Auge-Krankheiten mit Auswirkungen auf die Augen-SehstörungdurchMedikamente-Header-Bild

Sehstörungen durch Medikamente treten häufig auf

Das Sehen ist ein komplexer Vorgang. Gerät dieses fein abgestimmte System durcheinander, kann es zu vielen verschiedenen Sehstörungen, Augenkrankheiten und Augenproblemen kommen. Auch Medikamente können für Sehstörungen verantwortlich sein.

Inhaltsverzeichnis

Wie äußern sich Sehstörungen durch Medikamente?

Medikamentös ausgelöste Sehstörungen betreffen meist beide Augen. Darüber hinaus treten diese typischerweise plötzlich auf und können auch genauso schnell wieder verschwinden. Das Ausmaß der Beschwerden ist individuell – je nachdem, um welches Medikament es sich handelt. Auch die gesundheitliche Vorgeschichte des Betroffenen spielt eine Rolle. Am häufigsten handelt es sich bei einer Sehstörung durch Medikamente um unscharfes Sehen: Die Betroffenen beschreiben ein verschwommenes Blickfeld; es kommt ihnen vor, als hätten sie einen Schleier vor den Augen. Auch die folgenden Symptome treten oft im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten auf:

  • Veränderte Raumwahrnehmung
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Trockene Augen
  • Blendeffekte
  • Geminderte Hell-Dunkel-Anpassung
  • Augenbrennen

Wenn Sie gerade mit der Einnahme eines neuen Medikaments begonnen haben und eines oder mehrere dieser Symptome bei sich wahrnehmen, suchen Sie unbedingt einen Augenarzt auf. Denn Sehstörungen durch Medikamente können auch Spätfolgen haben: So kann ein Arzneimittel zum Beispiel die UV-Durchlässigkeit der Augen erhöhen, was zu bleibenden Schäden führen kann. Listen Sie Ihrem Augenarzt genau auf, welche Medikamente Sie in welcher Dosis einnehmen. In den meisten Fällen sind gute Alternativen für die Präparate erhältlich.

Sehstörungen durch Medikamente: Diese Präparat sind bekannt dafür

Die Liste der Medikamente, die Sehstörungen verursachen können, ist relativ lang. Im Folgenden finden Sie eine Aufzählung der Medikamente, die besonders häufig unangenehme Beschwerden an den Augen auslösen:

  • Antibiotika:
    Manchmal ist die Einnahme von Antibiotika nicht zu vermeiden. Doch in einigen Fällen kommt es zu unangenehmen Begleiterscheinungen – so auch zu Sehstörungen. Bei etlichen Patienten stellt sich im Zusammenhang mit Antibiotika eine erhöhte Lichtempfindlichkeit und anhaltendes Augenbrennen ein. Selten ist auch eine Verfärbung der Hornhaut ein Symptom. Sobald das Medikament abgesetzt wird, verschwinden auch die Augenprobleme. Trotzdem gilt: Halten Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache und erkundigen Sie sich nach einem Ersatzpräparat.
  • Verhütungsmittel:
    Besonders die Anti-Baby-Pille ist dafür bekannt, Nebenwirkungen wie Sehstörungen und Augenprobleme zu verursachen. Ursache sind die darin enthaltenen Hormone, die das Gleichgewicht im Körper durcheinander bringen können. Trockene, gereizte Augen sind oft die Folge. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Frauenarzt über alternative, hormonfreie Verhütungsmittel. Zur Linderung der Beschwerden eignen sich Augentropfen: Die künstlichen Tränen schützen das Auge und sorgen dafür, dass genug Feuchtigkeit vorhanden ist – Augentropfen können Sie ohne Rezept in der Apotheke kaufen.
  • Schmerzlindernde Medikamente:
    Sehstörungen durch Medikamente werden auch oft durch schmerzstillende Präparate wie Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure ausgelöst. Es kann zu verschwommenem Sehen und Doppelbildern kommen. Auch verengte Pupillen sind eine mögliche Konsequenz – das Sehen im Dunkeln ist dann erschwert, da nicht ausreichend Licht ins Auge gelangen kann.
  • Blutdruck senkende Arzneimittel:
    Für Menschen, die Blutdrucksenker einnehmen, leiden oft an Nebenwirkungen wie trockenen Augen. In diesem Fall eignen sich ebenfalls Augentropfen, die den Flüssigkeitshaushalt im Auge wieder ausgleichen und die Beschwerden lindern.
  • Antiallergika:
    Antiallergika werden oft als Augentropfen eingenommen und verhindern dank eines Antihistaminikums die allergischen Reaktionen lokal. Allerdings sind Sehstörungen durch diese Medikamente häufig: In vielen Fällen kommt es zu brennenden, trockenen und roten Augen. Zudem sind eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen und ein vermehrter Tränenflussbekannte Nebenwirkungen. Manche Betroffene leiden unter so starken Beschwerden, dass das Autofahren oder Arbeiten beeinträchtigt werden kann. Informieren Sie unbedingt Ihren Augenarzt, denn der Markt bietet viele Alternativen zu antiallergischen Augentropfen.
  • Präparate gegen Herzrhythmusstörungen:
    Medikamente wie Amiodaron helfen bei Herzrhythmusstörungen. In seltenen Fällen führen diese jedoch auch zu Ablagerungen an der vorderen Hornhaut. In der Folge ergeben sich eine verschwommene Sicht sowie auffällige Farbhöfe beim direkten Betrachten von Lichtquellen. Da die Fähigkeit zum Autofahren dadurch beeinträchtigt werden kann, ist eine Absprache mit dem Arzt unbedingt notwendig.
  • Kortison:
    Bei Entzündungen im Körper ist Kortison meist das Mittel der Wahl, denn die Erfolge sind vielversprechend. Nehmen Sie kortisonhaltige Präparate jedoch über eine längere Zeit ein, können Sehstörungen und andere Veränderungen an den Augen auftreten: Es ist denkbar, dass der Augeninnendruck ansteigt, was eine Schädigung des Sehnervs oder aber Grünen Star auslösen kann. Auch eine Trübung der Augenlinse, also Grauer Star, kann durch die langfristige Einnahme von Kortison entstehen.

