Tageslinsen: Für den gelegentlichen Gebrauch
Viele Brillenträger kennen das Problem: Bei dynamischen Sportarten oder wenn man schwitzt, stört das Gestell auf der Nase. Abhilfe schaffen Tageslinsen, die man nach einmaligem Tragen entsorgt. Sie sind normalerweise gut verträglich und einfach zu pflegen. Alles Wissenswerte zu den Linsen lesen Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Einsatz bei besonderen Gelegenheiten
Weiche Tageskontaktlinsen sind für den einmaligen Gebrauch gedacht. Wer üblicherweise eine Brille trägt, greift darauf zurück, wenn die Brille beim Sport stört oder man aus ästhetischen Gründen darauf verzichten möchte. Sie sind in Multipacks erhältlich, zum Beispiel als 30- oder 90-Stück-Blister.
Tageslinsen haben, genau wie Monatslinsen, einen Durchmesser von etwa 14 Millimetern. Sie sind für folgende Fehlsichtigkeiten erhältlich:
- Kurzsichtigkeit (Myopie)
- Weitsichtigkeit (Hyperopie)
- Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
- Alterssichtigkeit (Presbyopie)
Es sind auch Linsen erhältlich, die Kombinationen aus verschiedenen Beschwerden korrigieren, zum Beispiel Kurzsichtigkeit und Astigmatismus. Daneben gibt es farbige Linsen, die die Augenfarbe verstärken oder verändern.
Vor- und Nachteile von Tageslinsen
Tageskontaktlinsen eignen sich vor allem für Leute, die Kontaktlinsen nur gelegentlich nutzen, zum Beispiel bei bestimmten Sportarten. Wer weiche Monatslinsen oder formstabile Kontaktlinsen trägt, nutzt Tageslinsen als Ersatz und bei Gelegenheiten, bei denen die eigentlichen Linsen nicht geeignet sind. Dazu gehören zum Beispiel der Besuch im Schwimmbad oder Wassersport. Werden die Linsen im Wasser herausgespült und gehen verloren, ist das vor allem bei den kostspieligen harten Linsen ärgerlich. Ein weiterer wichtiger Punkt: Im Wasser von Schwimmbad oder Badesee befinden sich Keime und Schadstoffe. Weiche Linsen haben die Eigenschaft, sich mit Wasser vollzusaugen. Dabei nehmen sie auch Schadstoffe oder Krankheitserreger auf, die zu Beschwerden oder sogar Infektionen führen können, wenn man die Linsen erneut nutzt. Tages-Kontaktlinsen verringern dieses Risiko, wenn man sie direkt nach dem Schwimmen entsorgt.
Da sie nach dem Tragen weggeworfen werden, müssen Tageslinsen weder gereinigt noch desinfiziert werden. Damit spart man sich die Kosten für die Kontaktlinsenflüssigkeit. Auch wer allergisch auf die Reinigungsmittel reagiert, kann mit Kontaktlinsen in Form von Tageslinsen ganz einfach auf diese verzichten. Dennoch empfiehlt es sich, eine Flasche Kochsalzlösung parat zu haben. Mit dieser spült man die Linsen vor dem Einsetzen ab. Das kann auch dann notwendig sein, wenn sich ein Staubkorn unter die Linse verirrt. In diesem Fall entfernt man sie aus dem Auge und spült sie gründlich ab, bevor man sie wieder einsetzt. Für das Abspülen darf man niemals Leitungswasser oder Speichel verwenden. In beiden Flüssigkeiten können Keime enthalten sein, die Augenentzündungen auslösen können.
Wer die Linsen nur gelegentlich nutzt, spart damit gegenüber den teureren Monatslinsen. Der Tageslinsen-Preis liegt, je nach Ausführung, etwa bei 1 bis 3 Euro pro Auge. Die Kosten für die Reinigung entfallen. Bei täglicher Nutzung sind sie allerdings deutlich teurer als Monatslinsen. Auch wer die Linsen nur ab und zu benutzt, sollte sie unbedingt vom Kontaktlinsenspezialisten anpassen lassen. Die Dioptrienwerte einer Brille lassen sich nicht eins zu eins auf Linsen übertragen. Den korrekten Sitz kann nur ein Fachmann überprüfen. Dies ist wichtig, denn zu kleine oder zu große Tageslinsen sind nicht nur unbequem, sondern führen auch zu Sehproblemen.
Handhabung der Linsen
Nutzer von Tageskontaktlinsen stellen sich häufig die Frage, ob man diese auch mehrmals verwenden kann, zum Beispiel an zwei Tagen hintereinander. Davon ist grundsätzlich abzuraten. Die Linsen sind für das einmalige Tragen über einen begrenzten Zeitraum konzipiert. Der Optiker, Augenarzt oder die Packungsbeilage geben Auskunft darüber, wie lange man die Linse maximal tragen darf. Spätestens vor dem Schlafengehen sollte man sie herausnehmen. Wer dies missachtet, riskiert Infektionen und Hornhautschäden.
Auch wenn die Handhabung der Tageslinsen einfach ist – Hygiene ist trotzdem wichtig. Bevor man die Linsen einsetzt, wäscht man sich gründlich die Hände und trocknet sie mit einem fusselfreien Handtuch ab. Ist der Blister der Linse beschädigt, sollte man sie auf keinen Fall einsetzen, da sie möglicherweise nicht mehr steril ist. Zudem muss man auf das Haltbarkeitsdatum der Linsen achten, besonders bei unregelmäßiger Nutzung. Ist dieses überschritten, sollte man sie nicht mehr verwenden. Der Hersteller garantiert nicht mehr dafür, dass die Linsen noch einwandfrei sind. Setzt man sie dennoch ins Auge ein, können Irritationen die Folge sein.
Das muss man über Tageslinsen wissen
- Sie eignen sich für die gelegentliche Nutzung, zum Beispiel beim Sport.
- Da sie nur einmal getragen werden, entfallen Aufwand und Kosten für Desinfektion und Reinigung.
- Die Linsen sollten tatsächlich nur einmal benutzt werden. Wer sie öfter verwendet, riskiert Augeninfektionen.
Quellen
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA): Augenärzte informieren: Kontaktlinsen (PDF)
CIBA VISION: Alles über die Handhabung von Ein-Tages-Kontaktlinsen (PDF)
Annika Mergensen: Zehn gefährliche Kontaktlinsen-Irrtümer im Check (erschienen auf FOCUS Online)
Bild-Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/K8nxhaM3d0Q