Tragen Sie Kontaktlinsen? Was zu beachten ist
Scharfes Sehen ohne Brille – Kontaktlinsen machen es möglich. Damit Sie Ihre Linsen lange und ohne Beschwerden tragen können, gilt es, ein paar Grundregeln zu befolgen: Hier finden Sie Tipps zum Thema Kontaktlinsen und wichtige Informationen zum Tragen der kleinen Sehhilfen.
Inhaltsverzeichnis
Was muss man bei Kontaktlinsen beachten? Die wichtigsten Aspekte
Das Tragen von Kontaktlinsen bietet viele Vorteile: Das Sichtfeld wird nicht durch ein Brillengestell eingeschränkt, Kontaktlinsen beschlagen nicht, stören weniger beim Sport und ermöglichen in einigen Fällen sogar ein schärferes Sehen als Brillengläser – zum Beispiel bei irregulären Hornhautoberflächen oder starker Kurzsichtigkeit. Denn Brillengläser zur Korrektur starker Kurzsichtigkeit verkleinern das Gesehene, während Kontaktlinsen dies nicht tun. Neben diesen Vorteilen gibt es allerdings aus Nachteile: Kontaktlinsen verringern die Sauerstoffversorgung der Hornhaut, und auch die Infektionsgefahr ist höher. Um Augenkrankheiten, Lidödemen, Reizungen und Infektionen vorzubeugen, muss man bei Kontaktlinsen einiges beachten:
Die Reinigung von Kontaktlinsen: Worauf zu achten ist
Die Oberfläche von Kontaktlinsen ist äußerst anfällig für Proteinablagerungen und Keime. Das kann unter anderem Folgendes verursachen:
- Augenreizungen
- Juckreiz
- Rötungen
- Fremdkörpergefühle
- Infektionen
- Vermehrte Schleimsekretion
- Verminderung der Sehstärke
Nicht ohne Grund werden Ablagerungen als die häufigste Ursache von Kontaktlinsenunverträglichkeiten genannt. Vergewissern Sie sich vor dem Einsetzen der Kontaktlinsen zunächst, dass Ihre Hände frisch gewaschen sind und achten Sie auch darauf, dass keinerlei Seifenrückstände an den Fingern haften – denn auch diese führen zu Augenreizungen, sollten sie an die Kontaktlinsen gelangen. Zur Desinfektion sollte man die Linsen über Nacht in einer entsprechenden Lösung lagern, damit Viren und Bakterien abgetötet werden. Proteinablagerungen sollten einmal pro Woche durch eine Tiefenreinigung entfernt werden, damit die Linsen sauerstoffdurchlässig bleiben – im Einzelhandel gibt es zu diesem Zweck spezielle Tabs. Bei der Aufbewahrung von Kontaktlinsen muss man stets beachten, dass das Aufbewahrungssystem regelmäßig gesäubert und desinfiziert werden muss. Auch wenn Sie Ihre Linsen nicht jeden Tag tragen, ist es wichtig, dass Sie diese in einer speziellen Lösung aufbewahren, die verhindert, dass sich Mikroorganismen vermehren. Reinigungs- und Pflegemittel bekommen Sie in verschiedenen Ausführungen, denn jede Linsenart stellt unterschiedliche Anforderungen an die Pflege und Aufbewahrung. Sprechen Sie die Details daher mit Ihrem Optiker durch.
Regelmäßige Augenuntersuchungen sind unerlässlich
Wenn Sie Träger von Kontaktlinsen sind, ist zu beachten, dass Sie mindestens einmal pro Jahr einen Check von einem Augenarzt oder Optiker vornehmen lassen – auch dann, wenn Sie keine Beschwerden wahrnehmen. Zum einen wird so garantiert, dass Ihre Werte nicht älter als 12 Monate sind, zum anderen werden gesundheitliche Risiken, wie eine zu geringe Sauerstoffzufuhr der Hornhaut, so minimiert. Haben sich Ihre Werte verändert, sollten die Kontaktlinsen umgehend angepasst werden.
Kontaktlinsen: Was ist zu beachten, wenn ich Auto fahre?
Beim Autofahren bieten Kontaktlinsen viele Vorteile: Sie ermöglichen ein uneingeschränktes Sichtfeld, was gerade beim Schulterblick hilfreich ist. Außerdem ist das Risiko des Verrutschens bei einer Brille weitaus höher. Im Straßenverkehr sorgen Kontaktlinsen also für mehr Sicherheit. Doch auch für das Autofahren mit Kontaktlinsen gibt es nützliche Tipps:
Im Normalfall reicht der natürliche Tränenfilm, um das Auge ausreichend feucht zu halten. Doch bei besonders hohen oder niedrigen Temperaturen wird oft die Klimaanlage im Auto eingeschaltet. Wenn dann kalte oder warme Luft stetig direkt auf die Augen trifft, besteht die Gefahr, dass diese austrocknen – es kommt zu Rötungen, Augenbrennen oder einer vermehrten Tränenproduktion. Bei extrem trockenen Augen steigt dann das Risiko, dass die Linsen herausgeblinzelt werden. Achten Sie daher darauf, dass der Luftstrahl der Klimaanlage nie direkt auf Ihr Gesicht trifft. Nutzen Sie am besten auch Augentropfen oder Sprays, um trockenen Augen vorzubeugen. Bei der Arbeit am Bildschirm ist die Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Augentropfen ebenfalls sinnvoll.
Sowohl im Alltag als auch speziell auf langen Autofahrten ist es darüber hinaus ratsam, hochwertige Kontaktlinsen zu verwenden: Diese verfügen meist über einen Feuchtigkeitsspeicher, eine gute Sauerstoffdurchlässigkeit und einen integrierten UV-Filter, der die Augen vor schädlicher UV-Strahlung schützt. Verzichten Sie beim Autofahren auf Gleitsichtkontaktlinsen; diese führen insbesondere bei Dunkelheit und Dämmerung zu einer verlängerten Reaktionszeit – somit steigt das Unfallrisiko erheblich. Um gegen alle Eventualitäten abgesichert zu sein, ist es stets sinnvoll, eine Brille dabei zu haben, die Sie im Notfall anstelle der Kontaktlinsen können.
Kontaktlinsen: Worauf Sie achten müssen, wenn Sie krank sind
Krankheiten, wie zum Beispiel eine Erkältung oder Grippe, wirken sich auf den ganzen Körper aus – auch auf die Augen. Oft kommt es zu Augenreizungen, trockenen, roten oder tränenden Augen. Das liegt daran, dass auch die empfindlichen Augen durch das Ungleichgewicht im Körper gereizt sind. Um diese Reizung nicht zu verschlimmern und keine Infektion zu riskieren, sollten Sie auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichten, bis Sie wieder gesund sind. Sprechen Sie diesbezüglich unbedingt mit Ihrem Augenarzt oder Allgemeinmediziner. Dieser kann Ihnen sagen, ob und ab wann Sie Ihre Kontaktlinsen wieder bedenkenlos tragen können.