Auf einen Blick: Sehstörungen durch Medikamente

  • Sehstörungen durch Medikamente betreffen meist beide Augen, treten plötzlich auf und können genauso schnell wieder vergehen. Wird das auslösende Präparat abgesetzt, bleiben auch die Sehstörungen aus.
  • In manchen Fällen können Medikamente jedoch zu Veränderungen an den Augen führen, die Spätfolgen mit sich ziehen können – zum Beispiel wenn die UV-Durchlässigkeit der Augen gesteigert wird.
  • Typische Beschwerden sind zum Beispiel brennende, rote und tränende Augen. Auch verschwommenes Sehen, Doppelbilder, Lichtempfindlichkeit, eine gestörte Hell-Dunkel-Anpassung und eine veränderte Raumwahrnehmung sind bekannte Sehstörungen durch Medikamente.
  • Sprechen Sie bei auftretenden Symptomen unbedingt mit Ihrem Arzt: In den meisten Fällen gibt es gute Ersatzpräparate. Symptome wie trockene, brennende und rote Augen können mithilfe von Augentropfen gelindert werden.

Das könnte dich auch interessieren

Auge-Sehstörungen-Nachtblindheit-Header-Bild

Nachtblindheit

Kennen Sie das verunsichernde Gefühl, im Dämmerlicht nichts erkennen zu können? Ihnen ist Autofahren bei Nacht unmöglich? Dann ist es denkbar, dass Sie an Nachtblindheit leiden: Hier erfahren Sie Wissenswertes zu Symptomen, Ursachen und Therapieansätzen.
Auge-Sehstörungen-Schielen-Header-Bild

Schielen

Hinter dem Begriff Strabismus verbirgt sich eine Fehlstellung der Augen – im Volksmund auch als Schielen oder Silberblick bekannt. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die unterschiedlichen Formen der Augenfehlstellung, die zugrundeliegenden Ursachen sowie Behandlungsmöglichkeiten.
Auge-Sehstörungen-Farbblindheit-Header-Bild

Farbblindheit

Warum sind manche Leute farbenblind und andere nicht? Für viele ist es unvorstellbar, Farben nicht erkennen oder unterscheiden zu können, doch für andere ist es Normalität: Hier erfahren Sie alles über die Ursachen für Farbenblindheit oder Farbenfehlsichtigkeit und darüber, wie die Betroffenen Farben wahrnehmen.
Auge-Sehstörungen-Astigmatismus-Header-Bild

Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Egal, ob beim Blick in die Ferne oder beim Lesen eines Buches – die Sicht bleibt unscharf und verschwommen. Wenn Ihnen dies bekannt vorkommt, weist Ihr Auge vielleicht eine Hornhautverkrümmung auf. Die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) besteht, wenn die Hornhaut des Auges verformt ist. Dabei ist die vordere Oberfläche nicht kugelförmig, sondern oval und weist eine Delle auf. Die Verformung führt dazu, dass das einfallende Licht anders gebrochen wird als bei einer gesunden Hornhaut.
Auge-Sehstörungen-Alterssehschwäche-Header-Bild

Presbyopie

Erwischen Sie sich in letzter Zeit öfter dabei, wie Sie die Zeitung weit von sich halten, um etwas besser lesen zu können? Sie sind außerdem um die 45 Jahre alt? Dann kann es sein, dass die sogenannte Alterssichtigkeit dahintersteckt. Das ist aber kein Grund zur Beunruhigung: Eine Weitsichtigkeit im Alter ist kein Hinweis auf ein Augenkrankheit, sondern gehört zum natürlichen Alterungsprozess der Augen.
Auge-Sehstörungen-Rotblindheit-Header-Bild

Rotblindheit (Protanopie)

Zu den häufigsten Farbfehlsichtigkeiten gehören die Protanopie und die Protanomalie: die Rotblindheit bzw. die Rotschwäche. Lesen Sie hier alles über Symptome, Ursachen und Heilungschancen.
Auge-Sehstörungen-Kindersehstörung-Header-Bild

Sehstörungen bei Kindern

Sehstörungen verursachen keine Schmerzen. Aus diesem Grund werden sie bei Kindern oft erst spät erkannt. Eltern sollten daher besonders bei Kleinkindern wachsam sein und auf Veränderungen der Augen achten. Auch ungewöhnliches Verhalten kann darauf hindeuten, dass Ihr Kind an einer Sehstörung leidet. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Informationen zum Thema Sehstörungen bei Kindern.

Das Smartphone für Blinde als Alltagshilfe

Ob zur Navigation, Kommunikation oder Information – in allen Bereichen ist das Smartphone ein praktischer Helfer. Davon profitieren auch blinde und sehbehinderte Menschen: Spezielle Funktionen zur Sprachsteuerung und Sprachausgabe machen es möglich. Hier erfahren Sie, wie Blinde das Smartphone zu ihrem Vorteil nutzen können und was bei der Anschaffung zu beachten ist.
Auge-Sehstörungen-Grünblindheit-Header-Bild

Grünblindheit (Deuteranopie)

Die Deuteranopie ist eine Störung des Farbsehens, genauer gesagt: des Sehens der Farbe Grün. Hier erfahren Sie alles zu Symptomen, Ursachen und Behandlungschancen der Grünschwäche oder Grünblindheit.