Kauftipps für Sonnenbrillen – so finden Sie den richtigen Sonnenschutz für die Augen
Zu viel Sonnenlicht schadet der Haut, aber auch die Augen leiden unter zu viel UV-Strahlung. Während die Haut direkt mit einem schmerzhaften Sonnenbrand auf das Problem aufmerksam macht, bemerken Sie Schäden an den Augen meist erst Jahre später. Dass der direkte Blick in die Sonne schaden kann, ist spätestens seit der Sonnenfinsternis aus dem Jahr 1912 bekannt. Damals erlitten rund 3.000 Personen akute Augenprobleme, bei mindestens 300 der Betroffenen blieb die Sehleistung dauerhaft gemindert. Nicht nur der direkte Blick in die Sonne schadet. An und auf Gewässern, im Gebirge, bei Schnee und überall dort, wo das Sonnenlicht reflektiert, können die Augen Schaden nehmen. Eine Sonnenbrille ist deshalb viel mehr als ein modisches Accessoire. Sie ist ein unverzichtbarer Schutz für die Augen.
Inhaltsverzeichnis
Sonnenbrille: Was ist wichtig?
Sonnenbrillen erfüllen zwei Hauptaufgaben: Sie schützen das Auge vor schädlichem UV-Licht und Blaulicht. Außerdem reduzieren die getönten Brillen die Blendung.
- Langfristig schädigt zu viel UV-Licht die Augen und mindert das Sehvermögen. Augen können auch einen Sonnenbrand erleiden. Experten sprechen von Photokeratitis, der Volksmund kennt die Beschwerden als Schneeblindheit. Die schmerzhafte Erkrankung tritt nach Gletscherwanderungen, exzessivem Sonnenbaden oder Schweißen ohne Schutzbrille auf.
- Blaulicht bezeichnet den blauen Lichtanteil im Sonnenlicht. Dieser ist besonders in den Morgen- und Abendstunden sehr hoch. Blaulicht verursacht keinen Sonnenbrand, aber es kann in hoher Konzentrationen die Augenlinse und die Netzhaut schädigen. Außerdem kann es schmerzhafte Bindehaut- und Hornhautentzündungen verursachen.
- Die Blendung durch helles oder stark reflektiertes Licht stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Besonders Autofahrer kennen das Problem. Außerdem kneifen Menschen die Augen zusammen, um die Blendung zu reduzieren.
- Bis zu 90 Prozent der Hautalterung im Augenbereich gehen auf die UV-Strahlung zurück. Eine Sonnenbrille ist auch ein Schönheitsmittel.
Gute Sonnenbrillen filtern die UV-Strahlung und das Blaulicht zuverlässig und schützen so die Augen effektiv. Zusätzlich wird die Blendung reduziert und das Sehen bei starker Sonneneinstrahlung ist weniger anstrengend.
Welche Sonnenbrillen sind gut?
Bei der Auswahl von Sonnenbrillen sollten Sie auf einige wichtige Kriterien achten.
- Das CE-Zeichen zeigt, dass die Sonnenbrille den Sicherheitsstandards der EU entspricht.
- Das Zeichen UV 400 garantiert, dass die Gläser alle UV-A- und UV-B-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 nm abhalten.
- Die Sonnenbrille sollte bequem und möglichst nah an den Augen sitzen, allerdings ohne die Wimpern zu berühren. So schützen Sie die Augen auch vor seitlich einfallendem Licht.
- Drücken Sie leicht auf die Gläser, sie sollten fest im Rahmen sitzen.
Warum sind Sonnenbrillen ohne UV-Schutz gefährlich?
Bitte beachten Sie, dass dunkle Gläser nicht automatisch einen guten UV-Schutz bedeuten. Achten Sie auf Sonnenbrillen mit den nötigen Prüfzeichen. Bei mangelndem UV-Schutz schadet die Sonnenbrille mehr, als sie nützt. Denn hinter den dunklen Gläsern weiten sich die Pupillen und es fällt mehr schädliche Strahlung ins Auge.
Welche Sonnenbrillen-Tönung soll es sein?
Sonnenbrillen sind in verschiedenen Tönungen erhältlich. Die verschiedenen Farben sind nicht nur modisch, sie haben auch unterschiedliche Auswirkungen auf die Sicht:
- Braun, Grün und Grau: Diese Farben bieten einen guten Blendschutz und verfälschen die Farbwahrnehmung kaum. Daher eignen sie sich als Allround-Sonnenbrillen. Für Autofahrer sind sie oftmals auch sehr empfehlenswert.
- Orange und Gelb: Diese Farben verstärken die Kontraste, das ist bei wechselnden Lichtverhältnissen ausgesprochen angenehm. Sportler profitieren davon sehr.
