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Das Augenlid zuckt (Faszikulation)

Ein regelmäßiger Lidschlag ist ein ganz normaler Vorgang, durch den der Tränenfilm des Auges erhalten bleibt. Das gilt allerdings nicht für ein schnelles und unkontrolliertes Augenlidzucken – von Medizinern Faszikulation genannt. Solch ein nervöses Lidzucken wird von vielen Betroffenen als sehr störend empfunden – selbst, wenn die Umwelt es kaum wahrnimmt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale eines zuckenden Augenlids

Wenn das Augenlid zuckt, handelt es sich dabei um unwillkürliche Bewegungen kleiner Muskelgruppen – meist verursacht durch Nerven, die unkontrolliert Signale an die entsprechenden Muskeln senden. Das Lid wird dann nicht vollständig geschlossen und zittert stattdessen, was von den Betroffenen als Zucken oder Flattern wahrgenommen wird. Meistens ist lediglich ein Lid von dem unangenehmen Zucken betroffen. Die Intensität des Lidzuckens kann dabei unterschiedlich ausgeprägt sein: Manchmal berichten Betroffene nur von einem unauffälligen Zucken in den Augenwinkeln. Andere hingegen berichten von einem überaus beeinträchtigenden Zittern von Unter- oder Oberlid. In den meisten Fällen ist das Zucken ungefährlich – Betroffene nehmen es nur deswegen so deutlich wahr, weil die Augenregion besonders sensibel ist.

Faszikulation: Die häufigsten Symptome

Das Lidzucken ist mit verschiedenen Symptomen verbunden, die von Patient zu Patient anders ausfallen: Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der am häufigsten auftretenden Symptome im Zusammenhang mit Augenlidzucken:

  • Starkes Zwinkern der Augen
  • Außergewöhnliche Muskelaktivität um die Augen herum
  • Trockene Augen
  • Übermäßige Lichtempfindlichkeit
  • Müde Augen

Nehmen Sie diese Symptome wahr, suchen Sie Ihren Augenarzt auf und sprechen Sie ausführlich über die Ausprägung der Symptome und über mögliche Therapien.

Das Lidzucken und seine Ursachen

In den meisten Fällen ist Faszikulation auf Stress, ermüdete Augen, zu viel Koffein oder Schlafmangel zurückzuführen: Die Nerven oder Muskeln sind überanstrengt – das verursacht das unkontrollierte Zucken. Ein Lidzucken kann aber auch Ursachen psychischer Natur haben, etwa Angst, Nervosität und innere Unruhe. Verschwindet der psychische Druck, lässt meist auch das lästige Lidzucken nach. Was genau die Ursache für das Lidzucken war, lässt sich in solchen Fällen im Nachhinein meist nicht mehr sagen.

Eine weitere häufige Ursache ist ein Magnesiummangel, auch Hypomagnesiämie genannt. Magnesium spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation der Erregungsleitung in den Nerven- und Muskelzellen – bekommt Ihr Körper zu wenig von diesem Mineralstoff, kann es zu Störungen wie einem zuckenden Augenlid kommen: Die Nerven des Körper sind in diesem Falle übererregbar. Ein Magnesiummangel kann unterschiedliche Ursachen haben: Oft tritt dieser bei einseitiger oder unzureichender Ernährung auf. Auch Stress und Nervosität, die ohnehin schon häufig zu Augenzucken führen, können die Ursache für einen Mangel an Magnesium sein: Denn ist der Körper gestresst und angespannt, verbraucht er mehr Mineralstoffe.

Auch eine Bindehautentzündung, eine Entzündung des Lidrands, Allergien, kleine Hornhautabschürfungen durch Kontaktlinsen oder Fingernägel sowie Fremdkörper im Auge können das Augenlidzucken auslösen.

Sollte das Lidzucken länger anhalten oder besonders stark ausgeprägt sein, kann es sich in seltenen Fällen auch um eine ernsthafte Erkrankung handeln – zum Beispiel um neurologische Störungen oder Multiple Sklerose (MS). Daher ist es wichtig, dass Sie vorsorglich einen Arzt aufsuchen, der bei Bedarf die nötigen Behandlungsschritte einleiten kann.

Was Sie gegen das Augenlidzucken tun können

Handelt es sich bei der Ursache um Stress und psychische Belastung, bieten schon einfache Mittel wie Schlaf, Bewegung, bewusste Pausen im Alltag und gezielte Entspannungsübungen Linderung. Auch Yoga, Meditation oder autogenes Training sind hilfreiche Methoden, um das Lidzucken in Zukunft zu vermeiden.

Steckt ein Magnesiummangel hinter den Beschwerden, ist es wichtig, die tägliche Dosis an Magnesium zu erhöhen: Das gelingt zum Beispiel durch den täglichen Verzehr von magnesiumreichen Lebensmitteln wie Nüssen und Hülsenfrüchten.

Als Alternative eignet sich auch die Einnahme von Schüßler-Salzen oder Nahrungsergänzungspräparaten wie Magnesium-Tabletten: Sollten Sie dies bevorzugen, halten Sie mit Ihrem Arzt bezüglich möglicher Nebenwirkungen Rücksprache.

Lidzucken: Die wichtigsten Informationen zusammengefasst

  • Beim Lidzucken handelt es sich um unkontrollierte Bewegungen der Muskelgruppen im Bereich des Auges.
  • Meistens sind Ursachen wie Stress, ein psychisches Ungleichgewicht oder ein Nährstoffmangel schuld.
  • In seltenen Fällen ist das Augenlidzucken auf ernste Krankheiten zurückzuführen, zum Bespiel neurologische Störungen oder Multiple Sklerose (MS).
  • Einfache Mittel wie Schlaf, Bewegung, bewusste Pausen im Alltag, Entspannungsübungen und eine magnesiumreiche Ernährung helfen in den meisten Fällen.

Quellen

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