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Die Brille rutscht oder drückt – Tipps für eine perfekt sitzende Sehhilfe

Die Brille sitzt schief und droht von der Nase zu rutschen? Das ist nicht nur lästig, das ständige Verrutschen führt auch dazu, dass sich die Gläser nicht in der für das Sehen optimalen Position befinden. Außerdem können Druckstellen von einer Brille mit schlechtem Sitz verursacht werden. Wir erklären, wie sich eine Sehhilfe so anpassen lässt, dass sie perfekt sitzt.

Inhaltsverzeichnis

Wie muss eine Brille sitzen?

Jede Brille sollte entsprechend der Gesichtsform und Blickrichtung individuell angefertigt werden. Der Optiker ermittelt den Bereich der Gläser, durch den der Träger hauptsächlich schaut. Auf diese Weise kann er die Gläser entsprechend der Durchblickhöhe der Augen in das Gestell einfassen. Auch der Abstand zwischen Auge und Glas sowie der Winkel, in dem sich die Brille passend zur jeweiligen Gesichtsanatomie nach vorne neigt, spielt für den idealen Sitz einer Sehhilfe eine wichtige Rolle.

Für den Brillenträger kann das ständige Zurechtrücken lästig werden und ihn bei abrupten Bewegungen, etwa bei sportlicher Betätigung, stark einschränken. Vielmehr aber macht eine Brille, die rutscht, die Anpassungen des Optikers zunichte. Denn schief sitzende Gestelle verändern den für die Hauptblickrichtung der Augen ausgemachten Zentrierungspunkt der Gläser. Dies schmälert nicht nur das Sehvermögen, sondern kann zu Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Ermüdung führen.

Eine korrekt eingestellte Brille fühlt sich beim Aufsetzen angenehm an. Im besten Fall ist man sich der Sehhilfe gar nicht mehr bewusst. Das Gestell darf weder auf dem Nasenrücken noch hinter den Ohren oder an den Schläfen deutlich spürbar drücken. Zudem deutet eine Brille, die drückt, darauf hin, dass die Position von Bügeln und Nasensteg nicht richtig eingestellt ist.

Brille sitzt schief – Ursachen für rutschende Brillen

Wenn die Brille rutscht, nicht richtig auf Nasenrücken und Ohren aufliegt oder Druckstellen hinterlässt, liegt dies oftmals an den Bügeln und an dem Nasensteg. Generell sollten die Brillenbügel nicht so lang sein, dass die Brille vom Nasenrücken rutscht. Kürzere Bügel entlasten zudem die Nase und verlagern das Hauptgewicht auf die Ohren.

Wie sitzt eine Brille richtig? Bei der Beantwortung dieser Frage kommt der Nasensteg ins Spiel: Er bildet die Auflagefläche auf dem Nasenrücken. Ist der Brillensteg im Verhältnis zur Nasenbreite zu kurz, fühlt sich die Brille zu eng an und das Gestell kann nicht richtig aufliegen. Das Resultat: Die Brille rutscht nach oben, wodurch die Gläser fürs Durchblicken zu hoch geraten. Zudem bilden sich Druckstellen durch die Brille, wenn der Steg zu kurz ist. Bei einer Brille, die zu groß ist, führt ein zu weit gefasster Steg ebenfalls dazu, dass die Sehhilfe nicht richtig ausgerichtet ist. Auch in diesem Fall findet sie auf dem Nasenrücken nicht ausreichenden Halt.

Tipps und Hilfsmittel, mit denen die Brille nicht mehr rutscht

Die Bügellänge lässt sich verändern und der Gesichtsform anpassen. Dazu werden die Enden der Bügel verbogen. Einen sicheren Halt bieten Bügelenden, deren Bogen sich weit um die Ohren spannt. Liegen die Bügel zu fest an den Ohrmuscheln an, ist die Brille wiederum zu eng eingestellt und verursacht Druckstellen. Ein zu kurzer Bügel führt zudem dazu, dass sich die Bügel am Kopf nach oben schieben. Auch dabei gleiten die Augengläser auf der Nase zu sehr nach vorne.

Stimmt die Bügeleinstellung nicht, kann man sich notfalls selbst behelfen, indem man die Enden leicht und mit Bedacht korrigiert. Metallbügel können mit etwas Muskelkraft, Kunststofffassungen mithilfe einer Wärmequelle (zum Beispiel mit einem Haarfön oder heißem Wasser) gekrümmt werden. Hierbei wird jedoch zur Vorsicht geraten, da die Gestelle bei einer zu starken Überdehnung brechen. Am sichersten ist es daher, die Bügel von einem Optiker anpassen zu lassen. Dieser hat spezielles Werkzeug und überprüft noch einmal den Sitz.

Der Nasensteg lässt sich nicht so einfach anpassen. Verbiegt man den Steg, um ihn zu verkürzen, beeinträchtigt dies in der Regel auch die optimale Justierung der Brillengläser. Daher empfiehlt es sich, bereits bei der Auswahl der Brillenfassung darauf zu achten, bei welcher Breite der Steg am besten auf der Nase aufliegt.

Außerdem gibt es eine Vielzahl an Hilfsmitteln, die verhindern, dass die Brille rutscht:

  • Anbringbare Nasenpads: Die Pads wirken sowohl als Halterung, wenn eine Brille rutscht, als auch als Polster, wenn eine Brille drückt. Erhältlich sind sie in verschiedenen Größen, Materialien und Typen. Je nach Gestell wählen Brillenträger die Art des Befestigungsmechanismus‘ aus. Die Nasenpads lassen sich an die Fassung kleben, mit Druck anheften oder anschrauben. Bilden sich Druckstellen unter der Brille, sollte man Pads aus Silikon wählen. Für besonders empfindliche Haut empfehlen sich Pads, die mit Luft oder Gel gefüllt sind.
  • Anti-Rutsch-Überzüge für die Bügelenden: Diese Beschichtungen werden über die Enden geschoben. Die Brille sitzt schief? Dann sollte man einen Überzug aus elastischem Material wie Kautschuk wählen. Dieser sorgt dafür, dass das Gestell fester hinter den Ohren haftet. Ein besonders weiches Material hilft zudem, wenn beim Tragen Druckstellen durch die Brille entstehen.
  • Brillenbänder: Die elastischen Bänder werden an den Bügelenden angesteckt und verhindern, dass eine Brille, die rutscht, bei schnellen Bewegungen herunterfällt. Besonders Kinder und Sportler profitieren von Brillenbändern. Anhand der Stopper ist die Länge der Bänder beliebig einstellbar.
  • Federscharnier einbauen: Liegt die Brille zu eng an und übt sie auf die Schläfen Druck aus, könnte dies an starren Scharnieren liegen. Federscharniere lassen sich weiter öffnen. Ihre Flexibilität garantiert, dass die Bügel beim Aufklappen weder abbrechen noch überdehnen. Somit sind Brillenfassungen mit Federscharnieren langlebiger, ein Nachjustieren durch den Optiker ist seltener vonnöten.

Damit die Brille nicht rutscht: Alle Infos auf einen Blick

  • Rutschende Brillen sind lästig und verändern die optimale Position der Gläser.
  • Brillen sollten weder schief sitzen noch Druckstellen verursachen.
  • Eine individuelle Anpassung der Brille an die Gesichtsanatomie sichert das richtige Aufliegen.
  • Der Optiker korrigiert das Bügelende und überprüft den Sitz der Brille.
  • Verrutscht die Brille auch nach einer Einstellung, kann man sich verschiedener Hilfsmittel bedienen.

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