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Mit MyoVision Myopie vorbeugen

Wenn Lesen kein Problem darstellt, Objekte in der Ferne jedoch völlig unscharf erscheinen, spricht man häufig von Myopie oder Kurzsichtigkeit. Je nach Ausmaß fällt es Betroffenen schwer, Personen auf der anderen Straßenseite zu erkennen oder Verkehrsschilder zu lesen: Alles wirkt verschwommen und weichgezeichnet. Doch es gibt Möglichkeiten, vorzubeugen. Eine davon sind die MyoVision-Brillengläser von Zeiss. Was sie bewirken und wie sie funktionieren, erklärt der folgende Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Was ist MyoVision?

Dabei handelt es sich um eine Technologie für Brillengläser, die das Augenwachstum im Kindesalter rechtzeitig stoppen und dadurch Myopie (Kurzsichtigkeit) vorbeugen sollen.

Wie ist es entstanden?

Mit seinen MyoVision-Brillengläsern zielte das Unternehmen Carl Zeiss Vision ursprünglich auf den asiatischen Markt ab: In den Städten Asiens leidet knapp die Hälfte aller 11- bis 13-Jährigen unter Kurzsichtigkeit. Neben der hohen Augen-Belastung durch zunehmende Nahseh-Aufgaben (Sehabstand von 30 bis 40 Zentimetern) im Kindesalter führen Experten die Vererbbarkeit der Krankheit als Grund für die hohe Verbreitung von Myopie an: 60 Prozent der asiatischen Kinder haben mindestens einen kurzsichtigen Elternteil.

In der Vergangenheit beschränkte sich der Behandlungsansatz bei Kurzsichtigkeit auf eine nachträgliche Korrektur der Sicht – zum Beispiel durch herkömmliche Brillen oder Kontaktlinsen sowie durch operative Eingriffe. Jüngste Studien haben jedoch ergeben, dass die Korrektur der zentralen und peripheren Sicht im Kindesalter eine effektive Möglichkeit ist, das Augen-Wachstum zu entschleunigen.

An diesem Punkt setzten 2010 Carl Zeiss Vision und das australische Vision Cooperative Research Centre (Vision CRC) an: Die beiden Unternehmen entwickelten auf Basis der Peripheral-Vision-Management-Technologie ein neuartiges optisches Glas, das eine Art Wachstums-Stoppsignal an das Auge sendet.

Wie funktioniert es?

Gerade in der Pubertät macht das Auge zusammen mit dem kompletten Körper erhebliche Wachstumsschübe mit: Mit jedem Lebensjahr bis zum Ende der Pubertät kann die Myopie zunehmen. Die Achsenlänge des Augapfels im Verhältnis zur Brechkraft der Linse wächst stetig an, die Augapfelform wird ei- statt kugelförmig. Ankommende Lichtstrahlen bündeln sich dadurch vor und nicht auf der Netzhaut und führen zu einem unscharfen Bild.

Durch ihre Funktionsweise sollen MyoVision-Brillengläser das übermäßige Wachstum des Augapfels verringern oder komplett stoppen. Gleichzeitig funktioniert das Glas wie herkömmliche Brillengläser: Es projiziert das zentrale Bild des gesehenen Objekts auf die Netzhaut.

Wie wirksam ist MyoVision?

Das aktuelle Problem an MyoVision: Es gibt kaum Studien, die die Wirksamkeit der neuartigen Gläser einwandfrei belegen. Carl Zeiss Vision beruft sich stets auf eine 2010 in Asien durchgeführte Untersuchung. Teilgenommen haben 210 chinesische Kinder im Alter zwischen 6 und 16 Jahren. Der Studienzeitraum betrug 12 Monate. Die Hälfte der Probanden trug während dieser Zeit herkömmliche Einstärkenbrillengläser, die anderen 50 Kinder bekamen MyoVision-Brillengläser verschrieben. Bei 19 der MyoVision-Brillenglasträger wurde das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit um 30 Prozent eingedämmt.

Aufgrund der aktuellen Studienlage lässt sich die Wirksamkeit nicht einwandfrei nachweisen. Wohl mit ein Grund dafür, dass die Brillengläser in Deutschland noch nicht zugelassen sind. Frei verkauft werden die MyoVision-Brillengläser nur in Asien und Nordamerika.

MyoVision auf einen Blick

  • Vorbeugen von Kurzsichtigkeit im Kindesalter
  • MyoVision-Gläser senden „Stoppsignal“ zur Verlangsamung des Augenwachstums an den Körper
  • In Deutschland noch nicht zugelassen
  • Alternative: orthokeratologische Kontaktlinsen (Ortho-K Linsen)

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