- Gläser mit Verlaufstönung: Diese raffinierte Lösung sorgt für einen guten Blendschutz im oberen Sichtfeld. Die geringere Tönung unten sorgt für gute Kontraste beim Blick auf den Boden.
Die verschiedenen Tönungsstufen
UV-Strahlung belastet die Augen das ganze Jahr. Auch bei bedecktem Himmel ist eine Sonnenbrille als Schutz empfehlenswert. Folgende Tönungsstufen stehen zur Wahl:
- Kategorie 0: Filtert bis zu 20 Prozent der Sonneneinstrahlung, geeignet als Brille in Sehstärke für besonders lichtempfindliche Augen
- Kategorie 1: Filtert 20 bis 57 Prozent der Sonneneinstrahlung, geeignet für bewölkte Tage
- Kategorie 2: Filtert 57 bis 82 Prozent der Sonneneinstrahlung, geeignet für den Sommer in hiesigen Breiten
- Kategorie 3: Filtert 82 bis 92 Prozent der Sonneneinstrahlung, geeignet für den Urlaub in südlichen Ländern, den Aufenthalt an Stränden und Gewässern sowie für das Gebirge
- Kategorie 4: Filtert 92 bis 97 Prozent der Sonneneinstrahlung, geeignet für das Hochgebirge und bei Schnee sowie als Schutz für besonders lichtempfindliche Augen. Nicht geeignet für den Straßenverkehr!
Brillen in Sehstärke mit selbsttönenden Gläsern sind eine gute Alternative zur Sonnenbrille. Sie passen sich automatisch an die aktuelle Lichtstärke an. Hochwertige Gläser reagieren innerhalb von etwa 30 Sekunden und tönen sich von 10 auf bis zu 90 Prozent. Für Autofahrer sind sie allerdings nicht geeignet, da der UV-Schutz in den Autoscheiben eine angemessene Verdunklung verhindern kann.
Was bringen polarisierte Sonnenbrillen?
Polarisierende Gläser bei Sonnenbrillen reduzieren die Blendeffekte in der Umgebung. Nasse oder bei Hitze flirrende Straßen, Gewässer im Sonnenschein oder die tief stehende Sonne am Abend sind typische Beispiele für die Blendung. Eine Sonnenbrille mit polarisierenden Gläsern reduziert diese Effekte deutlich und sorgt für eine klare und scharfe Sicht.
Warum Sonnenbrillen entspiegeln lassen?
Rund 50 Prozent der UV-Strahlung aus der Umwelt kommen gar nicht direkt von der Sonne. Tatsächlich stammt etwa die Hälfte der Belastung aus der Reflexion des Sonnenlichts. Deshalb ist es empfehlenswert, bei einer Sonnenbrille auf beidseitig entspiegelte Gläser zu achten. Eine einfache Entspiegelung senkt die Reflexion bereits um die Hälfte. Bei einer Superentspiegelung wird die Belastung um bis zu 98 Prozent reduziert.
Ab wann sind Sonnenbrillen für Kleinkinder wichtig?
Kinderaugen zeichnen sich durch große Pupillen und eine helle Iris aus. Entsprechend gelangt bei Kindern mehr UV-Strahlung ins Auge als bei Erwachsenen. Daher ist bereits für Kleinkinder eine Sonnenbrille wichtig.
- Säuglinge sollten gar nicht in die pralle Sonne kommen. Kinderwagendach, Sonnenschirm, Sonnenhut und Schattenplätze sorgen für ausreichenden Schutz. Eine Sonnenbrille ist in diesem Alter noch nicht nötig.
- Kleinkinder sollten sich nicht zu lange in der prallen Sonne aufhalten. Neben Sonnenschutz für die Haut ist hier auch eine Sonnenbrille für Kinder empfehlenswert.
- Ebenso sollten Teenager ihre Augen mit einer Sonnenbrille schützen.
Fazit – Tipps für den Kauf von Sonnenbrillen
- UV-Strahlung und Blaulicht können das Auge schädigen. Eine Sonnenbrille bietet Schutz.
- Auch die Blendung wird reduziert und das Sehen ist weniger anstrengend.
- Eine gute Sonnenbrille verfügt über das CE-Zeichen und den Aufdruck UV 400.
- Tönungsfarbe und Tönungsstufe sollten zur Lichtstärke und zur Verwendung passen.
- Braune, graue und grüne Sonnenbrillen sind besonders für Autofahrer geeignet.
- Polarisierte Modelle verringern die Blendung zusätzlich.
- Bereits Kleinkinder sollten beim Aufenthalt in der Sonne eine Sonnenbrille tragen.