Bausch + Lomb: vom Monokel zur Kontaktlinse

Monokel, Ray-Ban-Sonnenbrillen, die erste weiche Kontaktlinse – die Firma Bausch + Lomb hat in der Vergangenheit einige wichtige Produkte auf den Markt gebracht. Heute gehört sie zu den bekanntesten Kontaktlinsenherstellern der Welt und bietet eine große Auswahl an verschiedenen Kontaktlinsenmarken an.

Inhaltsverzeichnis

Alles begann mit einem Monokel

Die Geschichte von Bausch + Lomb beginnt in einem kleinen Optikerladen in Rochester, New York. Der deutsche Einwanderer Johann Jakob Bausch hatte ihn 1853 gegründet, stieß aber bald an seine finanziellen Grenzen. Deshalb borgte er sich von seinem guten Freund Henry C. Lomb, wie er ein deutscher Immigrant, 60 US-Dollar. Im Gegenzug versprach ihm Bausch, ihn zu seinem Geschäftspartner zu machen, sobald sein Laden wieder florieren würde. Bausch + Lomb war geboren.

Einer ihrer ersten Erfolge waren Monokel mit Gummirahmen, die die beiden Geschäftsmänner ab 1861 produzierten. 1875 bzw. 1892 erweiterten sie die Produktpalette um Mikroskope und optische Linsen, die sie in Zusammenarbeit mit den deutschen Zeiss-Werken herstellten. Ende des 19. Jahrhunderts gehörten zudem Brillen, Binokulare, Projektoren und Kameralinsen zum Sortiment von Bausch + Lomb.

Im Zuge des Ersten und Zweiten Weltkriegs konzentrierte sich die Firma auf die Herstellung von kriegsrelevanten Produkten. Dazu gehörten Ferngläser und Kameralinsen. In den 1930ern lag der Anteil dieser Produkte bei bis zu 70 Prozent der Gesamtproduktion. In diesem Zeitraum entwickelte die Firma die ersten Sonnenbrillen speziell für Piloten. Diese klagten vermehrt über Übelkeit und Kopfschmerzen beim Fliegen, weil sie von der Sonne geblendet wurden. Bausch + Lomb erhielt deshalb den Auftrag, eine entsprechende Sonnenbrille zu entwerfen. Diese kam 1937 unter dem Namen Ray-Ban auf den Markt und gehört noch heute zu den beliebtesten Sonnenbrillenmarken. 1999 verkaufte Bausch + Lomb die Marke allerdings an das italienische Unternehmen Luxottica.

Nach den Weltkriegen widmete sich der Hersteller wieder den Bereichen Fotografie und Augenoptik. 1971 brachte Bausch + Lomb die erste weiche Kontaktlinse namens SofLens auf den Markt. Während Konkurrenzprodukte zu dieser Zeit aus Glas oder Acrylglas bestanden, waren die neuen Kontaktlinsen aus weichem Poly-HEMA deutlich angenehmer zu tragen.

Bausch + Lomb heute: drei wichtige Produktbereiche

Aus dem kleinen Optikerladen in Rochester ist ein international tätiges Unternehmen geworden. Bausch + Lomb hat Standorte in über 36 Ländern, davon drei in Deutschland: in Berlin, Heidelberg und München. Seit 2013 gehört die Firma zu dem kanadischen Pharmaunternehmen Valeant Pharmaceuticals International.

Heutzutage ist das Unternehmen vor allem in drei Bereichen tätig:

  • Vision Care: Kontaktlinsen und Kontaktlinsenpflege
  • Pharma: Medikamente gegen Augenerkrankungen
  • Surgical: Intraokularlinsen und medizinische Geräte für Augenoperationen

Kontaktlinsen bei Bausch + Lomb

Im Bereich „Vision Care“ bietet Bausch + Lomb diverse Produkte für unterschiedliche Bedürfnisse an. Dazu gehören formstabile und weiche Kontaktlinsen. Bei den weichen Austauschlinsen fertigt Bausch + Lomb TageslinsenMonatslinsen oder farbige Kontaktlinsen. Je nach Modell korrigieren sie KurzsichtigkeitWeitsichtigkeitHornhautverkrümmung oder Alterssichtigkeit. Mit der PureVision hat Bausch + Lomb Kontaktlinsen entwickelt, die bis zu 30 Tage am Stück getragen werden können. Die Biotrue-Tageslinsen aus HyperGel haben den gleichen Wassergehalt wie die Hornhaut und sollen deshalb besonders angenehm zu tragen sein. Auch die bewährten SofLens-Linsen sind in verschiedenen Varianten erhältlich.

Bausch + Lomb stellt neben Kontaktlinsen auch Pflegemittel dafür her. Dazu gehören zum Beispiel Kombilösungen für weiche Kontaktlinsen wie die Biotrue All-in-One-Lösung, Renu MPS Sensitive Eyes oder Renu MultiPlus Fresh Lens Comfort. Easysept Hydro+ ist eine Peroxidlösung für weiche und harte Linsen. Die Pflegemittel der Marke Boston sind ausschließlich für die Pflege harter Kontaktlinsen vorgesehen.

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