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Vaskularisation am Auge: Wenn Äderchen den Blick trüben

Das Tragen von Kontaktlinsen kann bei einigen Menschen unerwünschte und manchmal auch gefährliche Nebeneffekte hervorrufen. Die sogenannte Vaskularisation am Auge gehört zu den Symptomen, die auf unverträgliche Kontaktlinsen hindeuten. Was genau steckt dahinter?

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Vaskularisation am Auge?

Vaskularisation ist zunächst ein neutrales, keineswegs per se krankhaftes Phänomen. Denn zunächst bezeichnet dieser Begriff die generelle Eigenschaft von Blutgefäßen, sich auszubilden, zu verästeln und zu verzweigen. Nach einer Gewebe- oder Hautverletzung sorgt diese besondere Fähigkeit dafür, dass die verheilten Zonen irgendwann wieder gut durchblutet sind.

Es gibt allerdings auch einige Zonen am Körper, an denen genau dieser Effekt höchst unerwünscht ist, weil dort keine Blutgefäße vorgesehen sind. Dazu gehören die vorderen Regionen des Auges, namentlich die Hornhaut (Cornea) und die dahinterliegende Augenkammer und die Linse.

Diese Regionen sind durch einige Schichten und Membranen voneinander getrennt. Wenn der Augenarzt eine Vaskularisation am Auge diagnostiziert, dann sind kleine Blutgefäße in diese äußeren Regionen hineingewachsen. Da diese Zonen ihrer biologischen Funktion nach auf Lichtdurchlässigkeit ausgelegt sind, stören diese kleinen Blutgefäße die optische Funktion. Dabei können die sich neu ausbildenden Blutkapillaren bis zur Linse und noch weiter in die vordere Augenkammer vordringen. Man spricht dann auch von Einwachsungen oder Gefäßeinsprossungen.

Eine nachlassende oder beeinträchtigte Sehstärke gehört zu den typischen Konsequenzen. Andere Symptome wie juckende oder brennende Augen können Anzeichen dafür sein, dass die Augen gestresst sind und darauf mit einer Vaskularisation reagieren könnten.

Was sind die Ursachen für Vaskularisation am Auge?

Bei Kontaktlinsenträgern wird vielfach eine mangelnde Sauerstoffversorgung der Augen als Ursache vermutet. Vorne blockieren Kontaktlinsen die ausreichende Versorgung von außen, deshalb versucht der Blutkreislauf, diesen Mangel auszugleichen und bildet eigens zu diesem Zweck neue Blutkapillaren aus.

Sauerstoffmangel bedeutet für die Augen zunächst Stress. Auch Menschen, die keine Kontaktlinsen tragen, können bei langfristig sehr trockenen Augen derartige Folgeerscheinungen ausprägen: Die Blutgefäße im inneren Auge wachsen buchstäblich über sich hinaus und dringen in Regionen vor, in denen sie nichts zu suchen haben.

Was tun, wenn bereits eine Vaskularisation vorliegt?

Die meisten Augenärzte werden nach dieser Diagnose zu einer Kontaktlinsenpause raten. In vielen Fällen bilden sich die einmal gelegten Mikro-Kanäle dann zwar nicht zurück, doch das Blut selbst zieht sich nach und nach wieder aus ihnen zurück. Danach sollte man auf jeden Fall eine Neuanpassung der Kontaktlinsenart in Erwägung ziehen.

Wie lassen sich Einsprossungen am Auge vorbeugend vermeiden?

Bei Kontaktlinsenträgern sollten, der Augengesundheit zuliebe, drei Dinge Vorrang vor allen anderen haben:

Der Umstieg auf Linsen, die eine bessere Sauerstoffzufuhr versprechen als zum Beispiel Einweg-Tageslinsen aus reinem Hydrogel, kann vielfach bereits Abhilfe gegen drohende Einsprossungen schaffen. Linsen sollten zudem grundsätzlich nicht nachts im Auge verbleiben.

Zwar sind einige Kontaktlinsenarten so beschaffen, dass sie tagsüber für eine gute Sauerstoffzufuhr sorgen und auch nachts keine Probleme bereiten, wenn sie gelegentlich während des Schlafs getragen werden – empfehlenswert ist dies jedoch nicht!

Vaskularisation auf einen Blick

  • Vaskularisation am Auge entsteht meistens durch mangelnde Sauerstoffzufuhr.
  • Oft führt die Unverträglichkeit bestimmter Linsentypen zu diesem Symptom.
  • Der Ratschlag des Arztes, eine Kontaktlinsenpause einzulegen, ist zu befolgen.

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