Eine Sonnenbrille mit Sehstärke sorgt für UV-Schutz und klare Sicht
Auch wenn der Mensch kaum etwas so sehr genießt wie die wärmenden Strahlen der Sonne – vor der damit einhergehenden UV-Belastung sollte er sich schützen. Eine Sonnenbrille mit Stärke ist in mehrerlei Hinsicht praktisch: Sie hält die ultraviolette Strahlung von Ihren Augen fern, korrigiert Ihre Sehschwäche und setzt auch noch ein modisches Statement. Lesen Sie hier alles, was Sie über Sonnenbrillen für Brillenträger wissen müssen.
Inhaltsverzeichnis
Eine Sonnenbrille mit Sehstärke schützt zweifach
Eine Sonnenbrille erfüllt im Allgemeinen zwei zentrale medizinische Zwecke. Zum einen sorgt sie dafür, dass der Blendungseffekt ausbleibt, wenn man in Richtung Sonne blickt. Bei starker Lichteinstrahlung gelangen die Reflexe der Pupille an ihre Grenzen, was die Regulierung des Lichts anbelangt. Die Lichtstrahlen reizen die Zellen am Augenhintergrund, was zum automatischen Zusammenkneifen der Lider führt. Gefährlich ist der Blendungseffekt vor allem deshalb, weil er die Sicht für einen kurzen Moment stark beeinträchtigt: Wer einmal aus Versehen in die Sonne geblickt hat, weiß, wie lange die Augen brauchen, um sich wieder an die normalen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Gefährlich kann das besonders beim Autofahren werden, weshalb eine Sonnenbrille idealerweise immer in Ihrem Handschuhfach liegen sollte. Für kurz- oder weitsichtige Menschen, die keine Kontaktlinsen tragen können, eignet sich eine Sonnenbrille mit Sehstärke, um das Geschehen im Straßenverkehr auch bei tief stehender Sonne im Blick zu behalten.
Neben dem sichtbaren Licht gefährdet die unsichtbare, kurzwellige UV-Strahlung die Augen. Sie macht zwar nur sieben Prozent der Sonnenstrahlung aus, ist aber besonders energiereich und somit auch tückisch. Sie kann dem Auge auf verschiedene Weise schaden: Während Verbrennungen der Horn- und Bindehaut ähnlich denen bei einem Sonnenbrand zwar schmerzhaft sind und nur selten Komplikationen wie Vernarbungen verursachen, können Schädigungen der Augenlinse oder der Retina ernstzunehmende Folgen haben. Während starke Sonneneinstrahlung die Linse trübt und die Sicht dauerhaft verschleiern kann, führt das UV-Licht unter Umständen sogar zu irreversiblen Netzhautschäden bis hin zur Erblindung. Eine Sonnenbrille – mit Stärke oder ohne – kann dies verhindern. Ausschlaggebend dafür ist die Fähigkeit der Gläser, UV-Licht zu filtern, wofür der Tönungsgrad der Brille entgegen landläufiger Meinung kein Indiz ist. Vielmehr ist die CE-Kennzeichnung auf der Bügelinnenseite ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Sonnenbrille die gefährlichen UV-Wellen unschädlich macht.
Verschiedene Beschichtungen für unterschiedliche Einsatzgebiete
Sonnenbrillen mit Sehstärke gibt es ebenso wie herkömmliche Sonnenbrillen in fast jeder erdenklichen Farbe und Form, als modisches Accessoire oder für sportliche Aktivitäten. Je nachdem, welche Fehlsichtigkeit Sie haben, unterscheidet sich der Herstellungsprozess der entweder aus Glas oder Kunststoff bestehenden Gläser. Die Anfertigung getönter Gleitsichtgläser ist beispielsweise wesentlich aufwendiger als die herkömmlicher Einstärkengläser. Darüber hinaus gibt es verschiedene Beschichtungen, mit denen der Optiker Ihre Sonnenbrille mit Stärke an die jeweiligen Anforderungen anpasst. So sorgen beispielsweise Gläser mit Polarisationsfilter für optimalen Blendungsschutz am Wasser, wo die Lichtreflexionen besonders stark sind. Sonnenbrillen mit Blaufilter verstärken die Kontrastsicht und eignen sich deshalb besonders für Sportarten wie Golf, die hohe Präzision erfordern. Speziell für Autofahrer gefertigte Sonnenbrillen reduzieren störende Blendungen zuverlässig – auch in den Morgen- und Abendstunden. Herkömmliche Brillengläser ohne Beschichtung oder Entspiegelung können sogar vom Optiker direkt eingefärbt werden.
