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Diabetische Retinopathie: Wenn die Netzhaut Schaden nimmt

Mehr als 5 Millionen Menschen in Deutschland sind von Diabetes betroffen – 90Prozent davon leiden unter dem Diabetes Typ2. Experten gehen außerdem von einer hohen Dunkelziffer aus. Diese Krankheit hat viele Folgen, darunter auch die diabetische Retinopathie. Hier lesen Sie mehr über das Augenleiden und was Sie tun können, um sich zu schützen.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Informationen zur diabetischen Retinopathie und Makulopathie

Bei der diabetischen Retinopathie handelt es sich um eine Erkrankung der Netzhaut (Retina), die durch die Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus entsteht – denn auf Dauer schädigt Diabetes die Blutgefäße, die sich in der Netzhaut befinden. Besonders der Diabetes Typ2 wird mit der diabetischen Retinopathie in Zusammenhang gebracht. Unbehandelt kann die Augenkrankheit sogar zur Zerstörung der Gefäße und Gefäßwände führen; eine Erblindung kann die Folge sein.

Von einer diabetischen Makulopathie wird dagegen gesprochen, wenn eine Komplikation des diabetischen Netzhautschadens gemeint ist: „Macula lutea“ ist der lateinische Fachbegriff für den gelben Fleck (Makula), welcher in der Mitte der Netzhaut liegt. Die Makula misst circa 5 Millimeter und ist der Bereich der Netzhaut, der die höchste Dichte an Sehzellen aufweist. Ist die Makula betroffen, so ist dies ein Zeichen, dass die diabetische Retinopathie schon weit fortgeschritten ist. Oft können die Betroffenen in diesem Stadium nicht mehr lesen oder Auto fahren.

Diabetische Retinopathie: Die Symptome kommen spät

Das Gefährliche an der diabetischen Retinopathie ist die Tatsache, dass die Symptome erst sehr spät wahrgenommen werden – der Betroffene merkt also lange Zeit nicht, dass er an der Augenkrankheit leidet. Erst wenn die Netzhaut schon erheblichen Schaden genommen hat, bemerken Patienten, dass etwas nicht stimmt – dies äußert sich dann in Form von Sehstörungen.

Viele sehen nur noch unscharf und verschwommen. Auch die Wahrnehmung von vielen schwarzen Punkten ist typisch für die diabetische Retinopathie; viele bezeichnen dieses Phänomen als Rußregen. Nicht selten geht dieser mit dem Sehen von hellen Lichtblitzen einher – ein Warnsignal, das Sie unbedingt ernst nehmen sollten. Denn ist die Retinopathie schon weit fortgeschritten, kann es zu einer gefährlichen Netzhautablösung kommen. Wenn Sie Symptome dieser Art wahrnehmen, suchen Sie schnellstmöglich einen Augenarzt auf.

Die Tatsache, dass die diabetische Retinopathie zunächst keine Symptome mit sich bringt, ist tückisch. Sind Sie Diabetiker, ist es daher besonders wichtig, dass Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen vornehmen lassen. Denn wie bei den meisten Augenkrankheiten gilt: Je früher eine diabetische Retinopathie erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.

Diabetikern, die bisher noch nicht an einer Retinopathie erkrankt sind, wird empfohlen, einmal jährlich einen Termin zur Kontrolle wahrzunehmen. Sind Sie bereits an der diabetischen Retinopathie oder an einer Makulopathie erkrankt, sollten Sie sich 2- bis 3-mal pro Jahr untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass das Augenleiden nicht weiter voranschreitet. Denn die Sehkraft, die einmal verloren ist, lässt sich nicht wiederherstellen.

Die Ursachen der Retinopathie bei Diabetes

Ursächlich für die diabetische Retinopathie sind Schäden der feinen Blutgefäße, die die Netzhaut durchziehen – Experten bezeichnen diese Schädigungen auch als Mikroangiopathie. Sie werden durch einen konstant zu hohen Blutzuckerspiegel hervorgerufen, wie er bei Diabetes auftritt. Auch Bluthochdruck ist eine bekannte Ursache. In Folge verschließen sich die kleinen Gefäße, auch Kapillaren genannt, und es kommt zu Durchblutungsstörungen in der Netzhaut. Hinzu kommen Blutungen in die Netzhaut, welche daraus resultieren, dass die geschädigten Gefäße durchlässiger werden.

