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Brillenverordnung: Das Rezept für die Brille

Der Augenarzt stellt die Brillenverordnung aus, anhand derer der Augenoptiker die Brille fertigt oder passende Kontaktlinsen bestellt. Doch nicht immer ist die Verordnung notwendig. Wann Sie diese brauchen und wann der Besuch beim Optiker ausreicht, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Inhaltsverzeichnis

Sehhilfenverordnung meist nicht notwendig

Eine Brillenverordnung, auch Sehhilfenverordnung genannt, ist sozusagen das Rezept für eine Brille. Der Augenarzt vermisst die Augen und trägt die ermittelten Werte anschließend in das Formular ein. Mit diesem kann der Patient zum Optiker gehen. Dieser vermisst die Augen möglicherweise erneut und fertigt oder bestellt anschließend die entsprechende Sehhilfe. Meist ist das eine Brille oder es sind Kontaktlinsen.

Die Brillenverordnung ist für die Krankenkasse wichtig, da sie nur bei Vorliegen dieses Rezepts die Kosten für die Sehhilfe erstattet. Allerdings übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten nur in wenigen Fällen:

  • Für Minderjährige
  • Für Personen ab 18Jahren, wenn diese eine schwere Sehbeeinträchtigung haben; das bessere Auge erreicht dabei trotz Sehhilfe nicht mehr als 30Prozent Sehleistung

Da die Krankenkassen die Kosten für eine Brille bei Erwachsenen nur noch selten erstatten, stellen viele Augenärzte schon gar keine Verordnungen mehr aus. Stattdessen kann man die Augen direkt beim Optiker ausmessen lassen. Trotzdem empfiehlt es sich, ab 40Jahren alle zwei Jahre zum Augenarzt zu gehen, damit dieser das Auge auf Erkrankungen wie Grünen Star oder Grauen Star untersucht.

Welche Angaben enthält die Brillenverordnung?

Die Sehhilfenverordnung enthält alle Werte, die der Optiker benötigt, um die Brillengläser zu fertigen oder die passenden Kontaktlinsen zu bestellen. Die Kennzahlen für die Augen werden tabellarisch aufgelistet. Der BuchstabeF steht für die Sehleistung in der Ferne, der BuchstabeN für die Sehleistung in der Nähe. R und L bezeichnen die Werte für das rechte und das linke Auge. Diese werden getrennt voneinander ermittelt. Auf der Verordnung wird das rechte Auge normalerweise zuerst angegeben. Dies hängt damit zusammen, dass der Augenarzt oder Optiker dem Kunden bei der Vermessung gegenübersitzt. Dadurch betrachtet er als erstes das rechte Auge und trägt dessen Werte entsprechend zuerst in die Verordnung ein.

Sphäre

Dieser Wert beschreibt die Fehlsichtigkeit in Dioptrien. Steht ein Plus davor, ist man weitsichtig; bei einem Minus liegt eine Kurzsichtigkeit vor. Bei Alterssichtigkeit wird in dieser Spalte außerdem der Additionswert eingetragen.

Zylinder und Achse

Diese Felder der Brillenverordnung füllt der Arzt nur dann aus, wenn der Patient eine Hornhautverkrümmung hat. In diesem Fall benötigt er torische Brillengläser oder torische Kontaktlinsen. Der Zylinder gibt die Stärke der Verkrümmung in Dioptrien an, die Achse bezeichnet die Lage des Zylinders in Grad. Der Zylinderwert kann zusätzlich in einem halbkreisförmigen TABO-Schema eingetragen werden.

Prisma und Basis

Bei Personen, die schielen, enthält die Brillenverordnung zusätzlich einen Prisma-Wert und einen Basis-Wert, der die Lage des Prismas in Grad beschreibt.

Scheitelabstand

Der Hornhautscheitelabstand steht für den Abstand zwischen der Vorderfläche der Hornhaut und dem Brillenglas. Bei Kontaktlinsen ist er überflüssig, da diese auf der Hornhaut aufliegen.

Weitere Angaben

Darüber hinaus macht der Augenarzt auf der Sehhilfenverordnung weitere Angaben zum Patienten. Dazu gehört zum Beispiel, ob es sich bei der Sehhilfe um dessen erste Brille überhaupt oder eine Folgeversorgung handelt, ob ein Unfall die Ursache für die Verschreibung ist und ob eine starke Sehbehinderung vorliegt. Er kann außerdem Anweisungen zur Art der Gläser machen und weitere Bemerkungen für den Optiker hinterlassen.

Die Sehhilfenverordnung auf einen Blick

  • Die Verordnung enthält alle relevanten Werte zu den Augen des Patienten.
  • Der Augenarzt stellt die Brillenverordnung meist nur dann aus, wenn die Krankenkasse die Kosten für die Sehhilfe übernimmt.
  • Für den Besuch beim Augenoptiker braucht man sie davon abgesehen nicht. Der Optiker kann die Augen auch selbst ausmessen.

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