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Ebola und das Auge

Ebola ist eine schwere Virusinfektion, die sich im ganzen Körper ausbreitet. Auch die Augen sind betroffen. Eine Besonderheit ist allerdings, dass die Erreger auch nach der Heilung von Ebola im Auge überleben können. Erfahren Sie hier mehr über die Krankheit und ihre Auswirkungen auf den Körper.

Inhaltsverzeichnis

Ebola – eine kurze Einführung

Der Begriff Ebola ist den meisten Menschen aus den Nachrichten bekannt. Einmal ausgebrochen breitet sich das Virus aufgrund mangelhafter hygienischer Zustände und medizinischer Unterversorgung schnell aus. Die Sterblichkeitsrate schwankt je nach Virusart (es sind fünf verschiedene Arten bekannt) zwischen 30 und 90 Prozent, deshalb fordert eine Epidemie zahlreiche Todesopfer. Die auch unter dem Namen Ebolafieber bekannte Infektion wird von Viren ausgelöst, die entweder durch den Kontakt mit infizierten Tieren oder über Körperflüssigkeiten von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO hat Ebola eine Inkubationszeit von 2 bis 21 Tagen, bricht jedoch in der Mehrheit aller Fälle 8 bis 10 Tage nach der Infektion aus. In der Anfangsphase treten grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Muskelschmerzen, Schüttelfrost und Fieber auf, die von allgemeinen Erschöpfungszuständen begleitet werden. Nach wenigen Tagen tritt eine vorübergehende Besserung des Zustands ein, bis sie schließlich mit typischen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zurückkehrt.

Diese zweite Krankheitsphase ist durch das sogenannte hämorrhagische Fieber gekennzeichnet. Die Patienten leiden dann unter Fieberschüben mit Temperaturen von mehr als 38,5 Grad Celsius; es kommt zu inneren und äußeren Blutungen, die häufig den Magen-Darm-Trakt sowie Schleimhäute an Augen, Mund und im Genitalbereich betreffen. Im weiteren Verlauf treten Hautausschläge und neurologische Symptome auf, die zu Lähmungen und Psychosen führen können. Auch mit Kreislaufzusammenbrüchen und Schocks ist in diesem Stadium zu rechnen. Alle Symptome führen schließlich zu einem septischen Schock mit Multiorganversagen, in dessen Folge der Tod eintritt.

Auswirkungen von Ebola auf die Augen

Da eine Ebola-Infektion den ganzen Körper außer Gefecht setzt, sind auch die Augen betroffen. Im Anfangsstadium äußert sich das häufig durch eine akute Bindehautentzündung. Rötung und Schwellung sind dann besonders stark ausgeprägt und die Bindehaut weist Ödeme in Form von glasigen Verdickungen auf. Auch geschwollene Augenlider bis hin zu Lidödemen können als Begleiterscheinung von Ebola am Auge auftreten. In der Phase des hämorrhagischen Fiebers betreffen die Blutungen dann auch die stark entzündete Bindehaut.

Doch selbst nach einer Heilung können Nachwirkungen von Ebola die Augen betreffen. Die Überlebenden kämpfen gegen eine Reihe von Beschwerden an, die unter dem Namen „Post-Ebola-Syndrom“ zusammengefasst werden. Dazu gehört neben juckenden Hautausschlägen, Schwäche- und Schmerzanfällen in den Gelenken sowie Beschwerden beim Hören auch die Uveitis, eine akute Entzündung der Augenhaut (Uvea).

Ebola-Erreger überleben im Auge

Im Zuge der letzten Ebola-Epidemie, die 2014 in Westafrika ausbrach und bis heute andauert, wurde eine besondere Entdeckung gemacht. Bei Patienten, die bereits als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen waren, verschlimmerten sich die Augenentzündungen, sodass schließlich sogar der Verlust des Sehvermögens drohte. Zur genaueren Untersuchung wurde Flüssigkeit aus der vorderen Augenkammer entnommen und darin eine sehr hohe Konzentration von Ebola-Viren entdeckt.

Das Virus verbleibt also selbst nach der Genesung in Körperregionen, die das Immunsystem nur schwer erreicht. Dazu gehört neben Hoden und Plazenta auch das Augeninnere. Eine schnelle Behandlung ist notwendig, da sonst die vollständige Erblindung droht. Allerdings können lediglich die Symptome der Uveitis bekämpft werden, was eine Herausforderung darstellt, da die herkömmliche Therapie mit kortisonhaltigen Augentropfen und Mitteln, die den Augeninnendruck senken, nicht oder nur ungenügend anschlägt. Sind Ebola-Viren als Auslöser bekannt, können die bekannten Therapien jedoch erfolgreich angepasst werden.

Die im Kammerwasser verbleibenden Viren stellen kein Infektionsrisiko dar, da sowohl auf der Bindehaut als auch in der Tränenflüssigkeit der bisher betroffenen Patienten keine Viren nachgewiesen werden konnten.

Ebola und Augen: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ebola ist eine schwere Virusinfektion, die häufig tödlich ausgeht.
  • Bindehautentzündungen gehören zu den unspezifischen Symptomen der ersten Krankheitsphase.
  • Während der Phase des hämorrhagischen Fiebers können Blutungen im Auge auftreten.
  • Nach einer überstandenen Infektion verbleiben Ebola-Viren in der Flüssigkeit der vorderen Augenkammer.

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