Mediziner unterscheiden zwei Arten der Retinopathie bei Diabetes:

  • Proliferative Retinopathie
  • Nichtproliferative Retinopathie

Bei der nichtproliferativen diabetischen Retinopathie nimmt der Betroffene von den Veränderungen meist noch keine Notiz. Das liegt daran, dass sich die Gefäßveränderungen auf die Netzhaut beschränken. Bei dieser Form der Augenkrankheit bilden sich keine neuen Gefäße, was sie maßgeblich von der proliferativen Retinopathie unterscheidet.

Nimmt die Durchblutung aufgrund der bereits zugefügten Schäden weiter ab, kommt es zu der proliferativen Retinopathie – es bilden sich neue Gefäße. Mit dieser Maßnahme versucht der Körper, die Durchblutung wieder zu verbessern, doch diese neuen Blutgefäße sind mangelhaft ausgebildet. Sie haben eine zu schwache Wand, was das größte Problem darstellt. Denn kommt es nun zu einem Anstieg des Blutdrucks, hält die Gefäßwand nicht stand. Die Folge sind Einblutungen in den Glaskörper des Auges, was wiederum Sehstörungen hervorruft.

Die Therapie der diabetischen Makulopathie und Retinopathie

Der Sinn einer Behandlung bei der diabetischen Retinopathie ist es, den Fortschritt der Krankheit zu stoppen, damit das Sehvermögen nicht weiter abnimmt – die Sehkraft, die bereits verloren wurde, lässt sich nicht wiederherstellen.

Die wohl wichtigste Behandlungsmethode ist die Lasertherapie – auch Laserphotokoagulation genannt. Meist wird diese angewandt, wenn es sich um eine proliferative diabetische Retinopathie handelt; die Krankheit ist in diesem Fall also schon weit fortgeschritten. Mithilfe des Lasers kann der Augenarzt die Äderchen auf der Netzhaut verdichten – so wird zum einen vermieden, dass sich neue Gefäße bilden, und zum anderen, dass vorhandene Gefäße Blut verlieren. Die Laserbehandlung erfolgt ambulant.

Ist die Erkrankung jedoch schon zu weit fortgeschritten, kommen die Patienten um eine Operation nicht herum. Meist führt der behandelnde Arzt eine Vitrektomie durch: Dabei wird der Glasköper, welcher nun Blut enthält, entfernt und durch einen künstlichen ersetzt.

Wichtig ist auch, dass sowohl Blutzuckerspiegel als auch Blutdruck überwacht und konstant gehalten werden. Dazu konsultieren Sie bitte Ihren Arzt, damit dieser Ihnen die nötigen Medikamente verschreiben kann. Auf diese Weise können Sie selbst schon viel dafür tun, dass Ihre diabetische Retinopathie sich nicht verschlimmert oder gar nicht erst entsteht.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Diabetische Retinopathie ist der Fachbegriff für eine Erkrankung der Netzhaut, welche durch Diabetes mellitus hervorgerufen werden kann.
  • Betroffene der diabetischen Retinopathie nehmen Symptome erst spät wahr. Mit fortschreitender Krankheit stellen sich Sehstörungen wie verschwommenes Sehen, „Rußregen“ und Lichtblitze ein. Im schlimmsten Fall kann die Augenkrankheit zur Erblindung führen.
  • Die Retinopathie bei Diabetes entsteht durch die Schädigung der Blutgefäße in der Netzhaut. Hervorgerufen werden diese durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel und Blutdruck.
  • Meist wird die diabetische Retinopathie mit einer Lasertherapie behandelt. Ist die Krankheit schon zu weit fortgeschritten, muss das Auge operiert werden. Wichtig ist, dass Blutzucker und Blutdruck kontrolliert werden.

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