Die hintere und vordere Augenkammer (Camerae bulbi)
Die vordere und hintere Augenkammer sind Hohlräume im vorderen Bereich des Auges. Sie enthalten das Kammerwasser, das wichtige Nährstoffe für Augenlinse und Hornhaut enthält und weitere wichtige Funktionen erfüllt. So weist es beispielsweise auch Stoffe zur Abwehr von Krankheitserregern auf.
Inhaltsverzeichnis
Was sind die hintere und vordere Augenkammer?
Im vorderen Teil des Auges gibt es zwei flüssigkeitsgefüllte Hohlräume: die hintere und vordere Augenkammer. Die beiden Kammern sind unterschiedlich groß und durch die Pupille offen miteinander verbunden. Das Innere der Hohlkammern ist mit dem farblosen Kammerwasser ausgefüllt. Die größere vordere Augenkammer reicht von der Unterseite der Hornhaut (Cornea) bis zur Regenbogenhaut (Iris). Die deutlich kleinere hintere Augenkammer wird nach vorne durch die Regenbogenhaut und nach hinten durch die Augenlinse begrenzt. In den seitlichen Ecken der Vorderkammer befindet sich der Kammerwinkel. Hier fließt das Kammerwasser durch ein siebartiges Geflecht ab und gelangt letztlich in den Blutkreislauf, während in der hinteren Augenkammer dauernd neues Kammerwasser gebildet wird.
Wie sind die Augenkammern aufgebaut?
Im Ziliarkörper im Bereich der hinteren Augenkammer findet die dauerhafte Bildung des Kammerwassers statt. Die Flüssigkeit besteht zu 98Prozent aus Wasser. In diesem sind unter anderem Elektrolyte, Ascorbinsäure und Aminosäuren gelöst. Durch die Pupillenöffnung gelangt das Kammerwasser in die vordere Augenkammer. Dort verlässt es im Kammerwinkel durch ein feines Maschengewebe (Fontanasche Räume) das Auge. So kann das Kammerwasser alle 100 Minuten komplett ausgetauscht werden. Pro Tag produziert ein menschliches Auge rund 3 bis 9ml dieser Flüssigkeit.
Welche Funktion haben die hintere und vordere Augenkammer?
Mögliche Erkrankungen der hinteren und vorderen Augenkammer
Ist der Kammerwinkel in der Augenkammer verengt, steigt der Augeninnendruck und es kommt zu einer speziellen Form des Grünen Stars – das sogenannte Engwinkelglaukom. Ist der Abfluss des Kammerwassers durch die feinen Maschen trotz weitem Kammerwinkel vermindert, führt dies ebenso zu einem Druckanstieg im Auge. In diesem Fall spricht man von einem Weitwinkelglaukom.
Quellen
Andreas Berke: Biologie des Auges. Mainz: WVAO, 1999 (2. Auflage).
Bild-Quelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/person-blue-eyes-fotografie-890550/