff.

Inhaltsverzeichnis

Darum ist die Proteinentfernung bei Kontaktlinsen wichtig

Viele Probleme mit Kontaktlinsen entstehen dadurch, dass die Linsen nicht richtig gereinigt werden. Neben einem Pflegemittel empfiehlt der Optiker häufig auch Proteinentfernungstabletten. Doch viele Leute sparen sich diesen Extraschritt. Dabei ist die regelmäßige Anwendung eines Proteinentferners bei Kontaktlinsen wichtig, damit Sicht und Tragekomfort einwandfrei bleiben.

Der menschliche Tränenfilm besteht aus drei Schichten: der Mucinschicht, der wässrigen Schicht und der Lipidschicht. Die wässrige Schicht versorgt das Auge mit Sauerstoff und Nährstoffen und befeuchtet es. Sie besteht hauptsächlich aus Wasser und einer kleinen Menge an Salzen und Proteinen. Diese Proteine bereiten vielen Kontaktlinsenträgern Probleme.

Befindet sich die Kontaktlinse im Auge, ist sie von den Proteinen im Tränenfilm umgeben. Diese lassen sich einfach abspülen. Die Eiweiße in der Tränenflüssigkeit verändern ihre chemische Struktur allerdings durch verschiedene Einflüsse – sie denaturieren. Zu diesen Einflüssen gehören die Temperatur, der pH-Wert der Tränenflüssigkeit oder andere chemische Stoffe im Auge. Im Gegensatz zu nicht-denaturierten Proteinen lagern sich denaturierte Eiweiße auf der Kontaktlinsenoberfläche ab. Bei weichen Kontaktlinsen finden sie sich manchmal auch innerhalb der Linse. Sie sind als milchig-trüber Schleier zu erkennen, der nach der regulären Kontaktlinsenreinigung nicht verschwindet. In diesem Fall hilft eine intensive Reinigung mit Proteinentfernungstabletten.

Gefahren von Ablagerungen

Leichte Proteinablagerungen bemerkt der Kontaktlinsenträger meist gar nicht. Stärkere Verschmutzungen verringern hingegen die Sehqualität der Linse und reizen das Auge. Die Ablagerungen können Augenentzündungen wie eine Konjunktivitis zur Folge haben. Klagt ein Linsenträger über Probleme, hängt dies manchmal mit der unzureichenden Proteinentfernung auf den Kontaktlinsen zusammen. Der Proteinfilm kann die Sauerstoffdurchlässigkeit der Linse reduzieren und verhindern, dass die Linsenoberfläche ausreichend stark benetzt wird. Dies kann wiederum die Augen austrocknen. Eiweißablagerungen können folgende Beschwerden auslösen:

Eiweißablagerungen vorbeugen

Die regelmäßige Nutzung eines Proteinentferners ist nicht nur für harte Kontaktlinsen sinnvoll. Auch weiche Austauschlinsen profitieren davon. Welches Mittel sich dafür am besten eignet, weiß der Optiker. Generell besteht bei weichen Kontaktlinsen mit hohem Wassergehalt und Linsen aus Hydrogel eher die Gefahr, dass sich Proteine ablagern. Gerade bei Jahreslinsen ist es wichtig, zusätzlich Enzymtabletten für Kontaktlinsen zu verwenden, da man sie seltener wechselt als beispielsweise Monatslinsen.

Um Proteinablagerungen zu verhindern, reinigt man die Linse nach dem Herausnehmen manuell. Dafür legt man die Linse auf den Handteller und tropft einige Tropfen eines speziellen Kontaktlinsenreinigers oder der Kombilösung auf die Linse. Dann reibt man sie vorsichtig in kreisenden Bewegungen mit dem kleinen Finger sauber. So löst man leichte Proteinablagerungen von der Linse und spült diese anschließend mit Kochsalzlösung ab. Danach legt man die Linsen zur Desinfektion und Aufbewahrung in Kombi- oder Peroxidlösung. Weitere Hinweise zum Vorgehen findet man im Beipackzettel des Reinigers.

Mit Enzymtabletten die Kontaktlinse von hartnäckigen Ablagerungen befreien

Kontaktlinsenflüssigkeit enthält oft Wirkstoffe wie Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder Citrate, die Proteine beseitigen. Reicht die Reinigungskraft nicht aus, kann man einmal in der Woche Proteinentfernungstabletten oder -tabs verwenden.

Die Proteinreiniger enthalten Enzyme, die die Eiweißablagerungen auf der Linse zersetzen. Sie werden daher auch Enzymtabletten genannt. Normalerweise gibt man eine Tablette in einen hohen Kontaktlinsenbehälter oder jeweils eine halbe in die beiden Döschen eines flachen Behälters. Dann füllt man den Behälter mit dem üblichen Pflegemittel auf. Die Linsen müssen einige Stunden in der Lösung mit den Proteinentfernungstabletten liegen. Weitere Informationen dazu findet man auf der Packung. Vor dem Einsetzen sollte man die Kontaktlinsen gründlich mit Kochsalzlösung abspülen, um die aufgespaltenen Eiweiße und Reste des Proteinentferners von den Kontaktlinsen zu entfernen.

Fazit: Warum sich Proteinentfernungstabletten lohnen

  • Denaturierte Eiweiße lagern sich auf und in der Kontaktlinse ab.
  • Sie verschlechtern die Sicht und können Augenentzündungen hervorrufen.
  • Wer einmal die Woche Enzymtabletten für Kontaktlinsen benutzt, beugt Ablagerungen vor.

Quellen

Bausch + Lomb: Tränenfilmproteine, weiche Kontaktlinsen und Lösungen (erschienen bei optikum am 10. Februar 2010)
Christoph Janiak: Damit der Durchblick erhalten bleibt: Proteinentfernung von Kontaktlinsen (erschienen in Chemie in unserer Zeit, 2001, Volume 35, Issue 6)
i.com medical: Aufbau und Funktion des Tränenfilms

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