Warum sind Arbeitsschutzbrillen wichtig?
Arbeitsschutzbrillen spielen eine entscheidende Rolle im Arbeitsschutz. Sie schützen die Augen vor verschiedenen Gefahren, die am Arbeitsplatz auftreten können, wie fliegende Partikel, Chemikalien oder schädliche Strahlung. Ohne geeigneten Augenschutz riskieren Arbeitnehmer schwere Verletzungen, die zu langfristigen Schäden oder sogar zum Verlust der Sehkraft führen können. Daher sind Arbeitsschutzbrillen in vielen Berufen, insbesondere in der Industrie, im Bauwesen und im Labor, unverzichtbar.
Inhaltsverzeichnis
Auf einen Blick:
- Arbeitsschutzbrillen bewahren die Augen vor mechanischen, chemischen, optischen, thermischen und biologischen Gefahren.
- In einigen Berufen ist das Tragen einer Schutzbrille gesetzlich vorgeschrieben.
- Eine Arbeitsschutzbrille muss an die Anforderungen des jeweiligen Arbeitsortes angepasst sein.
- Eine gute Arbeitsschutzbrille sollte nicht nur schützen, sondern auch bequem und leicht sein, um das langfristige Tragen zu erleichtern.
- Je nach Arbeitsumfeld gibt es Brillen mit klaren, getönten oder speziell beschichteten Gläsern, die zum Beispiel Schutz vor UV-Strahlen bieten oder Reflexionen reduzieren.
Wann sind Arbeitsschutzbrillen notwendig?
Schutzbrillen schützen die Augen vor äußeren Einflüssen. Ob das Tragen einer Schutzbrille erforderlich ist, hängt von der allgemeinen Branche sowie dem konkreten Tätigkeitsbereich eines Beschäftigten ab. Typische Arbeitsorte mit Schutzbrillenpflicht sind beispielsweise Labore, Baustellen und Zahnarztpraxen. Arbeitgeber sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Angestellten die entsprechende Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Die Notwendigkeit einer Brille regelt das Arbeitsschutzgesetz. Die Entscheidung darüber, ob das Tragen einer Schutzbrille notwendig ist, trifft der Arbeitgeber zudem auf der Grundlage einer innerbetrieblichen Gefährdungsbeurteilung sowie berufsgenossenschaftlichen Vereinbarungen. Darüber hinaus hat jeder Beschäftigte die Möglichkeit, seinem Arbeitgeber Vorschläge für einen besseren Gesundheitsschutz zu unterbreiten.
Die folgenden Substanzen und Einwirkungen gefährden die Augengesundheit und erfordern deshalb zwingend eine Arbeitsschutzbrille:
- Mechanische Einwirkungen: Ob Tischler, Schreiner oder Beschäftigte in der Forstwirtschaft – beim Sägen und Fräsen entstehen Staubpartikel, Späne, Splitter und andere Fremdkörper, die zu Augenreizungen, Entzündungen oder schlimmstenfalls schweren Verletzungen der Hornhaut führen können, wenn sie ins Auge gelangen.
- Optische Gefährdungen: Auch optische Einflüsse setzen den Augen zu – dazu gehören zum Beispiel UV-Strahlung beim Schweißen, der Einsatz von Laserstrahlen im Labor, der Kontakt mit Infrarotlicht in der Metallindustrie oder intensive sowie blendende Sonneneinstrahlung. Optische Einflüsse beeinträchtigen nicht nur die Sehwahrnehmung, sondern schädigen insbesondere die Netzhaut unwiderruflich.
- Chemische Stoffe: Nicht nur ätzende Säuren und Lösungsmittel sind für die Augen gefährlich, sondern auch feste oder gasförmige Substanzen wie Staub, Dampf und Rauch. Wer beispielsweise in der Chemieindustrie oder in einer Reinigungsfirma beschäftigt ist, benötigt deshalb speziellen Schutz für seine Augen.
- Biologische Einwirkungen: Bakterien und Viren, mit denen beispielsweise in lebensmitteltechnologischen oder medizinischen Labors hantiert wird, können schwere Augenkrankheiten auslösen. Zudem besteht die Gefahr, dass sie sich über das Auge im gesamten Körper ausbreiten.
- Thermische Einflüsse: Es ist auch notwendig, die Augen vor extremer Kälte oder Hitze zu schützen, etwa bei Arbeiten im Kühllager oder im heiztechnischen Bereich.
Welche Arten von Arbeitsschutzbrillen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Arbeitsschutzbrillen, die jeweils für bestimmte Anwendungsbereiche konzipiert sind. Dazu gehören unter anderem Vollsichtbrillen, Schutzbrillen mit Seitenschutz und Schutzbrillen für spezielle Anforderungen, wie z.B. Laserschutz oder Schweißarbeiten. Die Wahl der richtigen Schutzbrille hängt stark von den spezifischen Gefahren am Arbeitsplatz ab. Eine falsche Wahl kann den Schutz der Augen beeinträchtigen und das Verletzungsrisiko erhöhen. Folgende Beispiele für Arbeitsschutzbrillen sind:
- Gestellbrillen verfügen entweder über Ohrenbügel oder lassen sich an einem Schutzhelm befestigen. Sie sind mit großen Brillengläsern ausgestattet; der Schutzfaktor lässt sich mittels eines zusätzlich anbringbaren Seitenschutzes noch erhöhen.