Sonnenbrille mit Stärke: Dioptrien und Tönungsgrad müssen stimmen
Auch für den Kauf einer Sonnenbrille für Brillenträger benötigen Sie Ihren Brillenpass – schließlich muss der Optiker Ihre genauen Werte kennen, um die Sonnenbrille optimal anpassen zu können. Falls Ihr letzter Sehtest bereits eine Weile zurückliegt, prüft der Optiker Ihre Augen möglicherweise erneut. Neben den richtigen Dioptrienwerten spielt bei einer Sonnenbrille mit Stärke auch der Tönungsgrad der Gläser eine wichtige Rolle. Dieser hängt zum einen von Ihrer persönlichen Blendungsempfindlichkeit ab, die von Mensch zu Mensch verschieden ist. Zum anderen gibt es verschiedene Filterkategorien, je nachdem wo und zu welchem Zweck die Sonnenbrille getragen werden soll. Eine Tönung von 20 bis 57 Prozent ist lediglich für bedeckte Tage zu empfehlen. Eine 57- bis 82-prozentige Tönung dagegen ist für normale Sommertage in mitteleuropäischen Breitengraden vollkommen ausreichend. 80 bis 92 Prozent Lichtfilterung eignen sich auch für Südeuropa, den Urlaub in den Bergen oder die Kreuzfahrt. Im Hochgebirge und auf Gletschern sollten schon zwischen 92 und 97 Prozent der Sonnenstrahlen gefiltert werden. Aber Vorsicht: Ab 90 Prozent Tönung ist die Sonnenbrille mit Sehstärke nicht mehr für den Straßenverkehr geeignet.
So gewöhnen Sie Ihre Augen blitzschnell an die Sonnenbrille mit Sehstärke
Wie für jede Korrekturbrille benötigen Sie wahrscheinlich auch für Sonnenbrillen mit Sehstärke eine gewisse Zeit, bis Sie sich an die neuen Gläser und ihre Ausmaße gewöhnt haben. Womöglich dauert dieser Prozess bei einer Sonnenbrille sogar etwas länger, da Sie diese nicht ständig tragen. Vor allem das Tragen einer Gleitsicht-Sonnenbrille erfordert erfahrungsgemäß etwas Übung. Hierfür gilt: Bewegen Sie nicht nur die Augen, wenn Sie sich umsehen, sondern drehen Sie den Kopf immer etwas mit – vor allem beim Autofahren oder Treppensteigen. Für das nahe Sehen, etwa beim Lesen, sollten Sie allerdings nur den Blick senken, da sich der Nahbereich einer Gleitsichtbrille immer am unteren Brillenrand befindet. An die Tönung der Sonnenbrille gewöhnen sich die Augen in der Regel binnen Sekunden. Und keine Sorge: Selbst wenn Sie dunkle Gläser häufig tragen, verlieren Ihre Augen dennoch nicht die Fähigkeit, sich selbst effektiv vor zu viel Licht zu schützen.
Günstige Sonnenbrillen mit Sehstärke sind möglich
Normale Sonnenbrillen gibt es im Sommer in nahezu jedem Discounter und jeder Drogerie. Möchten Sie sich allerdings eine Sonnenbrille mit Stärke zulegen, ist der Weg zum Optiker fast unumgänglich. Hier finden Sie vielleicht keine Sonnenbrillen für fünf Euro, es gibt aber durchaus auch im Fachhandel günstige Sonnenbrillen mit Sehstärke ab circa 30 Euro und eine professionelle Beratung meist obendrauf. Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen Sie allerdings für getönte Gleitsichtgläser, da ihre Herstellung aufwendiger ist. Viele Optiker offerieren allerdings Kombi-Angebote: So bekommen Sie beim Kauf einer normalen Brille eine Sonnenbrille mit Sehstärke deutlich vergünstigt.
Alles Wichtige auf einen Blick:
- Sonnenbrillen mit Sehstärke sind besonders für Fehlsichtige relevant, die keine Kontaktlinsen tragen können oder wollen.
- Sie schützen die Augen im Sommer vor Blendung durch das sichtbare Sonnenlicht sowie vor schädlichen UV-Strahlen.
- Sonnenbrillen mit Stärke bestehen aus Glas oder Kunststoff und sind in der Gleitsicht-Version aufwendiger in der Herstellung und damit auch teurer.
- Für Mitteleuropa sollte der Tönungsgrad der Sonnenbrille zwischen 57 und 82 Prozent betragen.
- Ähnlich wie bei normalen Brillen müssen sich Ihre Augen erst an die Sonnenbrille mit Stärke gewöhnen.
- Die Kosten für eine Sonnenbrille für Brillenträger sind je nach Modell und individueller Fehlsichtigkeit höher als die für eine herkömmliche Sonnenbrille.
Quellen
Sonnenbrillen mit polarisierenden Brillengläsern auf zeiss.de
Brillengläser für Aktivsportler auf zeiss.de
Bild-Quelle: https://pixabay.com/de/photos/menschen-m%c3%a4dchen-frau-weiblich-2560026/