Führerschein-Sehtest: Die wichtigsten Infos im Überblick
Die theoretische und die praktische Fahrprüfung sind nicht die einzigen Hürden auf dem Weg zum Führerschein. Bevor Sie ein Kraftfahrzeug führen dürfen, müssen Sie sich nämlich auch noch eine ausreichend hohe Sehschärfe bescheinigen lassen, denn nur optimale Sicht und gutes Reaktionsvermögen gewährleisten Ihre Sicherheit im Straßenverkehr. Was bei einem solchen Sehtest für den Führerschein auf Sie zukommt, lesen Sie hier.
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Egal, wie gut Sie die Bedeutung der Verkehrsschilder gelernt haben – wenn Sie sie nicht erkennen, kann dies im Straßenverkehr zu gefährlichen Situationen führen. Es gilt folglich: ohne Sehtest kein Führerschein. Einen Sehtest müssen Sie bei einem Optiker oder dem Augenarzt absolvieren; der Hausarzt oder die Fahrschule sind nicht befugt, die Sehfähigkeit zu attestieren. Der Führerschein-Sehtest dauert in der Regel nicht länger als 10 Minuten. Es wird eine gesetzlich vereinheitlichte Gebühr von 6,43 Euro erhoben, eventuell notwendige Gutachten vom Augenarzt können aber zusätzliche Kosten verursachen.
So läuft ein Führerschein-Sehtest ab
Eine Sehtest-Bescheinigung darf jeder zugelassene Augenarzt und jeder Optiker ausstellen. Auch das Gesundheitsamt ist dazu berechtigt. Beim Test müssen Sie mithilfe eines speziellen Sichtgeräts Symbole von einer weißen Tafel ablesen – meist handelt es sich um sogenannte Landoltringe. Sie weisen Öffnungen auf, deren Position Sie benennen müssen. Von Zeile zu Zeile werden die Symbole kleiner. Personen, die bereits eine Sehhilfe haben, behalten diese für den Test auf – schließlich geht es nicht um die Bestimmung der exakten Dioptrienwerte, sondern darum, ob die Sehschärfe mit Brille oder Kontaktlinsen den Mindestanforderungen genügt. In diesem Fall erfolgt allerdings ein Vermerk über die entsprechende Sehhilfe im Führerschein, der den Fahrer verpflichtet, sie beim Fahren immer zu tragen.
Mit Brille zum Führerschein: Diese Anforderungen müssen Sie erfüllen
Getestet wird jedes Auge unabhängig voneinander – um den Test zu bestehen, müssen Sie für einen Führerschein der Klasse B auf jedem Auge eine Sehleistung von mindestens 70 Prozent erreichen. Anderenfalls gilt der Führerschein-Sehtest als nicht bestanden. Ist eine Sehschwäche bereits augenärztlich festgestellt, muss die Sehstärke auf beiden Augen auch ohne Sehhilfe mindestens 50 Prozent betragen. Des Weiteren müssen die Augen beweglich sein und das Gesichtsfeld sollte einen Bereich von mindestens 120 Grad abdecken. Selbst bei nur einem funktionstüchtigen Auge steht einem Führerschein also nichts im Wege, sofern das eine Auge eine Sehleistung von mindestens 50 Prozent aufweist. Ist der Verlust des Sehvermögens auf einem Auge aber kürzlich erst eingetreten, ist die betroffene Person zunächst 3 Monate lang vom Straßenverkehr ausgeschlossen, damit sie sich an das eingeschränkte Gesichtsfeld gewöhnen kann. Für den Lkw-Führerschein und die Personenbeförderung gelten übrigens deutlich strengere Regeln: Hier werden beispielsweise auch das Farben- und Dämmerungssehen sowie die Blendungsempfindlichkeit geprüft.
Sehtest für den Führerschein bei Optiker und Augenarzt machen
Wohin geht man, wenn man seinen Sehtest für den Führerschein absolvieren möchte? Der Optiker um die Ecke ist eine gute Wahl, wenn es schnell gehen soll und in puncto Sehschärfe noch keinerlei Einschränkungen bekannt sind. Denn dort brauchen Sie keine Voranmeldung und müssen meistens nicht mit Wartezeiten rechnen. Wenn Sie allerdings Brillen- oder Kontaktlinsenträger sind oder in letzter Zeit bereits Unschärfen beim Sehen bemerkt haben, ist ein Besuch beim Augenarzt ratsam. Er kann direkt eine Sehhilfe verordnen, falls nötig. Außerdem wird bei einem Wert unterhalb der Toleranzgrenze ein Gutachten fällig, das nur ein Augenarzt erstellen kann. Auch die erweiterte Untersuchung, die beispielsweise Taxi- und Busfahrer benötigen, muss ein Mediziner durchführen. Egal, für welche Anlaufstelle Sie sich entscheiden: Ihren Personalausweis oder Reisepass benötigen Sie immer, damit die Bescheinigung auf Ihren Namen ausgestellt werden kann. Diese bleibt 2 Jahre gültig – Zeit genug, um die theoretische und praktische Fahrprüfung in aller Ruhe zu meistern.
Übersicht zum Sehtest für den Führerschein
- Der Führerschein-Sehtest dauert 10 Minuten und kostet 6,43 Euro
- Brillen- oder Kontaktlinsenträger tragen beim Test ihre Sehhilfe
- Im Führerschein werden Sehhilfen vermerkt
- Sie müssen auf beiden Augen eine Sehleistung von mindestens 70 Prozent vorweisen können
- Beide Augen zusammen benötigen auch ohne Sehhilfe eine mindestens 50-prozentige Sehleistung
- Menschen ohne Sehschwäche gehen für den Führerschein-Sehtest zum Optiker, Menschen mit bereits diagnostizierter Sehschwäche suchen besser den Augenarzt auf
- Die Bescheinigung ist 2 Jahre lang gültig