- Korbbrillen bestehen aus einer maskenartigen, schalenförmigen Glasfront, die die Augenpartie weiträumig umschließt. Die Ränder sind mit elastischen Dichtungen versehen, sodass sich die Schutzbrille bequem ans Gesicht schmiegt.
- Schutzschilde bedecken das Gesicht komplett, meistens auch einen Teil des Halses. In der Regel setzt man den Schild nicht auf, sondern hält ihn mit der Hand vors Gesicht.
- Visiere sind mit einer Traghilfe für den Kopf sowie einer großflächigen Sicherheitsscheibe ausgestattet. Damit sie zusätzlich den Oberkörper schützen können, lassen sie sich zum Beispiel um eine Schutzschürze ergänzen.
Es ist wichtig, dass die Sichtscheiben einer Schutzbrille auch Belastungen wie aufprallenden Gegenständen oder dem Kontakt mit ätzenden Substanzen standhalten. Bei optischen Einwirkungen sind getönte und mit Spezialfilter ausgestattete Gläser unerlässlich, die sehr helles Licht, UV- oder Laserstrahlen nicht (ungefiltert) durchlassen. Zugleich ist es in jedem Tätigkeitsbereich unabdingbar, dass die Schutzbrille optimale Sicht über einen langen Zeitraum gewährt. Verschiedene Glasveredelungen wie Entspiegelung, Anti-Fog-Schutz oder staubabweisende Beschichtungen verhindern, dass Lichtstrahlen blenden, die Brille beschlägt oder sich absetzender Staub die Sicht behindert.
Arbeitsschutzbrillen mit Sehstärke: Komfort und Sicherheit vereint
Schutzbrillen mit Sehstärke kombinieren optimalen Augenschutz mit der Korrektur von Sehschwächen. Besonders in Berufen, in denen präzises Sehen erforderlich ist, bieten diese Brillen einen entscheidenden Vorteil. Dank moderner Technologien können Schutzbrillen heute individuell an die Sehstärke angepasst werden, ohne dabei an Schutzwirkung zu verlieren. Dies steigert den Tragekomfort und die Sicherheit bei der Arbeit erheblich.
Arbeitsschutzbrille für Brillenträger
Brillenträger haben spezielle Anforderungen an Arbeitsschutzbrillen. Es gibt zwei Hauptoptionen: Überbrillen, die über der normalen Brille getragen werden, oder Schutzbrillen mit integrierter Sehstärke. Beide Optionen bieten effektiven Schutz und maximalen Komfort. Wichtig ist, dass die Schutzbrille festsitzt und gleichzeitig genügend Platz für die normale Brille bietet, ohne Druckstellen zu verursachen.
Arbeitsschutzbrille mit Gleitsicht
Gleitsichtschutzbrillen bieten eine komfortable Lösung für Arbeitnehmer, die sowohl Nah- als auch Fernsicht benötigen. Diese Brillen ermöglichen es, ohne Wechsel der Brille sowohl präzise Arbeiten in der Nähe als auch das Erkennen weiter entfernter Gefahrenquellen durchzuführen. Gleitsichtschutzbrillen kombinieren den Schutz der Augen mit einer optimalen Sicht in allen Entfernungen.
Arbeitsschutzbrille mit UV-Schutz
Ein UV-Schutz ist besonders in Arbeitsbereichen wichtig, in denen das Auge starkem Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgesetzt ist. Arbeitsschutzbrillen mit UV-Schutz blockieren die schädlichen UV-Strahlen und schützen die Augen vor langfristigen Schäden. Dies ist besonders wichtig für Arbeiten im Freien oder in Bereichen mit künstlicher UV-Strahlung.
Wer trägt die Kosten für eine Arbeitsschutzbrille?
Ist eine Schutzbrille erforderlich, ist der Arbeitgeber verpflichtet, die Kosten dafür zu übernehmen. Dies betrifft allerdings nur die Art von Schutzbrille, deren Bedarf der Arbeitgeber im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung ermittelt hat. Anders sieht es in der Regel aus, wenn Beschäftigte neben der Arbeitsschutzbrille noch korrigierende Gläser benötigen: Der Betrieb ist dann lediglich dazu verpflichtet, die Kosten für die Elemente mit Schutzfunktion zu übernehmen.
Was gilt es zu beachten?
Wichtig ist, dass die Arbeitsschutzbrille passgenau sitzt und sachgemäß getragen wird.
Schutzbrillen sind genormt. Zugelassen sind ausschließlich Arbeitsschutzbrillen, deren Gläser, Gestelle und sonstige Bestandteile der DIN EN 166 entsprechen.
Darüber hinaus ist eine Anpassung der Brille an die individuelle Gesichtsform unerlässlich. Denn nur wenn die Schutzbrille perfekt sitzt, bleibt das Gesichtsfeld frei und alle Tätigkeiten sind weiterhin problemlos ausführbar.
Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, Sie in der Handhabung der Schutzbrille zu unterweisen. Umgekehrt liegt es in Ihrer Verantwortung, diese gemäß den Bestimmung zu tragen. Beschäftigte sind außerdem dazu angehalten, die Schutzausrüstung regelmäßig auf Mängel zu untersuchen und defekte Brillen dem Arbeitgeber zu melden.
Quellen
Bild-Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/vesIOZXDSAo