Grünblindheit (Deuteranopie)
Die Deuteranopie ist eine Störung des Farbsehens, genauer gesagt: des Sehens der Farbe Grün. Hier erfahren Sie alles zu Symptomen, Ursachen und Behandlungschancen der Grünschwäche oder Grünblindheit.
Inhaltsverzeichnis
Deuteranopie und Deuteranomalie: Was sind die Unterschiede?
Der Begriff Deuteranopie, auch Grünblindheit genannt, bezeichnet eine angeborene, erblich bedingte Störung des Farbsehens: Für die Farbwahrnehmung sind die Zapfen genannten Sinneszellen auf der Retina zuständig. Bei einer grünblinden Person sind die grünempfindlichen Zapfen defekt. Dies hat zur Folge, dass der Betroffene Grün als Grau wahrnimmt.
Neben der vollkommenen Grünblindheit gibt es noch die Grünschwäche – auch Deuteranomalie genannt. Dabei handelt es sich lediglich um eine leichte Störung der Grünwahrnehmung, nicht aber um eine komplette Blindheit.
Bei beiden Phänomenen handelt es sich um Formen der Rot-Grün-Schwäche, die die häufigste Farbsehstörung ist. Insgesamt sind etwa 6 Prozent der Männer von einer Deuteranopie oder einer Deuteranomalie betroffen. Bei Frauen kommt die Störung dagegen weitaus seltener vor: Nur 0,4 Prozent der Frauen leiden an einer Grünschwäche oder Grünblindheit.
Wie äußert sich die Deuteranopie?
Die Symptome ähneln der Protanopie, bei der die für das Rotsehen zuständigen Zapfen defekt sind. Beide Farbsehstörungen sorgen dafür, dass die Betroffenen Gelb-, Orange-, Rot- und Grüntöne lediglich als unterschiedlich intensive Nuancen ein und derselben Farbe wahrnehmen, statt als verschiedene Farben.
In der Regel bringt eine Farbsinnstörung für die Betroffenen keine besonderen Beeinträchtigungen mit sich. Gewisse Berufe können mit einer Grünblindheit oder Grünschwäche allerdings nicht ausgeübt werden, da man bei ihnen unbedingt zwischen Rot und Grün unterschieden können muss. Dazu gehören zum Beispiel:
- Lokführer
- Busfahrer
- Polizist
- Taxifahrer
Doch hat eine Rot-Grün-Schwäche auch Vorteile: Denn Menschen mit Deuteranopie können im Dämmerlicht erheblich besser sehen als Menschen ohne Einschränkung des Farbsehens. Darüber hinaus haben die Betroffenen gelernt, braune und gelbe Farbtöne viel facettenreicher und intensiver wahrzunehmen.
Wie kommt es zu einer Deuteranopie?
In den meisten Fällen wird die Farbsehstörung vererbt und nicht erworben. Es handelt sich um einen Gendefekt des 23. Chromosoms, welches ein X-Chromosom ist. Das ist auch der Grund dafür, dass Männer weit häufiger betroffen sind als Frauen – denn auf dem Y-Chromosom gibt es keine Anlage für das Farbsehen. Frauen dagegen verfügen über zwei X-Chromosomen: Befindet sich das defekte Gen auf einem der X-Chromosomen, gibt es immer noch ein zweites, welches in den meisten Fällen das dominante Gen für ein gesundes Erkennen von Farbe enthält und das den Defekt ausgleichen kann.
Können Grünblindheit und Grünschwäche geheilt werden?
Ist die Deuteranopie oder Deuteranomalie angeboren, so kann diese nicht behoben werden. Es gibt jedoch Brillen, die für die Betroffenen eine bessere Farbwahrnehmung ermöglichen – viele Patienten einer Rot-Grün-Schwäche empfinden diese Brillen als äußerst hilfreich: Die Gläser filtern bestimmte Wellenlängen des einfallenden Lichts heraus und bieten dadurch einen besseren Farbeindruck von Rot und Grün.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Bei der Deuteranopie, auch Grünblindheit genannt, handelt es sich um eine angeborene Störung des Farbsehens.
- Eine Deuteranopie entsteht durch einen Gendefekt des 23. Chromosoms, und Männer sind wesentlich häufiger Betroffen als Frauen.
- Die Betroffenen können Gelb-, Orange-, Rot- und Grüntöne nur als unterschiedliche Nuancen, nicht aber als verschiedene Farben wahrnehmen.
- Da Grünblindheit erblich bedingt ist, lässt sie sich nicht heilen. Es gibt jedoch bestimmte Brillen, die für eine bessere Farbwahrnehmung sorgen.
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