Uveitis: Entzündung im Augeninneren
Bei einer Uveitis handelt es sich um eine Entzündung im Inneren des Auges. Allerdings werden unter diesem Begriff verschiedene Krankheiten zusammengefasst. Hier erfahren Sie, welche das sind, durch welche Symptome sie sich äußern, welche Ursachen bestehen und welche Möglichkeiten zur Behandlung es gibt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Uveitis?
Im Inneren des Auges befindet sich die Gefäßhaut (Uvea), die aus verschiedenen Schichten besteht:
- Regenbogenhaut (Iris)
- Ziliarkörper (Corpus ciliare)
- Aderhaut (Choroidea)
All diese Schichten können betroffen sein – manchmal auch mehrere. Mediziner unterscheiden zwischen verschiedenen Formen der Uveitis, je nachdem, welche der genannten Schichten entzündet ist.
Von einer Vorderen Uveitis (Uveitis anterior) ist die Rede, wenn nur der vordere Teil der Gefäßhaut entzündet ist: Dieser besteht aus der Regenbogenhaut und dem Ziliarkörper. Die vordere Uveitis ist die am häufigsten beobachtete Krankheit. Sie wird auch als Entzündung der Regenbogenhaut beziehungsweise Regenbogenhautentzündung bezeichnet. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Uveitis und Regenbogenhautentzündung oft synonym verwendet.
Ist der mittlere Teil der Gefäßhaut entzündet, spricht man von einer Mittleren Uveitis (Uveitis intermedia) – in diesem Fall liegt die Entzündung ebenfalls vor der Netzhaut; betroffen ist der Glaskörper.
Anders sieht es bei der Hinteren Uveitis (Uveitis posterior) aus: Hier sind sowohl die Netzhaut als auch die Aderhaut entzündet.
Menschen jeder Altersgruppe können an einer Uveitis erkranken. Wichtig ist, dass Sie einen Arzt aufsuchen, sobald Sie Symptome feststellen. Dieser diagnostiziert, um welche Art Uveitis es sich konkret handelt.
Uveitis: Das sind die Symptome
Eine Uveitis kann akut oder chronisch verlaufen. Akute Symptome sind deutlich wahrnehmbar, wohingegen Patienten mit chronischen Symptomen meist erst Beschwerden wahrnehmen, wenn die Entzündung schon fortgeschritten ist. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Symptome:
- Starke Augenrötung
- Ausgeprägtes Augentränen
- Verschwommenes Sehen
- Augenschmerzen
Typisch für eine Vordere Uveitis beziehungsweise eine Regenbogenhautentzündung sind Symptome wie ein plötzlich einsetzender, einseitiger Augenschmerz. Hinzu kommt, dass helles Licht als sehr unangenehm wahrgenommen wird. Viele Patienten klagen auch über ein Fremdkörpergefühl im Bereich der Augen.
Regenbogenhautentzündung: die Ursachen
Eine Uveitis kann sowohl im Zusammenhang mit Erkrankungen als auch isoliert entstehen. Auslöser sind häufig rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Sarkoidose oder Morbus Bechterew. Es sind jedoch noch nicht alle Ursachen für eine Uveitis erforscht – bei circa 40 Prozent der Fälle wird keine Ursache entdeckt. Vermutet wird jedoch, dass es sich dabei um Autoimmunerkrankungen handelt.
Auch Erreger sind als Ursachen bekannt: Dazu gehören vor allem Tuberkulose-Bakterien; Herpes-Viren, Toxoplasmose und Pilze wie Candida.
Um festzustellen, um welche Form von Uveitis es sich handelt, nutzen Augenärzte Spaltlampen, mit denen sie eine Spiegelung des Augenhintergrunds erreichen können. Die Ursache für die Entzündung zu finden, ist hingegen schwieriger: Dazu müssen meist auch andere Fachdisziplinen zurate gezogen werden. Es folgen Spezialuntersuchungen dieser Körperteile:
- Gelenke
- Haut
- Schilddrüse
- Darm
- Lunge
- Nieren
Eine Uveitis tritt immer wieder auf. Heutzutage sind die Medikamente jedoch so weit entwickelt, dass es in den meisten Fällen zu keinem starken Verlust der Sehkraft mehr kommt. Umso wichtiger ist es jedoch, dass eine Uveitis schnell erkannt und behandelt wird. Suchen Sie also einen Facharzt auf, sobald die ersten Symptome auftreten.
Wie wird eine Regenbogenhautentzündung therapiert?
Eine Entzündung im Augeninneren bedarf einer sofortigen Behandlung: Denn je ausgeprägter die Entzündung, desto höher ist das Risiko, dass Schäden zurückbleiben. Handelt es sich um eine leichte Form der Entzündung der Regenbogenhaut (Vordere Uveitis), schaffen entzündungshemmende Augentropfen mit Kortison Abhilfe. Anders bei schweren Entzündungen: Handelt es sich um eine Mittlere oder Hintere Uveitis, sind Augentropfen wenig wirksam, da diese nur direkt wirken. Um die entzündeten Schichten zu erreichen, eignen sich zum Beispiel Injektionen. Auch die Einnahme von Tabletten und Infusionen ist eine bewährte Therapieform. Wichtig ist es, bei jeder Form deiner Uveitis, schnell zu reagieren, um bleibende Schäden zu verhindern.
Handelt es sich um eine infektiöse Entzündung, müssen Sie gegebenenfalls Antibiotika einnehmen. In manchen Fällen ist es zusätzlich notwendig, entzündungshemmende Mittel zu verabreichen: Hier kommen oft Immunsupressiva wie Cortison, Ciclosporin oder Methotrexat zum Einsatz.
Die Entzündung im Augeninneren kann dazu führen, dass Regenbogenhaut und Augenlinse verkleben. Um dies zu vermeiden, werden Augentropfen verabreicht, welche die Pupillen weiten. Darüber hinaus helfen den Augeninnendruck senkende Augentropfen oder Tabletten.
Manchmal ist die Uveitis schon zu weit fortgeschritten, sodass die oben genannten Heilungsoptionen nicht mehr helfen – dann sind chirurgische Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören hautsächlich die folgenden Eingriffe:
- Operation des Grauen Stars (Linsentrübung)
- Kälteanwendungen zur Verhinderung einer Netzhautablösung (Kryopexie)
- Glaskörperentfernung zur Hemmung der Entzündungsintensität (Vitrektomie)
Das Wichtigste zur Uveitis auf einen Blick
- Bei einer Uveitis handelt es sich um eine Entzündung im Inneren des Auges. Mediziner unterscheiden zwischen der Vorderen, Mittleren und Hinteren Uveitis – je nachdem, welcher Teil der Gefäßhaut (Uvea) betroffen ist.
- Eine Uveitis verläuft entweder chronisch oder akut: Die Symptome sind verschwommenes Sehen, Augenschmerzen, Augentränen und eine starke Rötung der Augen.
- Rheumatische Erkrankungen und Erreger sind bekannte Ursachen. Oft kann allerdings keine Ursache gefunden werden: Vermutet wird, dass Autoimmunerkrankungen eine große Rolle spielen.
- Leichte Entzündungen werden meist mit Augentropfen behandelt. Ist die Entzündung infektiöser Natur, kommen Antibiotika zum Einsatz, manchmal kombiniert mit Immunsupressiva. Bei schlimmen Verläufen kann ein chirurgischer Eingriff unabdingbar sein.