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Auf Hochglanz gebracht: Kunststoff-Brillengläser richtig reinigen

Staub und Schlieren auf Brillengläsern trüben den Blick. Mit einem Tuch oder Kleidungsstück sollten Sie sie jedoch nicht reinigen. Vor allem Kunststoffgläser sind empfindlich, zerkratzen schnell. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie Ihre Brillengläser richtig und mit geringem Aufwand reinigen.

Inhaltsverzeichnis

Kunststoffgläser sind empfindlich

Kunststoffgläser sind leicht und im Vergleich zu mineralischem Brillenglas bruchsicherer. In Sachen Kratzfestigkeit sind sie allerdings im Nachteil – das sollte man sich klarmachen, wenn man lange etwas von seiner Sehhilfe haben möchte.

Die Oberfläche von Kunststoffgläsern ist weicher als die von mineralischem Glas, daher zerkratzen sie schneller. Einmal auf dem Glas, können sie nicht mehr entfernt werden. Eine unsachgemäße Reinigung führt außerdem dazu, dass Beschichtungen wie Entspiegelungen und UV-Schutz allmählich ihre Wirkung verlieren.

Unsachgemäße Reinigung vermeiden

Einige weitverbreitete Reinigungsprozeduren beschädigen eine Brille. Viele Brillenträger sind sich dessen nicht bewusst. Lesen Sie hier, welche Methoden ungeeignet zur Reinigung sind.

Hemdsärmel oder Papiertaschentücher sind schnell zur Hand, eignen sich aber nicht dazu, die Gläser umgehend von Staub oder Schlieren zu befreien. Allzu grob sind Textilien beschaffen. Was sich weich anfühlt, ist für ein empfindliches Kunststoffglas zu rau. Auf der Glasoberfläche nehmen sich die Textilfasern vielmehr wie eine Bürste aus, die das Glas zerkratzen und nach und nach die hauchdünnen Schutzschichten abtragen können.

Papiertaschentücher sind in ihrer Mikrostruktur zwar glatt, doch gerade diese Glätte wirkt sich ungünstig aus: Kein Glas ist frei von Staubkörnern und winzigen Schmutzpartikeln. Trifft das glatte Zellstofftaschentuch auf die Kunststoff-Brillengläser, reinigt es diese nicht, sondern schmirgelt die Staubkörner über die Oberfläche. Dabei hinterlässt es ebenso wie Textilien mikrofeine Kratzer. Zwar ist der Effekt mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbar. Doch selbst die feinsten Kratzer streuen das Licht falsch. Diese fehlgeleiteten Lichtstrahlen irritieren die Augen, die beim Scharfsehen besonders beansprucht sind, müde Augen sind das Resultat. Wer eine Kunststoff-Brille dauerhaft auf diese Weise reinigt, erhält matte Gläser.

Auch feuchte Brillenputztücher sind sie nur mit Einschränkungen zu empfehlen, um Kunststoffbrillen zu reinigen. Viele enthalten Alkohol und weitere schädliche Inhaltsstoffe, welche die Glasschichten angreifen. Die reinigende Wirkung ist außerdem alles andere als optimal. Die Tücher hinterlassen einen Film, der die Gläser trübt. Auf Reisen sind Feuchttücher jedoch praktisch und stellen im Vergleich zu Textilien und Papiertaschentuch das kleinere Übel dar. Ist kein Wasserhahn in der Nähe, beseitigt ihre Feuchte auch hartnäckige Verschmutzungen.

Verzichten Sie auch auf Reinigungsmittel, die Alkohole und Lösungsmittelenthalten, zum Beispiel Isopropanol. Dies betrifft auch die Kunststoff-Fassungen. Insbesondere Gestelle aus Acetat sind hierbei sehr empfindlich. Diese Flüssigkeiten machen die Oberfläche allmählich spröde und es bilden sich feine Risse. Besonders schädlich für Brillengläser sind Poliermittel. Statt die Glasoberfläche zu glätten, zerkratzen sie diese und verändern die Glasdicke und damit auch die Dioptrienwerte.

