Die Trifokalbrille – eine Lösung für drei Probleme
Sie tragen schon längere Zeit eine Brille wegen einer Fehlsichtigkeit, doch plötzlich merken Sie, dass Ihnen das Sehen auch auf anderen Distanzen schwerfällt? Mit einer Trifokalbrille können Sie in allen Entfernungen wieder scharf sehen und müssen nicht zwischen verschiedenen Sehhilfen wechseln.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Trifokalbrille und wann kommt sie zum Einsatz?
Die Bezeichnung „Trifokalbrille“ ist aus dem Lateinischen abgeleitet: Die Vorsilbe „tri“ steht für „drei“ und das Wort „focus“ bezeichnet den Brennpunkt. Diese Sehhilfe wird also dazu eingesetzt, dass sich deutliche Bilder an drei verschiedenen Brennpunkten erzeugen lassen. Nötig wird das, wenn Menschen unter mehreren Sehschwächen gleichzeitig leiden. Für sie sind Trifokalbrillen eine große Hilfe, weil damit nicht nur Kurzsichtigkeit (Myopie) und Weitsichtigkeit (Hyperopie), sondern auch die nachlassende Sehstärke im nahen und mittleren Bereich korrigiert werden können.
Mehrere Fehlsichtigkeiten entwickeln sich meist nacheinander. Bei vielen normalsichtigen Menschen entwickelt sich mit fortschreitendem Alter eine Alterssichtigkeit (Presbyopie). Sie entsteht, weil die Fähigkeit der Augenlinse zur Akkommodation nachlässt. Das führt dazu, dass nahe Objekte nicht mehr scharf auf der Netzhaut (Retina) abgebildet werden können. Von diesem Phänomen sind Kurzsichtige und Weitsichtige ebenso betroffen. Kommen dann noch Probleme im mittleren Sichtbereich hinzu, zum Beispiel am Computerarbeitsplatz, wird eine Brille mit trifokaler Wirkung nötig.
Was zeichnet Trifokalbrillen aus?
Eine Trifokalbrille ist eine Kombination aus Lesebrille und Fernbrille, die im Unterschied zur Bifokalbrille noch eine dritte Korrekturstärke für mittlere Entfernungen enthält. Dazu werden drei Glassegmente zu einem Brillenglas verarbeitet. Das Korrekturglas für die Ferne wird als Trägerglas genutzt, in das an den entsprechenden Stellen die Korrekturgläser für die Nähe und die mittlere Entfernung eingearbeitet werden. Die Grenzen zwischen den einzelnen Glasteilen sind deutlich zu sehen. Das erschwert dem Auge den Übergang vom einen auf den anderen Sichtbereich, da dieser sehr abrupt erfolgen muss. Aus diesem Grund sind Trifkoalbrillen etwas aus der Mode gekommen. Heute entscheiden sich viele Kunden für eine wesentlich komfortablere Gleitsichtbrille. Sie ist schonender für die Augen, was sich durch eine deutlich kürzere Eingewöhnungszeit bemerkbar macht.
Die Anpassung der Trifokalbrille
Eine Brille, die trifokale Gläser aufweist, muss optimal an die Parameter Ihrer Augen angepasst werden. Die Bereiche für nahe und mittlere Sicht sind verhältnismäßig klein und benötigen deshalb eine exakte Positionierung. Schon kleinste Abweichungen können sich in Ermüdungserscheinungen, Kopfschmerzen und Problemen beim Sehen bemerkbar machen. Aus diesem Grund sollten Sie für die Anfertigung einer Trifokalbrille unbedingt ein Optikerfachgeschäft aufsuchen.
Ein Optiker wird zunächst die individuellen Dioptrienzahlen für jeden Sichtbereich ermitteln und überprüfen, ob eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) vorliegt. Danach erfolgen Untersuchungen zum Pupillenabstand und zur genauen Durchblickposition Ihrer Augen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die einzelnen Korrekturstärken die richtige Position im Brillenglas haben.
Mit welcher Eingewöhnungszeit ist bei Trifokalbrillen zu rechnen?
Jede neue Brille ist eine Umstellung für die bisherigen Sehgewohnheiten. Es ist daher normal, dass Sie eine gewisse Zeit brauchen, um sich an das neue Bild zu gewöhnen. Bei einer Trifokalbrille kann das etwas länger dauern, da sich das Auge erst auf die drei verschiedenen Sichtbereiche einstellen muss. Stimmt die Blickposition nicht ganz mit dem entsprechenden Glasbereich überein, entstehen Bilder, die zum Teil scharf und unscharf sind. Das kann Ihre Augen besonders in den ersten Tagen schnell überanstrengen und ermüden. Nach wenigen Wochen klingen die Beschwerden jedoch ab. Bei anhaltenden Problemen sollten Sie Ihre Brille von einem Optiker überprüfen und Fehler bei der Anfertigung ausschließen lassen.
Wie viel kostet eine Trifokalbrille?
Bei der Anfertigung einer Trifokalbrille entfällt der Großteil der Kosten auf die Gläser. Da drei einzelne Brillengläser zu einem kombiniert werden müssen, ist die Herstellung entsprechend aufwendig. So können selbst einfache Gläser ohne besondere Eigenschaften schon um die 70 Euro kosten. Für Extras wie Entspiegelung, Tönung oder Beschichtungen müssen Sie zusätzliche Kosten einplanen. So wird für ein einzelnes Trifokalglas schnell die 100-Euro-Grenze überschritten.
Dazu kommen noch die Kosten für die gewünschte Brillenfassung. Hier können Sie ein einfaches Modell wählen, welches Sie bei jedem Optiker für weniger als 50 Euro finden. Soll es jedoch die auffällige Designerbrille sein, müssen Sie sich auf Kosten von mehreren hundert Euro einstellen.
Die Trifokalbrille auf einen Blick
- Trifokalbrillen korrigieren Sehschwächen in Ferne, Nähe und einem Zwischenbereich.
- Die Gläser bestehen aus drei verschiedenen Korrekturbereichen, die sich deutlich sichtbar voneinander abgrenzen.
- Aufgrund der aufwendigen Herstellung sind die Brillengläser deutlich teurer als Einstärkengläser.
- Die Eingewöhnungszeit kann einige Tage oder bis zu mehreren Wochen dauern.