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Chorioretinitis: Entzündung der Netz- und Aderhaut

Eine Ader- und Netzhautentzündung ist unangenehm und schmerzhaft. Schnelles Handeln ist wichtig, denn die Entzündung breitet sich schnell aus und kann unwiderruflichen Schaden anrichten. Hier lesen Sie alles, was Sie über die Chorioretinitis wissen sollten – Symptome, Ursachen und natürlich Behandlungsansätze.

Inhaltsverzeichnis

Chorioretinitis: Definition

Die Chorioretinitis bezeichnet eine seltene, aber schwerwiegende Entzündung des Augenhintergrundes – genauer gesagt der Netzhaut (Retina) und der Aderhaut (Chorioidea). Ader- und Netzhaut sind eng miteinander verbunden – aus diesem Grund betreffen Entzündungen meist beide zusammen. Abzugrenzen ist sie von der Retinitis, bei der nur die Netzhaut entzündet ist. Der mittlere Bereich der Netzhaut ist als gelber Fleck oder auch Punkt des schärfsten Sehens bekannt. Ist diese Region betroffen, so spricht man von einer Chorioretinitis centralis.

Ader- und Netzhautentzündung: Welche Symptome sind typisch?

Ist die Entzündung noch im Anfangsstadium, verursacht sie keinerlei Symptome, was die Netz- und Aderhautentzündung so tückisch macht. Eine Ausnahme ist die Chorioretinitis centralis, denn ist der gelbe Fleck betroffen, äußert sich dies schnell durch Sehstörungen.

Bei einer fortgeschrittenen Chorioretinitis treten folgende Beschwerden auf:

  • Sehstörungen
  • Trübungen und Schleierbildungen
  • Abnahme der Sehleistung

Charakteristisch ist auch, dass die Chorioretinitis meist schmerzfrei verläuft: Im Gegensatz zu anderen Augenentzündungen bleiben Augenschmerzen also gänzlich aus. Die Trübungen und Schleierbildungen sowie die Abnahme der Sehschärfe sind durch die Entzündungsherde auf der Netzhaut zu erklären.

Schildern Sie diese Symptome Ihrem Augenarzt, wird dieser zunächst einen Sehtest durchführen. Anschließend erfolgt die Untersuchung des Augenhintergrundes mithilfe des Ophthalmoskops. So kann der Mediziner den Augenhintergrund vergrößert betrachten und eine Diagnose stellen. Bei einer Chorioretinitis ist eine schnelle Behandlung wichtig, damit keine Spätfolgen entstehen. Ist die Entzündung schon zu weit fortgeschritten, können Vernarbungen der Netzhaut die Folge sein, welche das Sehvermögen bleibend beeinträchtigen. Selbst eine Erblindung ist nicht ausgeschlossen.

Ursachen für eine Ader- und Netzhautentzündung

Auslöser für eine Netz- und Aderhautentzündung können verschiedene Infektionen sein – zum Beispiel durch Bakterien, Viren und Mykosen (Pilzbefälle). Bekannte Ursachen sind auch Erkrankungen wie Röteln, Borreliose, Herpes und Syphilis. Auch AIDS, Autoimmunerkrankungen und eine Blutvergiftung sind Risikofaktoren für eine Chorioretinitis.

Die Behandlung der Chorioretinitis

Für eine schnelle und anhaltende Therapie muss die Entzündung bekämpft werden. Ist die Ursache bekannt, können spezielle Antibiotika und Virostatika verabreicht werden, die die Entzündung schnell eindämmen. Selbst wenn die Ursache noch nicht genau erforscht ist, werden Antibiotika verschrieben – zunächst jedoch Breitbandantibiotika. Sind Mykosen für die Ader- und Netzhautentzündung verantwortlich, greifen Mediziner auf sogenannte Antimykotika zurück.

Meist werden die Medikamente in Form von Augentropfen verabreicht. In schweren Fällen können die Mittel jedoch auch mit einer Spritze direkt in den Augapfel gespritzt werden, um eine schnellstmögliche Wirkung zu erzielen. Wegen des entzündungshemmenden Effekts kommt auch Kortison oft zum Einsatz. Die Behandlung richtet sich jedoch individuell nach Schweregrad und Ursache der Chorioretinitis. Halten Sie diesbezüglich Rücksprache mit Ihrem Augenarzt.

Fazit zur Netz- und Aderhautentzündung

  • Die Chorioretinitis ist eine schwere Entzündung der Netz- und der Aderhaut.
  • Erst im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer Minderung der Sehleistung sowie zu Trübungen, Schleierbildungen und Sehstörungen. Im Anfangsstadium werden meist keine Beschwerden wahrgenommen.
  • Ursächlich für eine Chorioretinitis sind unter anderem Vorerkrankungen wie AIDS, Autoimmunerkrankungen, Röteln, Borreliose, Herpes, Syphilis oder eine Blutvergiftung. Auslöser sind Infektionen durch Viren, Bakterien oder aber Mykosen.
  • Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu bekämpfen: Dies kann durch Antibiotika, Virostatika, Antimykotika und Kortison erfolgen – je nach Ursache.

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