Schirmer-Test: Die Überprüfung der Augensekretion
Trockene und gereizte Augen sind ein weitverbreitetes Problem. Für ein gesundes Auge ist die Tränenflüssigkeit entscheidend. Wird zu wenig produziert oder ist die Zusammensetzung nicht optimal, reagiert das empfindliche Auge schnell mit Reizungen. Mithilfe des Schirmer-Tests wird die Tränenbildung Ihrer Augen überprüft: Der Augenarzt kann Ihnen dann sagen, ob Ihre Augen zu wenig Tränenflüssigkeit produzieren. Hier lesen Sie mehr.
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Diagnostik: Worüber gibt der Schirmer-Test Auskunft?
Die Produktion der Tränenflüssigkeit ist mitunter gestört. Ursache dafür sind meistens Augenkrankheiten oder äußere Einflüsse. Ist die Menge der Tränenflüssigkeit zu gering oder stimmt ihre Zusammensetzung nicht, werden die Augen trocken: Betroffene klagen dann beispielsweise über Augenbrennen, rote Augen und ein Fremdkörpergefühl. Laut Schätzungen des Berufsverbands der Augenärzte in Deutschland leidet circa jeder Fünfte, der einen Augenarzt aufsucht, unter trockenen Augen – das sind an die 12Millionen Menschen. Ist der Schirmer-Test positiv, kommen dafür folgende Ursachen infrage:
- Vitamin-A-Mangel
- Sjögren-Syndrom
- Sicca-Syndrom
- Fazialisparese (Gesichtslähmung)
- Eingeschränkte Tränenbildung im Alter
- Bestimmte Medikamente (zum Beispiel Betablocker)
- Bakterielle Entzündungen
Darüber hinaus können Erkrankungen wie Diabetes, Störungen der Schilddrüsenfunktion, Rheuma oder Heuschnupfen zu trockenen Augen führen. Um die genaue Ursache herauszufinden, bedarf es weiterer Tests – denn mit dem Schirmer-Test wird zunächst nur festgestellt, ob überhaupt genügend Tränenflüssigkeit produziert wird.
Wie funktioniert der Schirmer-Test?
Im Jahr 1903 wurde der Schirmer-Test erstmals durchgeführt – bis heute ist er nahezu unverändert geblieben. Heute gibt es zwei Methoden, wobei der ältere nicht mehr angewandt wird: Der Schirmer-TestI erfolgt ohne Betäubung des Auges. Dies hat zur Folge, dass es zu einer Reizung kommt, die die Tränenproduktion fördert – die Ergebnisse sind also wenig aussagekräftig. Deshalb entwickelte man den Schirmer-TestII, der unter lokaler Betäubung durchgeführt wird.
Für die Untersuchung wird ein 0,5cm breiter und 3,5cm langer Streifen aus Lackmuspapier verwendet. Das Auge wird lokal betäubt, um das anschließende Untersuchungsergebnis nicht zu verfälschen. Anschließend wird der Lackmus-Streifen in den Bindehautsack gelegt, wo er fünf Minuten verbleibt: Der Streifen hängt im Unterlid und der Patient wird gebeten, währenddessen die Augen etwas zu schließen.
Das Papier kommt mit der Tränenflüssigkeit in Verbindung. Dank dem speziellen Material sickert die Tränenflüssigkeit ein Stückchen auf dem Papierstreifen ein – und die Länge dieser Strecke lässt sich messen. Meistens befindet sich auf dem Teststreifen eine Millimeter-Skalierung, die das Ablesen erleichtert: Wird ausreichend Tränenflüssigkeit produziert, ist die mit Feuchtigkeit benetzte Strecke rund 10mm lang. Liegt der Wert unter 5mm, ist dies ein deutliches Zeichen, dass zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden ist – das Auge ist zu trocken.
Der Schirmer-Test wird auch bei Personen durchgeführt, die fehlsichtig sind und sich für Kontaktlinsen interessieren: Da nicht jeder Kontaktlinsen gleichermaßen gut verträgt, sind zunächst einige Untersuchungen nötig, um die optimale Anpassung zu finden – dazu gehört auch der Schirmer-Test. Ist die Befeuchtungsstrecke kürzer als 8mm, ist das Tragen von Kontaktlinsen nicht zu empfehlen. In diesem Fall wird Ihnen der Augenarzt eher zu einer Brille raten. Kommen noch Faktoren wie regelmäßige Bildschirmarbeit hinzu, verstärkt sich das Risiko, dass Sie Kontaktlinsen-Probleme bekommen.
Sie sind sich nicht sicher, ob Sie Kontaktlinsen vertragen? Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Augen zu trocken sind? Dann suchen Sie einen Augenarzt auf. Er wird eine Anamnese durchführen und mithilfe des Schirmer-Tests feststellen, ob Ihr Auge zu wenig Tränenflüssigkeit produziert. Wenn ja, beginnt die Ursachenforschung. Aber keine Sorge, es gibt Augentropfen, mit denen sich die unangenehmen Symptome schnell lindern lassen.