Eine Kunststoffbrille reinigen: So geht es richtig

Kunststoff-Brille reinigen: Wasser und Mikrofasertuch sind perfekt

Spuren von Kosmetika, Staub und Wasserflecken sollten Sie schnell beseitigen, damit die Gläser jederzeit einen klaren Durchblick gewähren. Ansonsten reicht es, die Brille mindestens einmal pro Tag zu säubern. Denn selbst kaum merkliche Verunreinigungen strengen die Augen auf Dauer an.

Die effektivste und einfachste Methode: Kunststoffbrillen mit Wasser reinigen. Halten Sie die Vorder- und Rückseite der Brille unter lauwarmes fließendes Wasser. Wenige Sekunden genügen, um sie von Staubkörnern zu befreien und Verunreinigungen abzulösen. Fingerabdrücke, Hautcreme, Wimperntusche und andere Kosmetika hinterlassen jedoch fetthaltige Ablagerungen, die sich nicht wegspülen lassen. Hiergegen helfen wenige Tropfen Geschirrspülmittel, die Sie mit den Fingerkuppen sachte auf die Gläser auftupfen. Greifen Sie nur nicht auf hautpflegende Produkte zurück. Diese enthalten rückfettende Substanzen, welche die Gläser nach dem Trocknen mit einem Film überziehen. Spülen Sie zum Schluss das Reinigungsmittel gründlich ab.

Zum Abtrocknen empfiehlt sich ausschließlich ein Mikrofasertuch. Diese speziellen Putztücher weisen feinstes Gewebe auf, das die Staubpartikel aufnimmt. Beim Polieren der Gläser mit einem Mikrofasertuch laufen Sie daher nicht Gefahr, die Oberfläche aufzureiben. Auch wenn einmal kein Wasser verfügbar ist, sind Putztücher das Hilfsmittel Nummer eins. Da sie mit der Zeit Fett und Staub aufnehmen, müssen sie hin und wieder gewaschen oder durch ein neues Tuch ersetzt werden. Waschen Sie die feinen Mikrofasern zugunsten einer längeren Lebensdauer nicht bei mehr als 40 Grad und nach Möglichkeit separat, also nicht zusammen mit anderen Arten von Wäsche.

Ultraschall-Bad: Der Schongang für Brillen aus Kunststoff

Am schonendsten, aber mit höheren Anschaffungskosten verbunden, sind Ultraschallreiniger. Die Handhabung ist einfach: Um eine Kunststoffbrille zu reinigen, wird sie in das Gerät gelegt und zumeist in einer Halterung verankert. Anschließend wird das Behältnis so weit mit Wasser gefüllt, bis die Brille komplett bedeckt ist. Timer und Abschaltautomatik regulieren die Dauer des Reinigungsbads. Reinigungsmittel sind nicht erforderlich. Von großem Vorteil ist, dass das Gerät im gleichen Schritt zugleich die Fassung säubert. Auch hartnäckige und schwer zugängliche Stellen an Scharnieren und Nasenpads entfernt es zuverlässig. Ein eigenes Gerät ist übrigens nicht notwendig: Die meisten Optiker bieten als Service eine Ultraschallreinigung an.

Weitere Tipps für Kunststoffbrillen: reinigen, pflegen und aufbewahren

Weitere Maßnahmen und Pflegemittel erleichtern Brillenträgern die tägliche Reinigung.

  • Spezielle Reinigungssprays enthalten keine schädlichen Substanzen. Kunststoff-Brillengläser reinigen sie nicht nur, sondern überziehen diese auch mit einem antistatisch wirkenden Schutzfilm, der Staub fernhält.
  • Zusätzliche Schutzschichten für Kunststoffgläser sind schmutzabweisend und vereinfachen die Reinigungsprozedur. Die abperlende Wirkung der glatten Oberflächen von Clean-Coat- und Lotus-Schichten reduziert Fett- und Staubansammlungen.
  • Kratzschutz-Schichten härten Kunststoff-Brillengläser, sodass diese beim Reinigen weniger empfindlich sind.

Auf einen Blick: Augenentzündungen und Hausmittel

  • Kunststoffgläser zerkratzen leichter als Mineralgläser.
  • Eine Reinigung mit einfachen Textilien, Feuchttüchern oder Poliermitteln ist nicht sachgemäß.
  • Wasser, Mikrofasertuch und Ultraschallreiniger entfernen Verschmutzungen schonend.

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