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Leuchtende Kontaktlinsen: zwischen Sehhilfe, kosmetischem Accessoire und Partygag

Farbige Kontaktlinsen können sich manchmal sogar aus medizinischen Gründen als sinnvoll erweisen. Denn wer eine Pigmentstörung in der Iris aufweist, kann mit getönten Linsen die Lichtdurchlässigkeit verringern. So gesehen ist es nichts Ungewöhnliches, dass es neben Sonnenbrillen aus optischem Glas auch Kontaktlinsen mit „eingebauter” Sonnenbrille gibt. Doch der letzte Schrei sind leuchtende Kontaktlinsen. Wie verhält es sich mit dieser Spielart, die als Partygag hoch im Kurs steht?

Inhaltsverzeichnis

Was sind leuchtende Kontaktlinsen?

Zunächst ist der Begriff leicht irreführend. Denn Neon-Kontaktlinsen, wie sie auch genannt werden, leuchten nicht aus eigener Kraft heraus. Erst unter dem Einfluss von Schwarzlicht, das vornehmlich in Diskotheken und bei Events eingesetzt wird, entfalten diese Kontaktlinsen den besonderen Effekt, in einer grellen Neonfarbe zu leuchten. Solche Linsen werden auch mit Sehkorrektur als optische Linsen angeboten.

Wie bei Motiv- und Farblinsen üblich, liegen die Farbstoffe bei Neon-Kontaktlinsen, die für den besonderen Effekt verantwortlich sind, nicht auf der innenliegenden Schicht, die direkt mit der Hornhaut des Auges in Kontakt kommt. Motive und Farben werden entweder in hochspeziellen Druckverfahren auf die äußere Schicht aufgebracht. Oder Motive und Farbschichten werden über das Sandwichverfahren zwischen zwei Schichten der Linse eingebunden.

Diese Verfahren führen zwangsläufig dazu, dass die Kontaktlinse aus etwas festerem Material gefertigt ist, wie es zum Beispiel bei Monatslinsen üblich ist. Daher werden Farblinsen mit Motiven oder Neon-Effekt auch nur als Monatslinse angeboten. Sollte man bei der Suche nach Einmal-Linsen ebenfalls fündig werden, dürfte es sich eher um Kontaktlinsen ohne Sehkorrektur handeln, die ausschließlich als Partygag angeboten werden.

Wie schädlich oder unschädlich sind leuchtende Kontaktlinsen?

Wie für alles, was sich als medizinisch überflüssig, aber kosmetisch vorteilhaft zeigt, halten sich Bedenkenträger und Befürworter die Waage. Mögliche Gefährdungen gehen eher von einem unsachgemäßen Gebrauch aus. Wer noch nie mit Kontaktlinsen zu tun hatte, sollte genau wissen, dass das Einsetzen von leuchtenden Kontaktlinsen als Partyspaß nicht so einfach ist wie Rasieren oder Zähneputzen. Wenn man es unbedingt einmal ausprobieren möchte, ist die vorhergehende Einweisung durch fachkundiges Personal oder wenigstens durch Assistenz eines bereits erfahrenen Kontaktlinsenträgers sehr hilfreich.

Denn bei unsachgemäßer Anwendung oder mangelnden hygienischen Vorkehrungen können sonst Probleme entstehen:

  • Verletzung der Hornhaut
  • Reizungen und Entzündungen
  • Infektionen

Wie lange dürfen fluoreszierende Kontaktlinsen getragen werden?

Ein anderer Umstand tritt noch hinzu, der bereits bei normalen Kontaktlinsen so manchen Nutzer betrifft – und dann besonders während und nach langen, intensiven Nächten: Kontaktlinsen sind grundsätzlich nach einer bestimmten Zeit aus dem Auge zu nehmen. Tagsüber, nach 8 oder 10 Stunden Tragezeit, sollten sie wieder entnommen werden. Zwar gibt es auch Wochenlinsen, die problemlos auch einmal mehrere Tage hintereinander im Auge verbleiben können.

Aber Spaß- und Partylinsen fallen nicht in diese Kategorie. Wer die Nacht zum Tage macht, sollte die leuchtenden Linsen nicht schon am Nachmittag oder gar noch früher aufsetzen, sondern am besten erst kurz vor Beginn der Party, bei der sie dann auch tatsächlich durch Schwarzlicht sichtbar werden. Wer dann noch in der Verfassung ist, sie vor dem Schlafen wieder aus den Augen zu entfernen, sollte das tun. Ansonsten ist das spätestens nach dem Aufwachen nachzuholen. Ansonsten gelten für diese Monatslinsen, sofern die hygienischen Regeln zur Aufbewahrung in geeigneter Reinigungsflüssigkeit eingehalten werden: 30 Einsätze überstehen sie problemlos.

Wo sollten fluoreszierende Kontaktlinsen eher nicht getragen werden?

Das Angebot an Fun-Linsen ist verführerisch groß. Von Avatar bis Zombie hat sich ein eigener Kult um Motiv- und Leuchtlinsen herum entwickelt. Daraus ergibt sich allerdings auch schon ein erster Hinweis für die Alltagstauglichkeit: Der Gruseleffekt, den manche dieser Linsen auslösen, kann am falschen Ort zur falschen Zeit vom harmlosen Gag zu einer seltsamen Situation mutieren. Ob man in einem Fachgeschäft für Tiernahrung von einer Fachverkäuferin mit leuchtenden Katzenaugen bedient werden möchte, bleibt am Ende eine Frage des Geschmacks. Gefährlich wird es aber, wenn Horror- und Gruselaugen außerhalb der Party- und Eventzone bzw. außerhalb der Saisonhighlights wie Fasching oder Halloween zum Einsatz kommen. Erlaubt ist, was gefällt – und sensibleren Mitmenschen keinen unnötigen Schrecken einjagt.

Wie verhalten sich Neon-Kontaktlinsen als Sehhilfe im Alltag?

Reine Fun-Linsen für die Event- und Partyzone sind für den Straßenverkehr nicht geeignet. Denn die Pigmente der Linsen schränken das Sichtfeld des Nutzers ein. Das ist bereits ein hinreichender Grund, sie nicht als vollwertige Sehhilfe einzustufen. Was das Verhalten dieser Art von Kontaktlinsen in puncto Verträglichkeit betrifft, so ist die Qualität farbiger Kontaktlinsen mit den Eigenschaften herkömmlicher, ungefärbter Produkte nicht immer vergleichbar. Die Verträglichkeit muss immer mit einem Fachmann geklärt werden, sonst kann es zu dauerhaften Schäden am Auge kommen.

Fazit – leuchtende Kontaktlinsen im Überblick

  • Spaß muss sein – allerdings bleiben fluoreszierende Kontaktlinsen eher erfahrenen Kontaktlinsenträgern vorbehalten.
  • Der leuchtende Effekt zeigt sich anders als bei farbigen Kontaktlinsen nicht dauerhaft, sondern nur bei Schwarzlicht.
  • Für das dauerhafte Tragen sind Neon-Kontaktlinsen als Sehhilfe nicht geeignet, sondern eher kontraproduktiv, da die darin enthaltenen Farbanteile das Sichtfeld einschränken.

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