Kontaktlinsenbehälter: So bewahrt man Linsen richtig auf
Um Kontaktlinsen hygienisch und möglichst steril zu verwahren, benötigt man neben Kontaktlinsenflüssigkeit einen passenden Kontaktlinsenbehälter. Dieser Artikel erklärt, welche Behältnisse es gibt und was man bei der Aufbewahrung der Kontaktlinsen beachten sollte.
Inhaltsverzeichnis
Trägt man sie gerade nicht im Auge, muss man die Kontaktlinsen lagern. Dafür gibt es spezielle Behältnisse. Diese dienen nicht nur der Aufbewahrung, sondern sind auch für die Reinigung und Desinfektion der Linsen notwendig. Dafür benötigt man zusätzlich eine passende Kontaktlinsen-Pflege und -Reinigung in Form einer Kontaktlinsenflüssigkeit. Dies gilt für alle harten und weichen Linsen, abgesehen von Tageslinsen: Da diese für die einmalige Nutzung gedacht sind, wirft man sie nach dem Tragen einfach weg.
Verschiedene Behälterarten
Kontaktlinsenbehälter liegen normalerweise der Kontaktlinsenflüssigkeit bei, man kann sie aber auch separat kaufen. Man unterscheidet zwei Behältertypen – beide eignen sich sowohl für harte als auch für weiche Kontaktlinsen. In den flachen Kontaktlinsenbehältern schwimmt jede Linse in einer eigenen Kammer frei in der Flüssigkeit.
Bei den hohen Behältern ist im Deckel eine Art Haltevorrichtung mit kleinen Körbchen integriert, in welche die Linsen nach dem Herausnehmen gelegt und festgeklemmt werden. Anschließend wird die Vorrichtung in das mit Reinigungsflüssigkeit gefüllte Döschen gesteckt und der Deckel zugeschraubt.
Kontaktlinsenträger benötigen oft für jedes Auge eine andere Linsenstärke. Verwechselt man die Linsen, können Sehstörungen auftreten. Die Behälter sind normalerweise so gestaltet, dass sich linke und rechte Seite unterscheiden. Sie sind entsprechend gekennzeichnet, etwa durch verschiedenfarbige Deckel oder Körbe beziehungsweise durch Buchstaben: R für rechts, L für links.
Spezialbehälter für Peroxidreinigungslösungen
Normalerweise sind die Kontaktlinsenflüssigkeiten mit allen Kontaktlinsenbehältern kompatibel. Vorsicht ist jedoch bei Peroxidlösungen geboten: Diese müssen nach der Desinfektion unbedingt neutralisiert werden, da sie das Auge stark reizen. Manche Systeme benutzen dafür Tabletten, andere hingegen ein spezielles Gefäß. Dieses enthält einen Katalysator aus Platin, der das Peroxid innerhalb einiger Stunden beziehungsweise über Nacht neutralisiert, sodass man die Linsen am nächsten Tag einsetzen kann.
In diesem Fall ist immer die in der Packungsbeilage empfohlene Kontaktlinsen-Aufbewahrung zu nutzen. Der Katalysator in anderen Döschen könnte möglicherweise nicht optimal auf die Lösung abgestimmt sein und diese dann nicht vollständig neutralisieren. Behältnisse ohne Katalysator sind nicht geeignet, da keine Neutralisierung stattfindet. In beiden Fällen kann es beim Einsetzen der Linsen zu schweren Augenreizungen kommen. Bei Kontaktlinsenbehältern mit Platinkatalysator ist es besonders wichtig, sie im vorgeschriebenen Intervall auszutauschen. Unterlässt man dies, lässt die Wirkung der Platinplättchen nach. Sie neutralisieren dann die Lösung nicht mehr vollständig, was ebenfalls zu Augenirritationen führen kann.
Behälter niemals mit Leitungswasser ausspülen
Vor dem ersten Einsatz spült man das Döschen mit Kontaktlinsenflüssigkeit aus. Auch während der Nutzung muss man auf Hygiene achten, damit das Kontaktlinsenbehältnis möglichst keimfrei bleibt. Dafür reinigt man es nach dem Einsetzen der Linsen mit Kontaktlinsenflüssigkeit und lässt es anschließend an der Luft trocknen.
Genauso wie die Kontaktlinsen sollte auch der Behälter niemals mit Leitungswasser in Berührung kommen. Da es nicht steril ist, besteht die Gefahr, dass Keime in den Behälter und an die Linsen gelangen. Leitungswasser kann zum Beispiel Akanthamöben enthalten, welche Amöbenkeratitis – eine schwere Augenentzündung – verursachen. Zum Reinigen ist Kontaktlinsenflüssigkeit am besten geeignet.
Kontaktlinsenbehälter regelmäßig wechseln
Bei Kontaktlinsen sind Hygiene und der regelmäßige Austausch aller Komponenten sehr wichtig, ansonsten riskiert man Augenerkrankungen. Ebenso wie die Kontaktlinsen muss man auch den Behälter in regelmäßigen Abständen wechseln, den genauen Zeitraum entnimmt man der Packungsbeilage der Kontaktlinsenflüssigkeit. Als Richtwert gilt: alle ein bis drei Monate.
Kontaktlinsen aufbewahren: Das muss man beachten
- Es gibt hohe und flache Behälter. Nutzt man Peroxidlösung zur Desinfektion, benötigt man in einigen Fällen einen speziellen Behälter mit Katalysator.
- Das Döschen darf nicht mit Leitungswasser gespült werden.
- Das Behältnis muss regelmäßig gewechselt werden.
Quellen
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA): Informationen für Sie: Kontaktlinsen (PDF)
Magda Rau: Wasserstoffperoxid und Kontaktlinsenpflege – verträglich und wirksam (erschienen in DOZ – Optometrie & Fashion, Ausgabe 08/2007)
Robert Koch-Institut: Amöbenkeratitis
Bild-Quelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/kunst-abstrakt-vintage-farbe-16022189/