Die Augenpflege bei Babys: Was Sie wissen müssen
Die Augen sind ein äußerst empfindliches Organ – das gilt erst recht für Babys, denn ihre Augen müssen sich erst an die neue, noch ungewohnte Umwelt gewöhnen. Da treten schon einmal Beschwerden auf. Um das Risiko einer Augenentzündung zu minimieren, können Sie Ihrem Baby die Augen reinigen. Wie das genau geht und was Sie auf keinen Fall machen sollten, lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Warum Augenpflege bei Babys so wichtig ist
Für den Menschen ist der Sehsinn am wichtigsten: Er spendet nicht nur Lebensqualität, sondern warnt auch effektiv vor Hindernissen und möglichen Gefahren. Zum Schutz dieses wichtigen, empfindlichen Organs verfügt der Körper über mehrere Schutzmechanismen – dazu gehören unter anderem die Wimpern, die Augenlider und die Tränenflüssigkeit. Manchmal reichen diese Schutzmechanismen jedoch nicht aus: Dann entstehen Verkrustungen, tränende Augen und Entzündungen. Mit einer sorgfältigen Augenpflege können Sie Ihr Baby vor solchen Beschwerden schützen oder bereits bestehende lindern.
Nach der Geburt und in den ersten Lebensmonaten sind die Tränenwege mitunter noch nicht ganz geöffnet. Das hat zur Folge, dass die Tränen nicht richtig abfließen: Sie sammeln sich im Auge, wo sie wässrige Augen, auch Schmieraugen genannt, verursachen, bevor sie schließlich über den Lidrand auf die Wangen laufen. Eine weitere Folge sind Verkrustungen: Dabei handelt es sich um getrocknete Tränenflüssigkeit, die sich an den Augenlidern und den Wimpern festgesetzt hat. Diese Verkrustungen sowie die im Tränensack angesammelte Flüssigkeit sind ein idealer Nährboden für Bakterien und andere Krankheitserreger, die schlimmstenfalls schmerzhafte Entzündungen verursachen.
Babys Augen reinigen: So geht’s richtig
Nutzen Sie zur Augenpflege bei Babys am besten ein weiches Tuch, das nicht fusselt – zum Beispiel ein hochwertiges Kosmetiktuch oder ein Mull-Tuch. Feuchten Sie es mit lauwarmem, abgekochtem Wasser an und weichen Sie die Verkrustungen vorsichtig auf, bevor Sie sie sanft entfernen.
Wenn Sie Babys die Augen reinigen, achten Sie stets darauf, dass Sie zur Nase hin wischen und nicht andersherum – denn dies ist der natürliche Ablaufweg der Tränenflüssigkeit.
Hat sich bereits eine Entzündung entwickelt, können Sie außer lauwarmes Wasser auch ein Extrakt aus Augentrost verwenden. Sprechen Sie dies bitte vorher mit Ihrem Kinderarzt ab. Augentrost – auch Euphrasia genannt – wirkt entzündungshemmend und beruhigt das gereizte Auge. Augentrost ist als Essenz oder Tinktur erhältlich. Wichtig zu wissen ist, dass die Essenzen oft Alkohol enthalten. Wenden Sie das Mittel also auf gar keinen Fall unverdünnt an, sonst wird das Auge Ihres Babys nur noch mehr gereizt. Ein bis zwei Tropfen in ein Schnapsglas mit abgekochtem Wasser genügen. Halten Sie vorsichtshalber auch diesbezüglich Rücksprache mit dem Kinderarzt.
Das tägliche Gesichtwaschen reicht in der Regel zur Reinigung der Augen aus. Fallen Ihnen jedoch Verkrustungen oder andere Ablagerungen auf, ist es wichtig, dass Sie sie ein bis zwei Mal pro Tag entfernen, damit Entzündungen gar nicht erst entstehen. Ist das Auge Ihres Kindes stark gerötet, suchen Sie möglichst bald einen Kinderarzt auf – denn dann liegt möglicherweise eine Bindehautentzündung vor.
Weitverbreitete Fehler bei der Augenpflege von Babys
Wenn Sie Ihrem Baby die Augen reinigen, sollten Sie dies immer schonend und ohne Verwendung von Chemikalien tun – auch wenn im Internet zahlreiche fragwürdige Tipps zu diesem Thema kursieren. Hier finden Sie einen Überblick über Anwendungen, die es unbedingt zu vermeiden gilt:
Entfernen Sie Verkrustungen auf keinen Fall mit dem Fingernagel oder einem Wattestäbchen: zum einen wegen der Verletzungsgefahr, die sich durch Ihren Nagel beziehungsweise das Plastikstäbchen ergibt, zum anderen wegen der vielen Bakterien auf Ihrem Finger.
Feuchte Pflegetücher, die unter anderem auch für den Windelbereich genutzt werden, sind gänzlich ungeeignet für die Augenpflege von Babys. Die feuchten Pflegetücher enthalten Parfüm und keimhemmende Substanzen, die für das Auge viel zu aggressiv sind.
Kamillentee wird eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt – und das stimmt auch. Trotzdem ist er nicht für die Augenreinigung geeignet, da Kamillenblüten feine Härchen besitzen, die das kleine Auge nur zusätzlich reizen würden.
Fazit zur Augenpflege von Babys
- Nach der Geburt und in den ersten Lebensmonaten sind die Tränenwege von Babys manchmal noch nicht vollständig geöffnet: Die Tränen können nicht richtig abfließen, was zu Verkrustungen und Schmieraugen führt – es besteht die Gefahr einer Entzündung.
- Nutzen Sie zur Augenpflege Ihres Babys ein weiches, fusselfreies Tuch – zum Beispiel ein hochwertiges Kosmetiktuch. Mit lauwarmem, abgekochtem Wasser lassen sich Verkrustungen gut entfernen.
- Wischen Sie immer in Richtung Nase, denn dies ist der natürliche Ablaufweg.
- Besteht schon eine Entzündung, hilft eventuell eine Tinktur aus Augentrost.
- Nutzen Sie auf keinen Fall Ihren Fingernagel, Wattestäbchen, feuchte Pflegetücher oder Kamillentee, um Ihrem Baby die Augen zu reinigen.